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Sandra und die Stimme der Fremden

Sandra und die Stimme der Fremden

Titel: Sandra und die Stimme der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Unternehmen hier nicht gelohnt.
    Die beiden großen Schaufensterauslagen rechts und links der Ladentür waren voll von Aquarien mit Fischen und von Käfigen mit Scharen von exotischen Vögeln, mit Meerschweinchen, Hamstern und Reptilien. Das schrille Spektakel der Vögel drang durch die dicken Glasscheiben zu ihnen hinaus.
    Eine Ladenglocke bimmelte, als Sandra und Joschi das Geschäft betraten.
    Es herrschte drückende Schwüle im Raum. Es roch nach Tierausdünstungen und Desinfektionsmitteln.
    An einer Anrichte schüttete ein junges Mädchen weißen Sand auf den Boden eines großen leeren Vogelbauers. Sie stellte die Tüte ab und verteilte den Sand mit der Hand in die Ecken, während sie kurz fragte: „Ja, bitte?“
    „Wir möchten...“, begann Sandra und blickte sich suchend nach den Hundeboxen um.
    „Wo haben Sie denn...?“, begann auch Joschi und suchte ebenfalls vergeblich den Raum nach Hunden ab.
    Die Verkäuferin hob fragend die Augenbrauen. „Ihr wißt wohl noch nicht, was es sein soll? Sucht ihr ein Tier für euch oder möchtet ihr es verschenken? Wir haben gerade eine neue Sendung Sittiche hereinbekommen.“
    „Wo sind denn die Hunde?“ platzte Sandra heraus.
    „Hunde führen wir nicht. Die Sittiche befinden sich in einwandfreiem Zustand. Sie sind absolute Spitzenklasse, gelehrig und sehr zutraulich, wenn man sich etwas Mühe mit ihnen gibt und täglich zu ihnen spricht. Das wäre doch etwas für euch, wenn ihr gern ein Tier hättet, mit dem ihr euch beschäftigen könnt“, schnatterte das Mädchen wie eingelernt.
    „Nein, wir suchen einen Hund“, beharrte Joschi.
    Doch das Mädchen ging zu einem Käfig und holte einen Sittich heraus. „Hunde kosten Steuer und Versicherung. Sie tragen Schmutz ins Haus, brauchen viel Pflege und sind oft launisch und unberechenbar“, sagte das Mädchen, das es darauf anzulegen schien, Sandra und Joschi den Hund auszureden und sie für den Kauf eines ihrer Tiere zu begeistern.
    Sie hielt den beiden einen Nymphensittich entgegen, der sich mit ängstlich aufgeplustertem Gefieder um ihren Zeigefinger krallte. „Ist er nicht ein Prachtstück?“
    „Ja, ganz toll“, bestätigte Sandra. „Aber haben Sie nicht mal Hunde gehabt? Jemand sagte uns, daß wir bei Ihnen junge Hunde kaufen könnten.“
    „Noch nie“, erwiderte die Verkäuferin und ließ, da sie einsah, daß mit den beiden kein Geschäft abzuschließen war, den Sittich in den Käfig zurückflattern.
    Sandra und Joschi blickten einander betroffen an.
    „Hamster sind als Hausgenossen auch sehr beliebt“, sagte die Verkäuferin und schickte sich an, einen der Hamsterkäfige zu öffnen.
    „Nein, wir suchen wirklich einen Hund, einen kleinen Pudel oder so“, sagte Joschi rasch.
    Sandra blickte sich noch immer enttäuscht im Laden um. Sie war sicher gewesen, hier auf eine entscheidende Spur zu stoßen. Sie konnte nicht begreifen, daß die Frau, die einen solchen Wirbel um Frau Arnolds Hunde gemacht hatte, nicht von dieser Tierhandlung gekommen war. Eine Tierhandlung in einem anderen Stadtteil würde sich kaum durch die Katzen-Marie geschädigt fühlen.
    Vielleicht konnte ihnen die Verkäuferin, die nur wenig älter als Sandra zu sein schien, einen Hinweis geben.
    „Ich finde es toll, in einer Tierhandlung zu arbeiten“, sagte sie zu dem Mädchen, das wieder zur Anrichte zurückgekehrt war und mit dem Herrichten des Vogelbauers fortfuhr.
    „Habe ich mir auch eingebildet. Aber es ist eine ziemliche Drecksarbeit“, erwiderte das Mädchen verdrossen.
    „Warum machen Sie es dann?“ fragte Joschi.
    „Weil ich keine andere Ausbildungsstelle finden konnte. Aber sobald ich volljährig bin, haue ich ab und suche mir einen Job in einem Kosmetikgeschäft. Hoffentlich bin ich bis dahin nicht in diesem Mief hier erstickt.“
    „Es riecht aber nicht in allen Tierhandlungen so streng“, wandte Joschi ein.
    „Sind zu viele Tiere in den Käfigen drin. Der Absatz ist schlecht.“
    „Das ist aber Tierquälerei!“ empörte sich Joschi.
    „Seid ihr die einzige Tierhandlung in der Gegend?“ erkundigte sich Sandra.
    Das Mädchen nickte. „Und die ist noch zuviel.“
    „Monika!“ rief eine helle Frauenstimme aus einem Nebenraum.
    „Die Chefin! Ich muß ins Lager“, sagte das Mädchen und wischte die sandigen Hände an der Kleiderschürze ab.
    „Ja, da werden wir uns wohl in der City nach einem Hund umsehen müssen“, seufzte Joschi.
    „Versucht’s doch mal beim Züchter“, empfahl das Mädchen.
    Sandra und

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