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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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welcher Gefahr Sie sich befinden, Lord Claybourne. Es ist ein schwerwiegender Fehler, mit mir hier allein zu sein. Sollte Winifred davon erfahren, wäre sie vollkommen außer sich vor Freude.«
    »Winifred?«
    »Lady Freemantle. Sie ist der Hauptgrund, weshalb ich den Ball frühzeitig verließ. Ich wollte ihr entfliehen. Sie will mich mi ... mit Ihnen verkuppeln. Das muss Ihnen doch aufgefallen sein.«
    Er war nicht annähernd so erschrocken, wie er sein sollte. »Mag sein, jedoch bin ich derlei gewöhnt. Sagen wir, übereifrige Mamas, die mir ihre heiratsfähigen Töchter aufdrängen, sind mir nicht fremd.«
    Lily rümpfte die Nase. »Auch wenn es Ihnen leichtfällt, Winifreds beschämendes Gebaren abzutun, störe ich mich dennoch daran. Ich bin keine Zuchtstute, die man vorführt, auf dass ein für geeignet befundener Gentleman meine Vorzüge wie meine Mängel prüft. «
    Wieder funkelten seine Augen belustigt. »Mit einer solchen habe ich Sie auch nie verwechselt.«
    Nun wurde Lily richtig verärgert. »Verstehen Sie denn nicht? Winifred möchte, dass ich Sie von meinen Vorzügen überzeuge! «
    »Was Sie nicht beabsichtigen.«
    » Ganz gewiss nicht ! Mir liegt nichts an einer Heirat. «
    »Was für eine außergewöhnliche Einstellung für eine junge Dame! Die meisten machen es sich zur Lebensaufgabe, einen Ehegatten zu finden.«
    »Stimmt. Aber Sie brauchen keine Angst zu haben, dass ich Ihnen nachstellen könnte, Lord Claybourne. Nicht dass ich nicht wüsste, was für eine begehrte Partie Sie sind. Sie sind geradezu unanständig vermögend, besitzen einen angesehenen Titel, sehen nicht allzu schäbig aus und sind angeblich unwiderstehlich charmant.«
    »Doch selbst die Summe dieser entzückenden Eigenschaften kann Sie nicht betören.«
    »Nicht im Geringsten. « Lily lächelte, um die Schärfe ihrer Worte abzumildern. »Zweifellos verfügen Sie über einen ganzen Schwarm von Verehrerinnen, denen ich mich nicht anzuschließen gedenke. Ebensowenig werde ich mich jemals wie all die anderen Ehegattenjägerinnen verhalten, die Sie kennen. Ich bin nicht interessiert.«
    »Was mich ungemein erleichtert, Miss Loring, denn es bereitet mir so gar kein Vergnügen, mir nachstellen zu lassen.« Seinem Tonfall nach zu urteilen, bereitete ihm dieses Gespräch hingegen viel zu viel Vergnügen. »Allerdings würde ich sehr gern wissen, woher Ihre profunde Ablehnung der Ehe rührt.«
    Lily holte tief Luft. Wildfang hin oder her, normalerweise würde sie nicht im Traum erwägen, ihre persönlichen Angelegenheiten mit einem Fremden zu besprechen. In diesem Fall jedoch war ein bescheidenes Maß an Offenheit eventuell zweckdienlich.
    »Meiner Erfahrung nach führt die Ehe zwangsläufig dazu, dass die Frau unglücklich wird«, offenbarte sie ihm.
    »Sie sprechen aus persönlicher Erfahrung? «
    Lily kniff die Lippen zusammen, bevor sie antwortete: »Leider ja. Die Feindseligkeit zwischen meinen Eltern lehrte mich, der Ehe gegenüber grundsätzlich abgeneigt zu sein.«
    Das Funkeln in Claybournes Augen verschwand, als er sie ansah, und sein Ernst machte Lily noch nervöser als seine vorherige Belustigung.
    »Ich brauche keinen Ehemann«, fügte sie eilig hinzu, »ungeachtet dessen, was die vornehme Gesellschaft von einer jungen Dame erwartet. Dank der großzügigen Regelung, die Marcus für uns traf, bin ich finanziell unabhängig und kann folglich ein erfüllendes Leben führen, ohne heiraten zu müssen.«
    »Trotzdem deuteten Sie an, dass Sie sich mehr Freiheiten wünschten.«
    Sie lächelte unsicher. »Das ist wahr.« Sie hatte sich immer ein Leben voller Freiheiten und Abenteuer erträumt. »Ich habe vor, meine Mittel zu nutzen, um zu reisen und neue, aufregende Orte zu besuchen.«
    »Allein?«
    »Lady Hester Stanhope hat es getan«, erwiderte Lily. Die abenteuerlustige Tochter eines Earls und Nichte von William Pitt dem Jüngeren war in den Mittleren Osten gesegelt und hatte sich dort einem arabischen Stamm angeschlossen.
    »Ja, das hat sie. Nur war sie zum fraglichen Zeitpunkt erheblich älter als Sie.«
    »Ich bin einundzwanzig - alt genug, um auf mich selbst aufzupassen,
    »Also ... Sie wollen nicht heiraten, weil Männer ihre Gattinnen oft unglücklich machen«, fasste Claybourne zusammen, als wäre er nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte.
    »Ja. Erst machen die Männer uns zu verliebt, als dass wir klar denken können, und wir überlassen ihnen die Kontrolle über unser Leben. Und dann verletzen sie uns.«

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