Sanfte Selbstbehauptung
ist. Es reicht der Gedanke, königlich zu sitzen oder zu stehen und schon kommen der Rücken, die Schultern, die Arme und Beine in die richtige Position. Aber was noch wichtiger ist, man strahlt dabei automatisch eine ruhige Würde aus.
Stellen Sie sich einfach vor, wie eine Queen oder wie ein King auf dem Thron zu sitzen und schon sind Sie mittendrin in Ihrer königlichen Muthaltung. Wenn Sie das nächste Mal über einen langen Flur gehen, reicht schon der Gedanke an das Wort königlich und Sie fangen an zu schreiten, statt zu huschen. Und statt verlegen zu grinsen, schenken Sie Ihrem Hofstaat ein huldvolles Lächeln.
Wenn Sie »königlich« sitzen oder
stehen, sind Sie automatisch in einer
würdevollen Haltung. Sie zeigen,
dass Sie respektabel sind.
Eingeschüchtert sein war gestern
Fühlen Sie sich auch hin und wieder unbehaglich, wenn Sie ein exquisites Geschäft, ein Luxushotel oder ein Nobelrestaurant betreten? An solchen Orten komme ich mir manchmal vor, als wäre ich fehl am Platze. Fast automatisch schaue ich an mir herunter und stelle fest, dass ich nicht so edel gekleidet bin, wie es die Innendekoration verlangt. Kurzum: Ich bin etwas verunsichert. Wenn Ihnen das auch so geht, können Sie sich ab jetzt freuen, denn in Zukunft ist das Ihr neuer Trainingsplatz. Jedes Nobel-Luxus-Edel-Geschäft ist der passende Rahmen für Ihre königliche Muthaltung. Hier noch ein paar Tipps, die Ihnen beim Üben helfen.
Gehen Sie in Ihre königliche
Muthaltung, wenn Sie sich
eingeschüchtert fühlen.
Das alltägliche Training der Muthaltung
• Bevor Sie eine Firma, ein Geschäft oder ein Restaurant betreten, gehen Sie in Ihre königliche Muthaltung. Machen Sie einen kurzen Check von Kopf bis Fuß und lassen Sie die majestätische Ausstrahlung in jeden Teil Ihres Körpers fließen.
• Bevor es losgeht, atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus. Dadurch klingt Ihre Stimme entspannter und Ihr Gehirn bekommt genügend Sauerstoff.
• Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Muskeln nicht unnötig verkrampfen. Sie sind kein Soldat im Kampfeinsatz, sondern Sie treten auf wie eine Queen oder ein King bei einem informellen Empfang. Also bleiben Sie locker.
• Machen Sie sich nicht allzu viele Sorgen darüber, ob Sie die richtigen Worte finden. Ihre königliche Muthaltung wirkt auch auf Sie selbst zurück. In dieser Haltung werden Ihnen die passenden Worte ganz von selbst einfallen. Lassen Sie sich einfach von Ihrer würdevollen Ausstrahlung inspirieren.
Die Verwandlung eines Kükens
Nadine war 26 Jahre alt, als ich sie in einem meiner Selbstbehauptungstrainings kennen lernte. Sie gehörte zu den Menschen, die in einer Gruppe zunächst kaum auffallen. Als sie etwas über sich erzählte, merkte ich, dass es ihr schwer fiel, jemanden anzuschauen. Sie saß ein wenig zusammengesunken auf ihrem Stuhl und während sie sprach, rutschte sie nervös hin und her, so als würde sie sich aus der Situation herauswinden wollen.
Menschen mit einer unsicheren,
verlegenen Körpersprache werden von
anderen häufig nicht ernst genommen.
Nadine wollte in dem Selbstbehauptungstraining vor allem eins erreichen: Sie wollte, dass man sie endlich ernst nahm. Weil sie die jüngste Mitarbeiterin war, nannte man sie an ihrem Arbeitsplatz nur das Küken. Für ihre Kollegen war sie die Kleine, die nicht viel zu melden hatte, aber ganz niedlich war. Von diesem Küken-Image wollte Nadine gern loskommen.
Es war der erste Trainingstag und wir beschäftigten uns mit der selbstsicheren Körpersprache. Die königliche Muthaltung gefiel Nadine auf Anhieb. Sie richtete sich beim Sitzen auf und schaute zum ersten Mal alle Teilnehmer direkt an. Würdevoll ging sie durch den Seminarraum und dabei hatte sie sichtlich ihren Spaß. Sie fand schnell ihren eigenen Stil. Der Unterschied zwischen Nadine mit und ohne Muthaltung war gewaltig. In ihrer würdevollen Haltung wirkte sie so selbstsicher, als sei sie eine Präsidentin oder die Chefin einer größeren Firma. An nur einem Vormittag hatte Nadine sich in eine souveräne Queen verwandelt.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Stil,
wenn er seine königliche Muthaltung
einnimmt.
Das kleine Wunder ereignete sich in der Mittagspause. Für die ganze Gruppe war im Restaurant ein großer Tisch reserviert worden. Dort sollte es ein Vier-Gänge-Menü geben. Nadine hatte beschlossen, auch in der Pause in ihrer königlichen Muthaltung zu bleiben. Und genau in dieser Haltung betrat sie – gemeinsam
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