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Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)

Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)

Titel: Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jäger
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neben der Badtür und sieht mich mit offenem Mund an.
"Ich...habe sie von außen verriegeln lassen. Die Wachen öffnen sie nur auf meinen Befehl."
Obwohl seine Stimme fest klingt, sehe ich die Unsicherheit in seinen Augen.
"Dann befiehl es ihnen. Ich möchte nach hause."
Missmut spiegelt sich auf seinem hübschen Gesicht wider.
"Niamh... Dein Dorf existiert nicht mehr."
Tränen der Wut schießen in meine Augen.
"Das ist mir egal. Lass. Mich. Raus."
Jedes einzelne Wort spucke ich ihm entgegen, hart gepresst und mit Hass gewürzt.
"Sofort."
Ein Kopfschütteln.
"Wir müssen reden. Setz dich."
Seine Hand zeigt auf das Bett und er sieht plötzlich unglaublich müde und erschöpft aus. Widerwillig gehe ich auf die Schlafstätte zu, die Arme trotzig verschränkt, den Kopf erhoben. Meine Neugier zwingt mich, Edan zuzuhören. Ich will wissen, warum er all das getan hat und tut. Er lässt sich auf das Bett sinken und bedeutet mir, mich neben ihn zu setzen. Abweisend ziehe ich mir einen Holzstuhl heran und setze mich in gebürtigen Abstand vor ihn.
"Sprich."
Ich möchte Entschlossenheit beweisen und ihm in die Augen sehen, doch dieses Mal ist er es, der meinem Blick nicht standhalten kann. Seine Unsicherheit entlockt mir ein grimmiges Lächeln.
"Ich habe dich angelogen."
Wie ein Schlag trifft mich dieser Satz, obwohl ich schon ahnte, dass Edan kein ehrliches Spiel mit mir spielt.
"Dieser Körper gehört mir schon seit meiner Geburt."
"Du bist kein Dämon?"
Mein Herz macht einen hoffnungsvollen Freudensprung, nur um von Edans nächsten Worten gewaltsam zu Boden gerissen zu werden.
"Doch. Also nein. Halb."
Er holt tief Luft und fährt fort:
"Mein Vater war ein Dämon. Ein Dämon, der sich verliebte. Er zeigte ehrliche Gefühle für eine Berg-Ilyea und besetzte deshalb den jungen Ilyea, von dem er wusste, dass sie ihn attraktiv fand. Nach unzähligen Umwerbungen gab sie schließlich nach und die beiden fanden zueinander. Ja, Niamh, Dämonen können sich verlieben. In diesem Moment werden sie ein klein wenig fester, fassbarer. Verbinden sie sich in solch einem Zustand mit einem Wesen kann es passieren, dass... Sie für immer in diesem Körper gebunden sind und sterblich werden. Das passiert nicht gerade häufig, aber doch oft genug, damit uns dieses Phänomen bekannt ist. Mein Vater tötete mit seiner Liebe die Seele des Berg-Ilyea, den er besetzte, erschuf aber gleichzeitig ein anderes Wesen. Ein Wesen, das in dem Bauch der nichtsahnenden Ilyea heranwuchs, stärker und stärker wurde, bis es schließlich so sehr von den Kräften der eigenen Mutter zehrte, dass diese aus ihrem Schlaf nicht mehr erwachte. Ja, dieses Baby war ich. Wenn das Ungeborene Dämonenblut in sich trägt, ist die Mutter verloren. Auch das wissen wir, doch mein Vater wollte es nicht wahrhaben..."
Er stoppt, schüttelt den Kopf und lächelt mich schüchtern an.
"So viel zu meiner Familiengeschichte. Ich bin halb Berg-Ilyea und halb Dämon, mehr musst du nicht wissen."
"Und warum genau soll ich bleiben?"
Es schmeichelt mir, dass Edan so offen mit mir spricht, doch meinen Entschluss, zu fliehen, bringt es nicht ins Wanken.
Als er weiterspricht, klingt seine Stimme zart und zerbrechlich:
"Du denkst falsch von mir. Sehr falsch, Niamh."
In seinen Augenwinkeln sehe ich Wasser, das in stetigen Bächen über seine Wangen strömt.
"Weinst du etwa?"
"Du verstehst nichts. Nichts! Und ich dachte, du wärst wie ich."
Entsetzt starre ich ihn an.
"Ich bin kein halber Dämon! Meine Eltern waren Ilyea. Ilyea!"
"Ja, das waren sie."
"Aber..."
"Du bist ein Halbblut, Niamh. Von deinem Wald-Ilyeablut weißt du ja bereits. Mich wundert, dass dir bei deiner Intelligenz dein Erbe der Wasser-Ilyea noch nicht aufgefallen ist."
Er wischt sich über die Wangen, der Tränenstrom ist versiegt.
"Mit diesen wunderschönen, saphirblauen Augen ist es wirklich ein Kunststück, dich als reinblütige Wald-Ilyea zu verkaufen. Du trägst das Meer in den Augen und im Herzen."
Mein Herz schlägt schmerzhaft schnell gegen meine Brust und das Blut rauscht mir in den Ohren.
"Meine...Eltern waren nicht meine Eltern...?"
Ich zittere, meine Gelassenheit ist dahin.
"Wir wissen nicht, wer deine wirklichen Eltern sind. Das einzige was wir wissen ist, dass seit tausenden von Jahren endlich etwas passiert, was vorher nicht da war."
Bebend hebe ich den Blick.
"Nämlich?"
Ein Seufzer entschlüpft Edans Lippen.
"Kennst du die Schöpfungsgeschichte?"
Als ich stumm nicke, fährt er fort:
"Vier Völker, vier

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