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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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sehr er mich liebte, während er mich mit seinem Mund und seinem Körper zum Höhepunkt und wieder zurücktrieb … aber er behielt artig seine Reißzähne bei sich.
    Es war mir egal, dass er die Uraufführung von Romeo und Julia an der Seite von Shakespeare persönlich miterlebt haben könnte. Der Mann, den ich liebte, besaß die Ausdauer eines Dreißigjährigen.
    Anschließend hielt er mich in seinen Armen, und ich untersuchte erneut seine Brust: schlank und muskulös mit
einer langen alten Narbe, die aus seiner Zeit als Mensch stammte. Sie war so blass, dass man sie nur bemerkte, wenn man direkt danach suchte. Ich strich mit der Fingerspitze darüber.
    »Ab jetzt gibt es keine Geheimnisse mehr«, erklärte ich. »Erzähl mir von dem Roten Teufel. Fangen wir mit den wichtigsten Punkten an.«
    Er strich durch meine Haare und zog mich dicht an sich. »Ich bin nicht der ursprüngliche Rote Teufel. Das war Marcellus, mit dem Veronique zusammen war, bevor ich ihr begegnet bin. In der Nacht, in der Marcellus starb, habe ich sein Geheimnis entdeckt, und er bat mich, seine Papiere und seine Identität zu vernichten. Aber ich fand, dass der Rote Teufel nicht sterben durfte. Ich wollte unter demselben Namen weitermachen und versuchen …«
    »Anderen zu helfen«, beendete ich den Satz für ihn.
    »Das war der ursprüngliche Plan, ja.«
    »Weiß Veronique das von Marcellus?« Ich hatte von ihr schon viel über den Kerl gehört. Sie behauptete, dass er ihre einzige große Liebe gewesen war. Die zahlreichen Liebhaber, die sie seither gehabt hatte, waren neben diesem Valentino-Vampir verblasst.
    »Ich glaube nicht. Zumindest hat sie nie eine Andeutung gemacht.«
    »Das hört sich alles ziemlich nach Zorro an. Nach einem sehr einsamen Musketier.«
    »Wenn du meinst.«
    »Du hast das alles allein durchgezogen? Ohne jemandem davon zu erzählen?«
    »Niemand wusste davon.« Er schluckte. »Bis jetzt. Offensichtlich
bin ich ziemlich eingerostet, nachdem ich so lange nicht im Dienst war.«
    »Ich glaube, ich hätte es trotzdem gemerkt.«
    Er sah mich ungläubig an. »Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    »Glaub es. Wieso hast du aufgehört? Du hast seit hundert Jahren nichts mehr mit der Maske angestellt, stimmt’s?«
    Er biss die Zähne zusammen. »Nachdem das mit Elisabeth passiert ist.«
    Den Namen kannte ich. Elisabeth war die Frau von Thierrys Freund gewesen und wollte vor über einem Jahrhundert eine Affäre mit Thierry anfangen. Doch es kam anders, als von ihr geplant. Als sie ihn mit ihrem Blut verführen wollte, ging das aufgrund seiner Blutgier nach hinten los, und er hätte sie beinahe ausgetrunken. Daraufhin flüchtete sie vor dem blutrünstigen Thierry und rannte direkt in eine Horde Jäger, die sie ohne mit der Wimper zu zucken umbrachten. Thierry fühlte sich schuldig, und das war über all die Jahre so geblieben.
    »Da habe ich begriffen, dass der Rote Teufel mehr Schaden anrichtet, als dass er Gutes bewirkt. Dass es vielleicht sicherer ist, sich zu verstecken, als sich direkt in Gefahr zu begeben.«
    »Nicht sicherer für dich, sondern sicherer für andere, meinst du.«
    Er mied meinen Blick. »Genau.«
    Ich musterte seinen angespannten, gehetzten Gesichtsausdruck. »Was ist los?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich rede normalerweise nur nicht so viel über mich.«

    »Ach, das wusste ich noch gar nicht.«
    »Es gibt so vieles in meinem Leben, das ich bereue.«
    Ich fasste sein Gesicht und zwang ihn, mich anzusehen. »Das erklärt, wieso du immer so ernst bist.«
    Schließlich sah er mir in die Augen. »Ich war schon als Mensch sehr ernst.«
    »Typisch.«
    Ich küsste ihn wieder, bevor er sich von mir löste und mich ansah. Er strich mir die Haare aus der Stirn.
    »Ich warte eigentlich nur darauf, dass du dich von meiner Vergangenheit so abgestoßen fühlst, dass du mich verlässt. Dass du so viel Zeit mit Gideon verbracht hast, während ich mich von dir fernhalten musste, hat nicht gerade zu meiner Beruhigung beigetragen.«
    Ich seufzte. »Verdammt. Ich wusste gar nicht, dass Meistervampire so bedürftig sind.«
    Er verzog amüsiert die Lippen. »Ich bin nicht bedürftig .«
    »Sehr bedürftig. Und eifersüchtig. Und besitzergreifend. Aber nur fürs Protokoll, Gideon bekommt von mir nichts als meine Zeit.«
    »Du hast ihn geküsst.«
    »Das hatte nichts zu bedeuten. Ehrlich.« Ich räusperte mich. »Wie soll ich also mit Veroniques Wunsch umgehen? Sie will ernsthaft die Geliebte des Roten Teufels werden.

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