Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
nicht, daß das besonders erfolgreich wäre.
Zumal wir uns hier überhaupt nicht auskennen und sich weder Träger noch Führer organisieren ließen. Sie haben doch gesehen, wie viel Angst diese Dörfler haben."
"Ja", nickte van Breden. "Das mag sein. Aber, wenn wir in jedem Dorf abwarten müssen bis Mr. Sun seine Geschäfte abgewickelt hat, werden wir das Raumschiff nie erreichen.
Zumindest nicht, bevor die Außerirdischen dafür gesorgt haben, daß es vollkommen verschwindet. Ich glaube nämlich, daß Sie mit Ihrer Vermutung Recht haben, Mr. Logan."
"Wir müssen uns das Kartenmaterial genau ansehen", erwiderte Logan. "Vielleicht finden wir irgendwelche Anzeichen, die uns einen genaueren Hinweis auf die Lage des Raumschiffs geben könnten."
"Wahrscheinlich ist es bei der nicht gerade sanften Landung zu einer gewaltigen Druckwelle gekommen", mischte sich jetzt Clarissa ein.
Logan sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Worauf wollen Sie hinaus?"
"Mein Vater und ich waren, wie Sie ja wissen, in Südamerika und haben dort nach Spuren der Außerirdischen gesucht. Es gab dort einen Platz, an dem wir eine Landung vermuteten, die ebenfalls bewaldet gewesen ist."
"Gewesen?" fragte Logan.
"Ja. Offenbar knicken die Bäume bei einer von diesen Raumschiffen verursachten Druckwelle wie die Streichhölzer um."
"Wenn das bei jeder Landung der Fall wäre, hätte man sicher schon mehr von diesen Fremden gehört", gab Logan zu bedenken.
"Das kommt drauf an, je nach dem wie groß dieses Gebiet ist. In Südamerika waren es mehrere Quadratkilometer. Wir wissen nicht, ob es bei jeder Landung passiert oder nur, bei einer, sagen wir, unplanmäßigen wie sie hier vorzuliegen scheint. Im Übrigen gibt es tatsächlich ähnliche Fälle. So ereignete sich im Jahre 1908 in der Tunguska, in Sibirien, eine gewaltige Explosion, bei der ganze Landstriche bewaldeten Gebietes, dem Erdboden gleich gemacht wurden."
Eine Falte erschien auf Logans Stirn. "Sie vermuten dort die Landung eines Riesenraumschiffes?"
"Es wäre zumindest eine Möglichkeit, die man nicht ausschließen sollte."
Logan wirkte nachdenklich. Schließlich sagte er: "Von den Dörflern, die diesem Halbohr und seinen Männern gefolgt sind, ist keiner zurückgekehrt. Aber vielleicht ist sonst jemand, der im Dschungel war, auf Anzeichen gestoßen, die mit der Landung des Raumschiffs in Zusammenhang stehen könnten."
Pierre Marquanteur kratzte sich am Kinn, verscheuchte anschließend ein paar Moskitos, vor denen es im von Wasseradern durchzogenen Khmer-Land nur so wimmelte. Die wahren Kolonialherren, so hatte Marquanteur es einmal formuliert. Und das seit Jahrmillionen.
"Wir sollten die Dörfler unter diesem Aspekt noch einmal systematisch befragen, n'est-ce pas ?", schlug der ehemalige Fremdenlegionär vor.
Clarissa von Breden griff diesen Vorschlag auf.
"Wir sollten dabei auch andere Details beachten.
Beispielsweise wäre es möglich, daß es zu größeren Bränden kam, die sich vermutlich um das eigentliche Zielgebiet herum ereigneten." Clarissa lächelte matt und fügte dann an Marquanteur gerichtet hinzu: "Sie scheinen die Sprache dieser Leute ja recht passabel zu beherrschen."
Marquanteur verzog das Gesicht.
"Ich gebe mir Mühe, Mademoiselle!"
*
Die Befragung der Dörfler zog sich am nächsten Tag ziemlich in die Länge. Sie waren nicht gerade auskunftsfreudig und offen.
Pierre Marquanteurs Kenntnisse in der Khmer-Sprache, waren zwar durchaus von Vorteil, aber eine gewisse Reserviertheit herrschte nach wie vor unter ihnen.
Professor von Breden wirkte sehr in sich gekehrt, hielt sich zumeist zurück. Die Tasache, daß das Präparat der außerirdischen Kreatur sich selbst aufgelöst hatte, schien ihn sehr stark zu deprimieren. Das Ergebnis seiner Mühen und Forschungen war ihm buchstäblich unter den Händen zu Staub zerfallen.
Auch Clarissa machte einen erschöpften Eindruck.
Der Kampf um das Präparat, den sie zusammen mit ihrem Vater in den letzten Tagen geführt hatte, hatte in ihrem hübschen, feingeschnittenen Gesicht Spuren hinterlassen. Dieser Kampf war nun verloren, alle Anstrengungen vergeblich. Fürs erste zumindest.
Gegen Mittag aßen sie einen kleinen Lunch, den einer der Khmer-Gehilfen des chinesischen Schiffseigners der L'OISEAU DE
FEU zubereitet hatte. Die Zutaten waren äußerst scharf gewürzt, wenngleich Mr. Sun erklärte, ausdrückliche Anweisung gegeben zu haben, sich auf den in dieser Hinsicht etwas empfindlicheren Geschmack von
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