Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
bezweifelte, ob sie überhaupt noch funktionsfähig waren. Die Khmer versicherten, noch vor ein paar Wochen mit diesen Gewehren auf die Jagd gegangen zu sein. Einen Probeschuß wollte allerdings keiner der Männer abgegeben. Die Munition war einfach zu kostbar.
Die übrigen Begleiter waren mit Macheten ausgerüstet.
"Nach dem, was wir über dieses Halbohr und seine Bande gehört haben, hätten diese Männer nicht den Hauch einer Chance gegen sie!" raunte Marquanteur einmal in Logans Richtung.
Der Amerikaner konnte dem Ex-Legionär in dieser Beziehung nur Recht geben.
Die Morgenkühle machte sehr schnell der üblichen, drückenden, feucht-heißen Schwüle Platz. Das unheimliche Konzert der Dschungelstimmen veränderte sich im Laufe der Stunden. Aber es verstummte nie.
Die Zeit schien immer langsamer dahinzukriechen.
Die einzigen schnellen Bewegungen, die man unter diesen Bedingungen zu Wege bringen konnte, waren die Abwehrschläge gegen die allgegenwärtigen Moskitos.
Einen halben Tag lang waren sie durch den Dschungel gezogen. Der Junge hatte die Gruppe dabei mit erstaunlicher Sicherheit geführt. Logan überprüfte zwischendurch immer wieder mit Hilfe eines Kompaß die Richtung.
Die meiste Zeit über schwiegen die Mitglieder der Gruppe.
Es war am späten Nachmittag, als Clarissa von Breden eine Veränderung auffiel.
Sie wandte sich an Logan.
"Ist es Ihnen schon aufgefallen, Mr. Logan? Die Moskitos...
Sie scheinen nicht mehr vorhanden zu sein."
"Liegt vielleicht an der Tageszeit."
"Nein, ich kann Ihnen versichern, daß es damit nichts zu tun hat!"
Logan wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Erst jetzt, als Clarissa von Breden ihn darauf hinwies, registrierte er die Abwesenheit der Moskitos.
"Vielleicht hat irgendeine unbekannte Art von Strahlung sie vertrieben", vermutete Logan. "Schließlich wissen wir nicht, wie der Antrieb dieses Raumschiffs funktioniert und welche Emissionen bei einer Fehlfunktion frei werden."
"Sie denken an Radioaktivität?"
"Die Auswirkungen dieser Strahlen sind ja noch lange nicht erforscht."
"Ich weiß. Aber soweit ich weiß, ist bis jetzt noch nicht beobachtet worden, daß Radioaktivität ein Mittel ist, um Moskitos zu vertreiben."
"Es könnte irgendeine andere Art von Strahlung sein, deren Natur uns noch völlig unbekannt ist", gab Clarissa von Breden zu bedenken. "Eine chemische Emission wäre auch denkbar."
"Das würde erklären, weshalb es eine entlaubte Zone gibt."
"Sie sagen es."
Sie schwiegen eine Weile.
Es wurde still.
Gespenstisch still.
In jedem Fall war diese Stille für einen Ort wie diesen vollkommen ungewöhnlich. Es war, als ob jegliches Leben aus dieser Region geflohen war.
Ein flaues Gefühl machte sich in Logans Magengegend breit.
Irgend etwas stimmte hier nicht.
"Sagen Sie, wird in Ihrem Land nicht derzeit daran gearbeitet, eine Möglichkeit der Kernspaltung zu finden?"
fragte er.
"Daran arbeiten viele", erwiderte Clarissa.
"Möglicherweise haben diese Fremden längst eine Möglichkeit gefunden, die gewaltigen Energien zu nutzen, die durch die Spaltung eines Atomkerns entstehen."
"Sie scheinen die naturwissenschaftlichen Diskussionen unserer Zeit intensiv zu verfolgen, Mr. Logan."
"Weil ich glaube, daß die Erkenntnisse, die aus ihnen erwachsen, unsere zukünftige Welt prägen werden."
Clarissa lächelte matt.
"Es ist noch nicht einmal sicher, daß eine Kernspaltung überhaupt möglich ist. Bis jetzt ist alles nur Theorie."
"Begründete Hypothesen."
"Mein Vater ist mit Ernest Rutherford befreundet. Als wir ihn zuletzt trafen, hielt sich sein Optimismus in Grenzen.
Vielleicht haben Sie in Ihrer Jugend einfach zu viele dieser amerikanischen Pulps gelesen."
"Sie kennen Pulps?"
"Während einer langen Schiffspassage von New York nach Hamburg habe ich einige dieser Hefte genossen. Astounding Science Fiction, Weird Tales, Unknown... Die Titel sprechen ja wohl für sich, wenn Sie mich fragen!"
Logan hob die Augenbrauen. "Sie erstaunen mich immer wieder, Clarissa."
Pierre Marquanteur blieb plötzlich stehen. Der ehemalige Fremdenlegionär bückte sich und hob etwas vom Boden auf.
Dann ging er auf Ray Logan zu und zeigte ihm, was er in der Hand hielt.
Es handelte sich um ein braunes, verwelktes Blatt.
"Sieh dir das mal an, Ray. Voilâ! Qu'est-ce qui c'est passé ici?"
Logan nahm das Blatt an sich. Es zerbröselte unter seinen Fingern.
"So etwas paßt weder in diese Breiten noch in die Jahreszeit."
"Ich nehme an, daß wir die
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