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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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Benalir, dass seinem Vater der Schweiß von der Stir n perlte. Er hatte zwei Kisten, allesamt gefüllt mit Schwertern und Dolchen, nach draußen geschafft. Sogleich begab Benalir sich zu ihm und packte einen der Kästen. Das Gewicht ließ ihn taumeln.
    Mit Mühe schaffte er d ie erste Kiste auf den Karren. Galdor reichte die zweite nach und die letzte hievten sie gemeinsam hinauf.
    Anschl ießend setzten sie sich auf die altertümliche Werkbank des Fuhrwerks und Galdor versetzte dem Gaul einen sanften Klaps auf die Flanke. Allmählich setzte das Tier sich in Bewegung und mit ihm auch das Gespann.
    Eine frische Brise kam auf, als sie das Hügelland, ihre Heimat, nach und nach hinter sich ließen, und die Schmiede alsbald aus ihrem Blickfeld verschwand.
     
     
     
     

2
    Reise nach Agalam
     
     
    Wä hrend das Fuhrwerk vor sich hin ratterte, nahm Benalir besorgt wahr, dass sich in der Ferne dunkle Wolken anbahnten, die auf Regen oder Gewitter schließen ließen. Insgeheim hoffte er, Agalam zu erreichen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnen würde; er konnte sich durchaus angenehmere Dinge vorstellen, als inmitten der Wildnis von einem ausgiebigen Unwetter überrascht zu werden.
    Allmählich begann sich die Umgebung zu verändern. Das Land wurde nun zunehmend ebener und in der näheren Umgebung ersah Benalir die ersten Anzeichen des bevorstehenden Frühlings: Der Schnee des letzten Winters war auf winzige Überreste zusammengeschmolzen; ferner machte er Knospen verschiedenster Pflanzenarten aus, die teils wie eine wunderbare Komposition der Natur selbst dünkten.
    Nach geraumer Zeit, d ie Benalir und sein Vater stillschweigend zugebracht hatten, sah der junge Schmied, dass sie nun auf einen Wald zufuhren, dessen hoch aufragende Nadelbäume lange Schatten warfen und bedrohlich und düster wirkten. Seine Nackenhaare sträubten sich, ohne dass er etwas dagegen hätte tun können. Dieser Wald war ihm bekannt; wie allen Bewohnern der umliegenden Gegend.
    Der Dunkelwald! Er dachte den Namen nur, sprach ihn aber aus Ehrfurcht nicht aus. Von Galdor hatte er bereits früh erfahren, dass man sich vor jenem Gebiet nicht zu fürchten brauchte – solange man sich auf der Waldstraße hielt, die den Hauptweg für durchreisende Händler und Wanderer darbot.
    Als ihr Wagen in den Schatten der ersten Bäume eintauchte, musste Benalir gleichwohl schlucken, denn obwohl er nicht zum ersten Mal hier entlang reiste, fühlte er sich beklommen und unsicher; er empfand mehr als nur Respekt vor diesem ungeheuren Werk der Natur.
     
    Kein Wesen in ganz Belfang war in der Lage, die Namensgebung des Waldes erklären zu können. Benalir hatte einmal von einem betagten Wanderer gehört, dass es sich bei dem Dunkelwald um den ältesten Wald Saranias handelte. Allerdings schieden sich an dieser Frage die Geister.
    Er beugte sich über den Karren und besah sich die zerfurchte Waldstraße, die mit Farnen und Moosen gesprenkelt war. Scheinbar war hier seit geraumer Zeit kein Reisender mehr vorbeigekommen.
    Benalir zuckte zusammen. Er glaubte, ein Rascheln im Unterholz gehört zu haben . Werden wir beobachtet? Ohne dass er es beabsichtigt hätte, kamen ihm all die seltsamen Geschichten, die man sich über diesen Ort erzählte, wieder in den Sinn.
    Es war kein Geheimnis, dass sich wohlgenährte Trolle, Wölfe und andere finstere Geschöpfe im Dunkelwald herumtrieben, wenn auch nur selten in der Nähe der Straße. Ihre bevorzugte Beute, Rehe und ähnliche Tiere, hielt sich zumeist im tiefsten Herzen des Waldes auf, eine Tatsache, die Reisenden im Grunde nur zugute kam.
    Doch Benalir war ebenso wie seinem Vater bewusst, dass dieser Weg die einzig lohnenswerte Verbindung zur Außenwelt markierte. Schlug man einen Pfad ein, der den Wald umging, musste man erhebliche Zeitverluste in Kauf nehmen, und solche konnten sie sich in keinem Fall erlauben.
     
    Je länger sie unterwegs waren, desto eintöniger wurde ihre Fahrt. Der mangelnde Lichteinfall wirkte ermüdend und das Stöhnen und Ächzen der knorrigen Baumriesen, die sich in einem stetigen Rhythmus im Wind wogten, drückte auf Benalirs Gemüt.
    Mehr aus dem Bedürfnis heraus, sich von seiner unte rschwelligen Angst abzulenken, fing er an, seinem Vater von dem Traum zu erzählen, der ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Galdor hörte mit Interesse zu, da auch ihm die Geräusche der Umgebung ein gewisses Unbehagen zu bereiten schienen.
    „E ine ansprechende Geschichte, um abends schlafen zu gehen“,

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