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Saron

Saron

Titel: Saron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Kim
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Bar geführt; und hier ist es noch unangenehmer. Jeder starrt uns an. Die Mutanten offen feindselig, ihre menschlichen Partner verstohlen … mitleidig aber auch verächtlich. Alle wissen über uns Bescheid. Aber was genau wissen sie oder glauben sie zu wissen? Ich halte Sarons Hand noch fester, denn ich habe das Gefühl, zu meiner eigenen Hinrichtung geführt zu werden.
    „ Da rein“, weist einer der Typen uns an und schiebt uns in einen Nebenraum der Bar. Ich war noch nie in diesem Raum – hier finden die Logenbesprechungen statt. Menschen haben hier nichts zu suchen. Es gibt einen großen Tisch mit Stühlen, aber keine Fenster! Selbst, wenn wir es wollten, könnten wir jetzt nicht mehr weglaufen. Ich bin sicher, dass vor der Tür ein paar Mutanten Wache halten.
    „ Haben wir das Richtige getan?“, frage ich Saron leise.
    „ Wir hatten keine andere Wahl. Cor hätte uns nicht in Ruhe gelassen … und ein Leben, das aus Weglaufen besteht, ist auf Dauer kein Leben.“
    Ich nicke und versuche tapfer zu sein. Der Gedanke, Cor wiederzusehen, schnürt mir den Magen zu.
    Wir müssen auch nicht lange warten, bis die Tür aufgeht, und Seth hereinkommt. Luana ist bei ihm. Das wundert mich. Seth ist nicht der Typ, der Ausnahmen macht – schon gar nicht für Luana. Sie war bisher bei keiner einzigen Versammlung der Loge dabei. Die vier Typen, die uns hierher gebracht haben, folgen hinter Seth – und dann sehe ich Cor. Er betritt als Letzter den Raum. Mit Amy! Ich kann mir gut vorstellen, was Cor ihr für ihre Hilfe versprochen hat. Er wirkt selbstgefällig und zufrieden. Ganz bestimmt hat auch Amy dazu beigetragen, uns als Verräter und Verbrecher hinzustellen. Wie ich Cor hasse! Er ist der Schlimmste von allen!
    „ Hallo Leyla …“, begrüßt er mich mit verächtlichen Grinsen. „Lange nicht mehr gesehen …“
    „ Ja …“, antworte ich kalt. „... nicht mehr, seit du mich zum Sterben auf die Straße geworfen hast, als wäre ich ein Stück Dreck.“
    „ Nur Lügen, um deine Haut zu retten. Das wird dir nichts nutzen. Seth weiß längst über alles Bescheid … und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Skull und Roran in Sarons Haus finden werden … und dass sie tot sind.“
    Wütend antwortet Saron: „Da du die beiden geschickt hast, uns zu töten, blieb uns keine andere Wahl …“
    Seth hebt die Hand. Wie immer fröstelt es mich, wenn ich ihn ansehe. Sein helles Haar, die kalten blauen Augen. Was findet Luana nur an ihm? „Genug!“
    Er kommt zu mir, und Saron stellt sich schützend vor mich. Spöttisch fährt Seth ihn an: „Dich zumindest hätte ich für klüger gehalten. Das alles für eine Frau … die zudem vorher schon Cor hatte.“
    Saron weicht Seths Blick nicht aus. Allein dafür bewundere ich ihn. Seth hat auch auf Mutanten eine einschüchternde Wirkung. Eigentlich fällt er längst die meisten Entscheidungen allein. Zwar spricht es niemand offen aus, aber Seth ist der unangefochtene Herrscher von Daytown. „Es ist, wie Leyla gesagt hat … Cor, Roran, Skull und Jace haben sie zum Sterben in den Straßen Daytowns zurückgelassen. Ich selbst habe Leyla dort gefunden.“
    „ Das sind schwere Anschuldigungen ...“, weist Seth ihn scharf zurecht.
    „ Ja ...“, stimmt Cor zu. „Wir haben zuerst geglaubt, Jace wäre auf der Straße überfallen worden … aber als Amy dann zu uns kam, war alles klar. Nur ein Mutant kann einen Mutanten töten.“ Cor zeigt mit dem Finger auf Saron. „Du weißt, dass es dafür nur einen Strafe gibt. Den Tod! Zuerst Jace … dann Skull und Roran. Was immer die Kleine dir erzählt hat … es sind alles Lügen gewesen! Und du fällst auf die Mitleidsnummer herein und lässt dich von ihr einspannen. Sie wollte einen Blutvertrag, ich habe abgelehnt … wir alle haben abgelehnt. Sie hat sich jedem von uns angeboten. Das ist alles; und du bist ein Mörder, Saron.“
    „ Und ein Lügner zudem ...“, bestätigt Amy ätzend. „Er würde alles für dieses Miststück tun! Sogar töten!“
    Ich dränge mich vor Saron, obwohl er mich zurückhalten will. „Das ist nicht wahr! Skull und Roran wollten uns töten. Und Jace … das war ich … nicht Saron.“
    Sie sehen mich an, als wäre ich nicht mehr ganz bei Trost. Saron drückt mahnend meine Hand. Er will, dass ich nichts mehr sage. Aber ich bin fest entschlossen. Auf keinen Fall lasse ich zu, dass Saron für etwas bezahlt, das er nicht getan hat.
    „ Was soll das, Leyla? Fällt dir keine bessere Lüge ein?" Cors Spott

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