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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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barmherzig von seinem persönlichen Olymp stieg, um ihm, dem Unwürdigen, seine Gunst zu schenken. Sascha ging voll darauf ein, fühlte sich dementsprechend und gab all seinen Worten einen überheblichen Klang. Ohne weiter darüber nachzudenken, stieg er zu dem Freier in den Wagen. Nur kurz sah er Marc an der Häuserecke stehen und sie beobachten. Es interessierte ihn nicht sonderlich und er machte sich keine Gedanken darüber. Er schwamm ganz oben auf einer Welle aus Selbstüberschätzung.
    Der Mann fuhr los. Aber kaum hatten sich die Wagentüren geschlossen, schien er es schlagartig nicht mehr nötig zu haben, den Jungen zu hofieren. Es dauerte eine Weile, in der Sascha lustig plapperte, ehe er dann begriff, dass sich wohl etwas geändert hatte. Er sah den Mann von der Seite her an und erschrak, als er dessen verbissene Miene und den Blick, der unverwandt auf die Fahrbahn gerichtet war, sah.
    „Wo fahren wir hin?“, fragte der Junge kleinlaut, wobei er seine ganze Überheblichkeit einer unbestimmten, nagenden Angst opferte. Der Mann schwieg weiter, die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos warfen geisterhafte Schatten auf sein Gesicht.
    „He, wo willst du mit mir hin?“ Sascha bemerkte, dass sie mittlerweile stadtauswärts und schließlich auf der Autobahn fuhren. Ihm schlug das Herz im Hals, er fürchtete sich und fühlte sich auf einmal nicht mehr stark, war nur noch der verschüchterte Zwölfjährige. Von seinem Höhenflug kam er innerhalb einer Minute vollkommen herunter und hatte nicht einmal die Zeit, sich zu sagen, wie naiv er doch gewesen war.
    Er bekam keine Antwort, ängstlich nahm er zur Kenntnis, dass es keinen Weg für ihn gab, aus diesem Auto herauszukommen. Schließlich schaltete der Mann den Blinker, sein Ziel war ein Rastplatz an der A 3 und er bog dort ein. Sascha nahm sich vor, sich aus der Tür fallen zu lassen und einfach wegzulaufen, sobald der Wagen anhielt. Er würde schon irgendwie zurück nach Köln kommen, wichtig war vorläufig nur eines – er musste raus hier und weg.
    So versuchte er, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen und schnappte den Türgriff sofort beim Anhalten. Aber der Mann drückte mit seinem Ellbogen die Zentralverriegelung herunter. Dann beugte er sich so schnell zu Sascha, dass dieser nicht mehr reagieren konnte und hielt ihn fest. Einen kurzen Augenblick kämpften sie, dann griff der Mann in Saschas Haare und riss seinen Kopf zurück.
    „Schluss jetzt“, presste er hervor und Sascha sah das Gesicht direkt vor seinem eigenen. Reglos, mit geballten Fäusten und großen, angsterfüllten Augen wartete er ab. Er wirkte dabei wie ein kleiner Fuchs in der Falle, der in Erwartungsangst verfiel und die Zeit bis zu seiner Fluchtchance bebend abwartete. Der Mann hielt ihn weiterhin an den Haaren, mit der Linken öffnete er dabei hastig Saschas Hose. Seine schonungslose Berührung dort, wo noch niemand den Jungen in dieser Weise angefasst hatte, brannte auf Saschas Haut und er zuckte zusammen. Er spürte den stockenden Atem des anderen an seinem Ohr und blieb in seiner Erstarrung gefangen, bis er merkte, dass die Rückenlehne sich abwärts bewegte. Wie eine Schildkröte auf dem Rücken versuchte er oben zu bleiben, strampelte und bemühte sich, den Handgriff zu erreichen, um sich wieder hochzuziehen. Aber er griff ins Leere, bekam beinahe einen Krampf im Rücken und wurde dann vom Gewicht des Freiers in den Sitz gedrückt. Fieberhaft versuchte er, dem Zugriff zu entgehen, packte nach allem, was ihm zwischen die Finger kam und erwischte schließlich die Handbremse. In seiner Panik löste er sie eher durch Zufall. Der Wagen begann, langsam anzurollen, was Saschas Bezwinger jedoch nicht sofort bemerkte. Erst als das Fahrzeug mit Knirschen und einem Ruck zum Stehen kam, fuhr er hoch. Einen Moment benötigte er, um seinen Verstand wieder im Kopf zu sammeln, dann fluchte er. Er drohte Sascha Schläge an, um sicher sein zu können, dass dieser im Auto blieb. Dann war er ziemlich schnell ausgestiegen, um sich den Schaden anzusehen. Sascha nutzte die Chance und rappelte sich hoch. Die Tür aufreißen und sich hinausfallen lassen war eins, halb im Kriechen versuchte er sich aufzurichten und gleichzeitig die um seine Knie gewickelte Hose wieder anzuziehen. So stolperte er auf ein paar Bänke zu, ließ diese hinter sich und floh ohne sich umzusehen in den schützenden Wald.
    In seinen Augen standen Tränen, zusammen mit der Dunkelheit nahm ihm das völlig die Sicht. Einige Male fiel er

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