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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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nicht wahr?“
    „Natürlich.“
    „Und wir können ihnen sogar Kleinigkeiten zu essen machen, richtig?“
    „Ja. Was willst du eigentlich?“
    „Sie können labern, das Licht zum Knutschen stimmt und sie können tanzen. Genau?“
    „Mensch, Marc. Ja. Und? Was haben wir nun vergessen?“
    „Wenn du nicht singen willst, damit sie tanzen können, haben wir die Anlage vergessen.“
    Sascha wurde weiß um die Nase. Hektisch strich er sich die schwarzen Locken aus dem Gesicht. Natürlich, beide waren so beschäftigt, dass sie daran nicht gedacht hatten.
    Zwei Tage bis zum Auftakt und jetzt hatten sie eines der wichtigsten Ausstattungsteile nicht zur Verfügung. Sascha begann verstört, umher zu rennen.
    „Was machen wir denn jetzt? Wir können den Gästen nicht so einen Schratelskasten vorsetzen. Die gehen doch rückwärts wieder raus.“
    „Hey, es wird nicht besser, wenn du den Fußboden durchläufst. Setz dich und gib mir ein Bier. Lass uns überlegen.“
    Kaufen konnten sie nicht einmal mehr die Fußmatte, die sie, wie es sich herausstellte, ebenfalls vergessen hatten. Dafür kam Sascha auf eine andere Idee. Zum ersten Mal, seit sie ihre Sachen geholt hatten, fuhren sie zu Frederic de Jong nach Lindenthal. Sie erzählten von allem, was sie geleistet hatten und er nickte anerkennend, als sie geendet hatten.
    „Und? Was wollt ihr jetzt von mir?“
    „Wir wollten dich einladen. Morgen ist Eröffnung. Und bring noch ein paar Leute mit.“
    „Nett, dass ihr an mich gedacht habt. Natürlich komme ich gern.“
    Sascha wollte den richtigen Zeitpunkt herausfinden, deshalb hörten sie erst einmal zu, als de Jong begann, von seinen Schwierigkeiten zu erzählen. Natürlich hatten die Steuerfahnder einiges herausgefunden, was nicht für ihre Augen bestimmt war. Er musste Etliches nachbezahlen, obwohl ihm keine vorsätzliche Hinterziehung nachgewiesen werden konnte. Solange die Ermittlungen wegen der Jungs aus dem Ostblock noch liefen, durfte er nicht mehr in alter Weise arbeiten. Auch wegen des nachweislich minderjährigen Sascha hatte er Probleme bekommen. Sascha setzte sich zu de Jong. Es sah aus, als höre er aufmerksam zu, aber eigentlich überlegte er, wie er ihn auf andere Gedanken und freundlich stimmen konnte. Er begann mit Zärtlichkeiten, die auch erwidert wurden. Innerhalb kürzester Zeit hatte er de Jong da, wo er ihn haben wollte. Allein mit den intensiven, heftigen Offensiven seines routinierten Mundes verstand er es, den anderen zu überzeugen. Er ließ de Jongs Geilheit über sich ergehen und wirkte dabei, als würde er sie genießen. Schließlich ließ er sich von ihm nehmen. Marc saß indes auf dem Sessel gegenüber und masturbierte während seiner Beobachtungen. Hinterher tranken sie etwas und Sascha rückte endlich mit der Frage heraus, die ihn hergebracht hatte.
    „Du, wir haben da ein Problem.“
    De Jong grinste anzüglich.
    „Das habe ich mir schon gedacht. Was willst du?“
    „Wir haben alles, nur keine Musikanlage. Ich dachte, du könntest uns da helfen.“
    „Du kannst dir deine Strichermanieren wohl nicht abgewöhnen, was? Es tut mir Leid, ich bin im Moment auch ziemlich knapp, du weißt schon ... sie haben meine Konten eingefroren, bis alles geklärt ist. Tut mir Leid, du hast dich umsonst bemüht.“
    Sascha war zu sehr Profi, um sich seine Enttäuschung anmerken zu lassen. Schließlich konnte man nie wissen, wann man einen demnächst wohl irgendwann wieder finanzkräftigen Freund noch brauchen konnte. Deshalb machte er keine Szene, auch wenn es in seinem Inneren brodelte. Trotzdem verabschiedeten sich die beiden ziemlich bald, jedoch nicht ohne de Jong noch einmal zur Einweihungsparty einzuladen.
    ✵
    Dann war er da, der Tag den sie herbeigesehnt, aber auch gefürchtet hatten. Die Eröffnung des PASSION * . Ihnen war nichts anderes übriggeblieben, als für hundertneunundneunzig Mark eine der Wattzahl nach winzige Anlage zu kaufen. Wenigstens hatte diese zwei Boxen und klang ein bisschen besser als ihr alter Recorder. Sascha konnte seine Aufregung kaum zügeln, aber auch Marc fragte immer wieder nach der Zeit.
    Es war erst fünfzehn Uhr, losgehen sollte es gegen acht am Abend. Sascha hatte begonnen, die Aschenbecher in die ihm richtig erscheinende Position zu schieben und die Zapfhähne zu polieren. Daraufhin war er von Marc gefragt worden, ob er vielleicht einen Zollstock und Putzwolle benötigte. Sie hatten sich kurz gestritten, um jetzt an der Theke zu sitzen und sich ein Glas Sekt

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