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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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schließt Euch uns an. Verkauft, wenn ich es so ausdrücken darf, Eure Seele dem Teufel.«
    Sam hob die Hand und sprach mit einer langsamen, überlegten Stimme: »Du willst einen Waffenstillstand, richtig? Kein Abkommen.«
    »Natürlich.«
    »Das«, erklärte er mit einem Seufzer, »klingt jetzt nicht sehr originell. Aber manchmal muss man einfach solche Dinge sagen: Bringt mich zu euren Anführern!«

8
    Wahrheiten
     
    Sie hatten einen weißen Kombi. Sam hatte sich immer vorgestellt, dass Dämonen in weißen Kombis fuhren, Fahrzeugen, die eine gewisse Haltung gegenüber der Straße ausdrückten. Sie nahmen ihm die Pistole, den Dolch und das Schwert. Er ließ sie gewähren. Es schien keine Alternative zu geben. Keine Wahl.
    Einmal, erinnerte er sich, hatte ein Freund ihm ein Computerspiel gezeigt. Und ganz gleich, was man tat, ob man redete oder kämpfte oder sich seinen Weg durch die Erzählung auf dem Bildschirm stahl, die Geschichte passte sich dem an, was man tat. Wenn man gut im Bluffen war, konnte man durch clevere Fragen herausfinden, wo die Socken der Macht - oder um was auch immer es bei dem Spiel ging - sich befanden. War man ein Dieb, konnte man einen Brief klauen, in dem geschrieben stand, was man wissen wollte. Und wenn man ein Meuchelmörder war, konnte man den Typen umbringen und dann in der nächsten Schublade den praktischen Zauberspruch finden, der ihn wieder belebte, worauf er einem als Zombie alles erzählen würde. Mit anderen Worten, ganz gleich, wie sehr man sich anstrengte, man konnte die Story nicht vermasseln.
    Wenn er nur in seinem eigenen Leben die Möglichkeiten immer wieder durchspielen, Situationen wieder und wieder neu laden könnte, um zu sehen, ob Diebstahl, Mord oder Lügen die beste Methode war. Derzeit freilich saß er im Fonds eines abgedunkelten Kombis mit Dämonen rechts und links und Ashen'ia von der misstrauischen Sorte, die einen nicht aus den Augen ließen, auf den Vordersitzen. Sam fror. Die Jacke des Sanitäters war zu groß. Und er war müde. Er wollte einfach nur schlafen.
    Gegen alle Erwartung, eingelullt durch das Schaukeln des Kombis, schlief er wirklich ein.
    Vor langer Zeit, als Sam noch jung gewesen war, im Himmel und somit mit Zugang zu den Edentoren, hatte er die Abwehrzauber auf dem Edenpfad studiert. Er hatte Gerüchte über die Schönheit und Majestät von Eden gehört, die den Himmel im Vergleich armselig erscheinen ließen. Er war zum nächsten Edentor gegangen und hatte stundenlang vor dem frei schwebenden, schimmernden weißen Portal gesessen und mit seinen magischen Sinnen die Zauber erkundet, die den Weg beschirmten. Die Zauber waren mächtig, stark genug, um selbst der vereinten Kraft von Weltenwandlern zu widerstehen, aber das war zu erwarten gewesen. Immerhin waren sie von einer Höheren Macht gewirkt worden. Ihre Schwäche war, dass sie so offensichtlich von einer Höheren Macht gewirkt worden waren; darum waren sie ganz Licht und nichts sonst. Wenn man Dunkel heraufbeschwören konnte, jene schwer fassbare Höhere Macht, die im Himmel - von anderen Welten ganz zu schweigen - nie anerkannt worden war, dann könnte man die Zauber brechen.
    Aber genau darin lag das Problem. Wie er da saß, mit untergeschlagenen Beinen, völlig entspannt und im Geiste weit, weit weg, hatte Sam sich so seine Gedanken gemacht Dunkel wurde nicht ohne Grund gemieden. Sie existierte nur, um Zwietracht zu säen, doch zugleich besaß sie eine Verführungskraft, die ihren Schwestern im Pantheon der Höheren Mächte Angst machte. Wenn man ihr den Vorwand verschaffte, dass die Kinder der Zeit sie herbeigerufen hatten, würde sie in den Himmel kommen, um unter diesen Kindern so viel Schaden anzurichten wie möglich, und sei es nur, um sich an ihren Schwestern zu rächen.
    Sam hatte Odin darauf angesprochen. Auch wenn Odin in Sams Augen alles viel zu ernst nahm, war er einer der älteren
    Söhne von Vater Zeit, und Sam bewunderte seine Hingabe an das Haus Walhalla. Er wirkte wie jemand, der nichts falsch machen konnte und der für Sams Sorgen ein offenes Ohr haben würde.
    Doch Odin hatte wie die anderen reagiert, mit einer Arroganz, wie sie nur ein Sohn der Zeit an den Tag legen konnte. Wir können sie in Schach halten, hatte er gesagt. Dunkel ist eine alte Höhere Macht, sie lässt sich kontrollieren. Mach dir darüber keine Sorgen.
    Es war jene letzte, ein wenig herablassende Bemerkung, die Sam dazu gebracht hatte, sich nicht nur Sorgen zu machen, sondern regelrecht wütend zu

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