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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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»Wenn du es wusstest, warum dann das ganze Theater?«
    »Die Ashen'ia werden gegen Seth in den Krieg ziehen, auch wenn sie sich dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst vernichten. Doch sie werden Seth dabei erheblich schwächen. Vielleicht so, dass du, der Träger des Lichts, den Rest erledigen kannst.«
    Sam stand auf und wandte sich dem Fenster zu, starrte hinaus in die Dunkelheit. »Das alles könnte ein raffinierter Trick sein.«
    Sie zuckte die Schultern. »Aber vielleicht auch nicht. Sam, du weißt, dass du allein nicht gewinnen kannst Und du weißt, dass nur die Ashen'ia der Macht der Pandora-Geister widerstehen können, weil die Geister sich gegen Seelen richten, und unsere Seelen sind gespalten, verborgen an Orten, die sie nicht finden können.«
    »Wenn die Ashen'ia so mächtig sind, dann sollen sie sich doch Seth zur Brust nehmen. Ich kann mich derweil in eine ruhige Ecke der Hölle verkriechen und abwarten, was passiert«
    Bei ihrem Lachen überlief es ihn kalt, und seine Hand zuckte zur Pistole. Sie sagte: »Die Ashen'ia werden überhaupt nichts tun ohne das Licht. Irgendwie werden sie dich mit hineinziehen - vorausgesetzt, Thor findet dich nicht vorher.«
    Er sah sie an, sah den Ausdruck auf ihrem Gesicht und wandte sich wieder dem Fenster zu. »Mit Thor werde ich fertig«, sagte er leise. Er fügte hinzu: »Wer sind der Meister und die Meisterin?« Seine Stimme hatte einen gefährlichen Unterton.
    Das Lächeln in ihren Augen erstarb, und Härte überzog ihr
    Gesicht. »Sie sind Weltenwandler, die ihre Seelen verpfändet haben.«
    »An wen, Gail?«
    Sie sagte es nicht.
    Er blickte traurig auf sie herab. »Als du Freya dientest, habe ich so viel von dir gehalten. Du hattest Jehova verlassen, der über Tausende von Jahren dein Herr gewesen war, weil er die Pandora-Geister freisetzen wollte; du hast dein Leben für andere aufs Spiel gesetzt, hast alles riskiert, bist eine Ausgestoßene des Himmels geworden. Was ist mit dem Erzengel geschehen, den ich kannte?«
    »Uranos wird freikommen, Sebastian. Nicht zu leben, nicht zu sterben, sich nicht zu wandeln. Das lässt keine Seele kalt.«
    Sam ließ sich elend gegen das Fenster sinken. Seine Augen starrten auf einen fernen Punkt. »Du weißt, ich habe niemanden, an den ich mich sonst wenden könnte.« Zeit bewahre, er war müde. »Du weißt, ich habe keine Wahl.«
    »Du hattest nie eine wirkliche Wahl, Sebastian«, antwortete sie. »Von deiner Geburt an war dein einziger Lebenszweck, Seth davon abzuhalten, Uranos zu befreien. Deshalb nannte man dich auch das notwendige Kind.«
    Sam sagte nichts; er sah sie mit einem Gesichtsausdruck an, der halb Verständnis, halb Abscheu widerspiegelte. Abscheu wovor? Vor ihr? Nein, das war es nicht.
    Gabriel ignorierte seinen Blick. »Natürlich konntest du kein legitimes Kind sein. Das ist offensichtlich. Je mehr du in die Rolle des Einzelgängers gedrängt worden bist, desto weniger abhängig von anderen wurdest du. Du bist geschärft gegen Verrat, zynisch, misstrauisch, ein Kämpfer. Du bist alles, was Baldur nicht war.«
    »Vater Zeit hat Baldur geliebt«, sagte Sam rau. Am liebsten hätte er seine Augen geschlossen, alles um sich herum vergessen, geschlafen...
    »Und sein geliebtes Kind ist gestorben. Wie viel leichter wäre es dagegen, ein Kind zu verlieren, das man nicht liebt?«
    Sam lächelte matt. »Du hast gelernt, mit schmutzigen Tricks zu arbeiten, Gail. Ich hätte damit rechnen können.« »Warum weigerst du dich immer noch, Sebastian?« »Ich weiß nicht«, sagte er mit einem angedeuteten Schulterzucken. »Stolz? Unbelehrbarkeit?«
    Ein Klopfen an der Tür, dann ein Hämmern. Sam seufzte. »Das wird Tinkerbell sein. Weiß er von deinem Plan, die Ashen'ia zu opfern?«
    »Nein«, sagte Gabriel und ging auf die Tür zu. »Zwar glaube ich nicht, dass es ihm um die Macht geht, doch beteiligt ist er, was immer sein Grund sein mag, und ich werde seine Treue zu den Ashen'ia nicht auf den Prüfstand stellen.«
    Sie zog die Tür ein paar Zentimeter auf. Eine große rote Faust traf sie mitten aufs Kinn, packte sie dann und schleuderte sie rücklings über den Boden. Ein großer roter Arm folgte der Faust, ein Ärmel, der sich über schwellenden Muskeln spannte. Eine rote Nase, ein vierschrötiges rotes Gesicht, rotes Haar. Thor selbst trat durch die Tür, drehte sich um, sah Sam und lächelte.
    »Kleines Licht, kleines Feuer«, flüsterte er. Mit einer seltsamen Stimme, die Sam an irgendetwas

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