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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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als Sam mit aller Macht die Klinge in ihn hineintrieb.
    »Das kann man von mir nicht sagen«, murmelte Sam und entwand sich Thors Griff. Thor taumelte, starrte voll Schrecken auf den Dolch, der in seinem Schenkel stak. Die Waffe eines Sohns der Zeit schlug Wunden, die sich nicht so leicht durch Regeneration beheben ließen, sondern Zeit zum Heilen brauchten, wirkliche Zeit...
    Sam sah zu, wie Thor die Zähne zusammenbiss, nach unten griff und den Dolch herauszog. Der bloße Akt, Sams Klinge zu berühren, schien ihm weiteren Schmerz zu bereiten, und Sam sah es nicht ein, eine Waffe in der Hand eines anderen zu vergeuden, wenn diese speziell auf ihn eingestimmt war. Er rief nach ihr, von Feuer und Lava flüsternd, und die Klinge glühte in Thors blutigen Händen rot auf.
    Thor schrie auf; ließ den Dolch fallen und wich zurück. Gleichzeitig ging die Tür wieder auf, und Sam sah Tinkerbell mit je einer Armbrust rechts und links in der Hand. Thor drehte sich zu Tinkerbell um und hob seine Hände mit einem Gebrüll, welches die Luft in Schwingung versetzte, die den Ankömmling von den Füßen riss. Thor rief seine Axt durch den Raum in seine Hand zurück und wandte sich erneut Sam zu, der in der Ecke hockte.
    Doch statt den erwarteten Schlag zu tun, lächelte er - ein mattes Lächeln, das in einen Ausdruck des Schmerzes überging, als seine Augen sich klärten. Thor wankte ein paar Schritte zur Tür und hielt inne; und Sam sah auf dem Gesicht des alten Weltenwandlers einen Ausdruck von solcher Sehnsucht und Qual, dass er fast so etwas wie Schuld verspürte. Thors Mund bewegte sich, mit einem heiseren Flüstern, das Thors gewöhnlicher
    Stimme glich. »Für Freya.« Dann wandte er sich um und humpelte davon.
    Sam sah alles nur verschwommen, und ihm brummte der Schädel. Seine Pistole war in seiner Tasche, sein blutiger Dolch lag auf dem Boden. Er rief den Dolch in seine Hand zurück, wischte ihn an dem bereits schmutzigen Hemd ab, steckte ihn in die Scheide und versuchte aufzustehen. Er taumelte zum Waschbecken in der Küche, drehte den kalten Hahn auf und hielt den Kopf unter den Wasserstrahl. Das eisige Wasser war ein willkommener Schock. Hinter sich hörte er einen Laut. Er riss die Pistole aus der Tasche und fuhr herum, da er fürchtete, Thor sei zurückgekommen.
    Tinkerbell lehnte an der Wand und hielt beide Armbrüste nun auf Sam gerichtet. Weitere Leute drängten durch die Tür, Männer in dunkler Kleidung, die Sam irgendwie bekannt vorkamen, vielleicht von dem Apartment in Southwalk. Gabriel raffte sich gerade wieder auf. Alle Augen waren auf Sam und auf die Pistole gerichtet, die er mit beiden Händen ruhig vor sich hielt.
    Sam überlegte. Er blickte von Gabriel zu Tinkerbell und zu den Männern in der Tür, und eine winzige Stimme in ihm flüsterte: Du hast keine Wahl. In dem Punkt hat Gail jedenfalls Recht behalten.
    Er verzog das Gesicht zu einem matten Lächeln und ließ die Pistole sinken. Tinkerbell näherte sich ihm. Unterwürfigkeit, schätzte Sam, gehörte nicht zu Tinkerbells Eigenschaften.
    »Hallo, Sebastian.«
    »Hallo allerseits. Gib mir einen Grund, warum ich nicht wild um mich schlagen sollte, wie es nur ein Sohn der Magie vermag. Abgesehen von den Armbrüsten, meine ich.«
    Tinkerbell dachte nach. »Vielleicht... weil wir die ganze Zeit versucht haben, Euch zu beschützen?«
    »Das nennt ihr Schutz?«
    »Ihr seid nur einer, Sebastian. Ein mächtiger Bursche, aber immer noch ziemlich allein. Ihr müsst wissen, dass wir - die Ashen'ia - die Einzigen sind, die Euch helfen können.«
    »Wo liegt der Pferdefuß? Vielleicht an dem Punkt, wo ihr den Träger des Lichts benutzen wollt, um die Höheren Mächte zu erpressen?«
    Tinkerbells Lächeln war zu freundlich, um wahr zu sein. »Betrachtet es als das geringere von zwei Übeln. Ihr könnt weiter frei herumlaufen, bis Thor, Odin, Seth oder Jehova Euch zur Strecke gebracht haben. Oder Ihr schließt Euch den Ashen'ia an und werdet zu einem der Erben des Universums.«
    Sam seufzte und rieb sie mit der Hand über die Augen. »Ich hoffe, du weißt, was du tust«, murmelte er. »Und glaub nicht, dass das heißt, ich wäre deiner Meinung. Aber ... wie du sagtest, ich scheine am Ende meiner Möglichkeiten zu sein. Ich nehme an, diese Herren hier sind weniger für das Geben als für das Nehmen zuständig, was unseren Deal betrifft.«
    Tinkerbells Lächeln verkrampfte sich. »Ihr helft uns, wir helfen Euch. Ihr möchtet Uranos aufhalten — wir auch. Dann

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