Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb

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irgendjemand, der einmal ein winziger Funke in einem Meer von Funken gewesen sein könnte, mit einer Milliarde anderer sprach. Wir sind der Plan und die Tat, die Stärke und die Schwäche, die Magie und... und -
    Lasst mich allein, geht aus meinem Kopf.
    Du entgleitest, Sebastian. Du ertrinkst in den Stimmen.
    Das Licht und das Dunkel, die Magie... dir Magie und... und-
    Für Freya. Einer ist Viele, Viele sind Einer. Auch Thor hat Freya geliebt...
    Keine Einsamkeit mehr! Vielleicht nicht zusammen, aber auch nicht allein!
    Aber schließlich hat jeder Freya geliebt...
    Lasst mich allein! Geht weg, lasst mich allein, fort mit euch, fort, fort!
    Er schreckte auf. Ihm war kalt, und er hatte Angst Gabriel nahm ihre Hand von seinem Arm, als wäre es ihr peinlich, ihn berührt zu haben. Der Wagen hielt an. Sam hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden.
    »Komm mit«, sagte sie leise. Die Fondtüren des Kombis wurden aufgerissen, und Sam blinzelte gegen das Sonnenlicht Die Fahrt hatte Stunden gedauert. Tinkerbell lächelte, als Sam aus dem Wagen stieg, doch ob es ein Lächeln des Triumphs war oder der Beschwichtigung diente, konnte Sam nicht sagen. Was es auch war, er war nicht in der Stimmung, es zu erwidern.
    Da war ein Haus. Es war klein, weiß gestrichen und stand mitten in der Landschaft, als wäre es dort von einem achtlosen Touristen vergessen worden. Eine Katze döste auf der Veranda und gönnte den Ankömmlingen nur einen skeptischen Blick, als gäbe es viel interessantere Dinge zu beobachten als diese Zweibeiner. Die Küche enthielt einen großen gusseisernen Herd in einer Ecke, schwarz von Alter und mangelnder Pflege; die Schränke waren leer bis auf ein paar Dosen, hauptsächlich mit Katzenfutter, und unter der Spüle hätte jemand eine tote Maus gefunden, die vermutlich von der Katze angeschleppt worden war, als Geschenk für ihre Gastgeber. Die Fußböden bestanden aus rissigen alten Holzbohlen, und die knarrende Treppe sah aus, als würde sie im nächsten Moment zusammenbrechen. Am Herd rührte eine alte Frau mit einer hässlichen Lücke zwischen den Schneidezähnen, die alle Blicke auf sich zu ziehen schien, in einem Topf, in dem etwas Undefinierbares köchelte, das ebenso
    gilt ein Unsterblichkeitselixier wie Tomatensuppe aus der Dose sein mochte.
    Tinkerbell, der sich zweifellos fragte, was Sams Sinneswandel hervorgerufen hatte, führte ihn hinauf in ein Zimmer, das verdächtig im Takt mit der Heizung rumpelte. Er warf Sams Beutel auf das Bett. In dem Beutel waren die Krone, Kleidung zum Wechseln, die Telefonkarte und der Schokoriegel, den zu essen Sam immer noch keine Zeit gefunden hatte. Die Molotowcocktails waren verschwunden. Man hatte ihm aber, wie Sam mit einem leisen Lächeln bemerkte, sowohl die Coladosen als auch das Waschbenzin gelassen. Offenbar hatte in der Dunkelheit des Soho Square nicht einmal Tinkerbell gesehen, was für eine nützliche Waffe Coladosen sein konnten.
    Das Zimmer selbst war klein und sah aus, wie Gästezimmer überall aussehen. Da gab es die staubigen alten Bücher, die niemand lesen wollte, die Uhr, die vor drei Jahren stehen geblieben war, das alte Tonband, das nicht mehr funktionierte, und das Kreuz über dem Bett mit dem toten Christus daran, ein Symbol, das Sam immer als ein etwas befremdliches Kultobjekt empfunden hatte. Auf dem Bett wölbte sich eine Tagesdecke mit Blümchenmuster und Fransen. Sam streifte seine Schuhe ab, kroch unter das Federbett und ließ seinen Kopf auf das etwas muffige Kopfkissen sinken. In der Matratze war eine gesprungene Feder, die ihm in die Rippen drückte, sodass er gezwungen war, sich auf die Seite zu drehen, um einigermaßen bequem liegen zu können. Über der Tür war ein Spinnennetz; sein Besitzer wartete geduldig darauf, dass ihm die nächste Mahlzeit in die Falle ging.
    Sam schloss die Augen und berührte den Geist der Spinne. Das Geschöpf war praktisch blind, vollständig taub, was menschliche Stimmen betraf, und als Spion nicht zu gebrauchen. Doch es reagierte äußerst sensibel auf die kleinste Bewegung innerhalb seines Netzes. Sam flüsterte ihm zu, scheuchte es auf, sodass
    es huschend unter der Tür durchkrabbelte, auf den Flur hinaus und die Treppe hinunter, wobei die Welt aus der Horizontalen in die Vertikale kippte, wenn es die Senkrechten der Stufen hinunterkroch, als wäre das ganz selbstverständlich. Von Sams Geist und seinen kurzen Eindrücken des Hauses geleitet, stieß die Spinne gegen einen Pfosten des Treppengeländers