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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Bauernhof aufmarschierte.
    Unwillkürlich irrte Morgan McDermotts Blick kurz ab in jene Richtung, wo er Highgate Hall jenseits der Nebel wußte .
    Der andere blieb drei, vier Schritte vor ihm stehen. McDermott sah, daß die Schöße des Jacketts seines Gegenübers durchnäßt waren ...
    »Mister«, setzte Milton Banks von neuem an. Er wies bestimmend auf die große Scheune am Südrand des Gehöftes. »Meine Leute werden hier Quartier beziehen, bis sie gerufen werden.«
    »Ihre Leute?« echote Morgan McDermott. »Sie werden - was? Ich fürchte, ich verstehe ni-«
    »Fürchtet Euch nicht«, lächelte Milton Banks. Er gab über seine Schulter hinweg ein Zeichen. Die Menge setzte sich in Bewegung.
    »Herr im Himmel, wie viele sind das?« stöhnte McDermott.
    »Dreihundertfünfzig.«
    »Und was -?«
    Milton Banks winkte ab. »Kümmern Sie sich nicht darum. Muß Sie alles nicht interessieren.«
    Er hielt inne, als sei ihm plötzlich etwas Wichtiges eingefallen. Seine Hände verschwanden in den Jackettaschen, kamen blutig wieder zum Vorschein und hielten je ein - »Großer Gott!« schrie Morgan McDermott auf. Sein eigenes Herz schlug ihm im Halse.
    »Fast hätte ich es vergessen«, sagte Milton Banks. Lächelnd wies er zum Wohnhaus hin. »Ob die Dame des Hauses wohl etwas dagegen einzuwenden hätte, wenn ich kurz ihren Herd benützen würde?«
    *
    Unter den Menschen gibt es viel mehr Kopien als Originale.
    Pablo Picasso
    Stunden zuvor, an einem sagenumwobenen Ort
    Die Nacht spannte sich wie ein bleierner Gürtel über der endlos scheinenden Hochebene. Jeder Atemzug war ein Sieg über das Gewicht, das auf den Körper des Mannes drückte, der den Kromlech betreten hatte, den äußersten der beiden konzentrischen Kreise. Der zweite Ring, in dem sich hufeisenförmige Steinsetzungen erhoben, öffnete sich vor dem Besucher.
    Mehr noch als das Sicht- und Greifbare prägte Immaterielles den Ort, den Landru bei seiner letzten Konfrontation mit Gabriel als Treffpunkt genannt bekommen hatte, drüben in der grünen Hölle Mesoamerikas, als die Stadt, die der Lilienkelch nach einer verbotenen Bluttaufe hatte entstehen lassen, untergegangen war.
    Eine Maya-Stadt, die zuvor fünfhundert Jahre abgeschottet von der Außenwelt überdauert hatte, beherrscht und regiert von ebenso alten Vampiren .. . 6
    Fünfhundert Jahre ... Ein Drittel meines Lebens nach dem Wiedererwachen im Dunklen Dom.
    Die Gedanken rannen zäh in der Blutschwärze durch Landrus Hirn. Fast ebenso bleiern, fast ebenso kalt wie der grenzenlose Himmel über seinem Kopf.
    »Komm bei Nacht - wage es nicht, das Monument im Glanz der Sonne zu betreten«, hatte der Teufel ihm aufgetragen und hinzugefügt: »Ich spaße nicht! Richte dich danach, sonst ...«
    »Sonst?«
    ». storniere ich unseren Vertrag. Mit aller Konsequenz«, hatte Gabriel gesagt.
    »Und die wäre?«
    »Du würdest wieder als erinnerungsloser Krüppel durch die Welt irren .«
    Es war keine leere Drohung gewesen. Gabriel hatte längst bewiesen, über welche Machtfülle und Möglichkeiten er verfügte. Und auch wenn Landru bezweifelte, daß es dem Teufel wirklich egal war, ob er seinen vampirischen Verbündeten als Trumpf-As im Ärmel behielt oder verlor, wollte er dessen Zorn nicht vorsätzlich provozieren. Er war Gabriel für den Rückerhalt seines Gedächtnisses einen Gefallen schuldig, den dieser jederzeit einfordern konnte, über dessen Charakter der Leibhaftige ihn allerdings völlig im dunkeln gelassen hatte.
    Was will er von mir? fragte sich Landru nicht zum ersten Mal. Wie lauten seine Pläne?
    Gabriel braute ein Süppchen, in dem Vampire nur bedingt eine Rolle spielten - soviel schien zwischenzeitlich klar. Dennoch beschäftigte er sich mit vielem, worin Vampire verwickelt waren.
    Und Halbvampire, lenkte Landru seine Überlegungen auf eines der Motive, die ihn dazu gedrängt hatten, die Chance, Gabriel wiederzusehen, so schnell wie möglich wahrzunehmen und unverzüglich den Treffpunkt aufzusuchen.
    Langsam, als laste echte Bürde auf seinen Schultern, drehte er sich um seine eigene Achse. Die Nacht existierte für ihn nicht als die schwarze Tünche, die eines Menschen Blick getrübt hätte. Landru sah in der Finsternis fast wie bei Tage.
    Und er sah -
    - uralte Steine...
    Fühlte - -  uralte Macht...
    Roch -
    -  satanische Fäule.
    »Wo bist du?« rief Landru halblaut in die Schatten hinein, die sich wie ein jenseitiger Hauch um eine Anlage schmiegten, die die Phantasie der Menschen seit jeher

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