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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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verloren schien für immer.
    Der dunkle Gral der Urmutter würde nie mehr ein Menschen- in ein Vampirleben umwandeln. Die Alte Rasse stand vor ihrem völligen Aussterben!
    Und ich? dachte Landru.
    Die Vorstellung, dereinst als letzter Sproß dieser besonderen Spezies einsam durch die Welt zu ziehen, machte ihn nicht minder frösteln als der Anblick des Teufels hinter seinen Lidern.
    »Anum und Lilith ziehen nach Jerusalem?« Er öffnete die Augen. Erträglicher wurden sein Aufenthaltsort und der immense Druck, der davon ausging, dadurch nicht. »Mit welchen Absichten? Versucht Lilith meinen Bruder zu -«
    »- töten?« Gabriel verneinte, ohne eine Geste zu bemühen. Es war sein Tonfall, der Landrus Verdacht widerlegte. »Ich fürchte, sie ist dem Hohen Mann - verfallen .«
    Landru riß die Augen auf. Um seine Beherrschung war es vollends geschehen. Seine Hände schossen vor und schlossen sich um die Arme des Teufels. Stoisch erwiderte Gabriel den Blick des ungläubigen Hüters, der ihn anfauchte: »Warum lügst du? Ich müßte ein kompletter Narr sein, würde ich -«
    »Es ist wahr«, blieb Gabriel unerschütterlich bei seiner Behauptung. »Dieses Resultat war auch für mich nicht vorhersehbar. Im Gegenteil, ich dachte, Lilith würde uns dieses Problem vom Halse schaffen .«
    Landru löste seinen Griff. Fassungslos stand er vor dem klassisch schönen Jüngling, an dem nur noch die Augen an das einstige Kind erinnerten, das von einer Nonne geboren worden war. 7
    Augen, die in der Lage schienen, an jeden noch so fernen Punkt der Welt zu blicken und sich nicht einmal von der Krümmung der Horizonte irritieren zu lassen. »Wie konnte es dazu kommen?«
    Gabriel erklärte es ihm mit knappen Worten - so, als wäre er persönlich dabei gewesen, als Lilith den Zeitkorridor zum Verlöschen gebracht und den entarteten Lilienkelch an sich gerissen hatte.
    Danach herrschte eine unbestimmbare Weile Schweigen, ehe Landru, wie zu sich selbst, flüsterte: »Anum las in der EWIGEN CHRONIK von dem Tunnel durch die Zeiten. Aus dieser Schrift erfuhr er auch von Lilith Eden und dem Plan unserer Mutter. Vielleicht weiß er inzwischen sogar, was am Anfang der Zeit geschah.
    Daß ich unsere Mutter für den Verrat strafte, den sie an ihren Kindern beging. Und daß ich dennoch ihre Versöhnung mit Gott nicht verhindern konnte. Daß ich die Seuche mit in die Gegenwart brachte - den Tod für jedes Kelchkind. Gottes Zorn wurde vom Kelch auf mich und alle Oberhäupter, die je ihr Blut zur Taufe ihrer Sippen gaben, übertragen. Danach alterten die Vampire um die Jahre, um die sie ihre Leiber betrogen hatten . Beim Dom und meinen Brüdern -was habe ich getan ...?«
    Er zuckte zusammen. Die Scham über seine Entgleisung traf ihn fast härter als die Behauptung, die Gabriel über Anum und Lilith aufgestellt hatte.
    »Du meinst also, sie hätten sich verbündet?« brach es aus Landru hervor. »Aber - das wäre, als hätte sie sich mit mir eingelassen ... unfaßbar!«
    Er zitterte. Er haßte die Schwäche, die er hier zur Schau stellte -und fragte sich zugleich, ob Gabriel irgend etwas dazu beisteuerte, daß er sich so erbärmlich vorkam.
    »Offenbar«, erwiderte die Inkarnation Luzifers, »hat Anum etwas, das du nicht hast. Mit Logik hat das nichts zu tun.«
    »Du meinst, Anum erwidert Liliths Gefühle?«
    »So sieht es aus.«
    »Aber sie sind Feinde - Erzfeinde von Geburt und Bestimmung .«
    »Irgend etwas ist stärker als dieses Wissen«, sagte Gabriel mit der Weisheit eines Wesens, das die Summe von vielen Wiedergeburten beinhaltete. »Obwohl das Böse, das Hidden Moon auf sie abwälzte, kaum noch Macht über sie besitzt .« Er erklärte Landru, wie und warum er Lilith nach ihrem Entrinnen aus Mayab mit dem Arapa-ho-Vampir konfrontiert hatte.
    »Was bezweckst du mit all diesen Intrigen und Schachzügen?«
    »Den Sieg. Die Herrschaft. Und die ungestörte Ernte«, gab Gabriel zur Antwort.
    »Willst du die Menschen versklaven oder töten?« fragte Landru. »Ich verstehe mich und die Beweggründe meiner Art, aber dein Streben bleibt mir fremd. Erkläre es mir!«
    »Wozu? Dein Wissen und Nichtwissen könnten nicht perfekter ausbalanciert sein. Es wäre töricht, dieses Gleichgewicht zu gefährden. Und jetzt folge mir!«
    »Wohin?«
    »Nach Stonehenge.«
    »Wir sind in Stonehenge.«
    »Das«, sagte Gabriel, »ist ein verständlicher Irrtum deinerseits. Komm jetzt ...«
    Er schritt auf die Trilithen-Phalanx zu, aus der er gekommen war. Und verschwand

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