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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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gekennzeichnet waren. Und das bedeutete …
    Der Arzt öffnete wieder die Trommel und nahm Verbandzeug, Zange, Schere, eine Glasflasche und eine Spritze heraus.
    … Das bedeutete, daß sein eigenes Blut und Walters Blut die Plätze vertauscht hatten, bevor der Test mit dem Serum gemacht wurde, und wenn sich das so verhielt …
    Der Verschluß der Trommel schnappte zu.
    … Wenn auch nur der geringste Zweifel bestand, mußte man den Arzt darauf aufmerksam machen und den Test wiederholen. Aber vielleicht war ihrer beider Blut verwendungsfähig, und der Arzt hatte lediglich ihm den Vorzug gegeben vor dem armen Walter, der wie Espenlaub zitternd neben ihm stand. Klumpen mit II, klar mit III; Klumpen mit III, klar mit II – er konnte sich nicht mehr entsinnen, wie das war …
    »Nein, tut mir leid«, wiederholte der Arzt und bugsierte Walter kurzentschlossen zur Tür. Dann kehrte er an den Tisch zurück.
    »Armer Kerl – kann nicht verstehen, warum sein Blut nicht brauchbar ist. Hoffnungslos. Ebensogut könnte ich Mr. Drury Blausäure injizieren.«
    … Die rosafarbene Rose.
    »Doktor …«, begann Scales.
    Und plötzlich ertönte Drurys Stimme hinter dem Schirm; er sprach die Zeile, die ursprünglich zynisch klingen sollte, sprach sie aber, wie er sie in fast hundert Aufführungen auf der Bühne gesprochen hatte:
    » Schon gut, schon gut, regen Sie sich nicht auf – ich werde auf meinen Lorbeeren ausruhen. «
    Die verhaßte Stimme, die Stimme des Komödianten, süß wie Honigseim, flüssig und voll wie eine berauschte Flöte.
    Zum Teufel mit ihm! Scales spürte, wie der Gummistreifen oberhalb seines Ellbogens straffer gezogen wurde. Hoffentlich stirbt er. Ich würde alles darum geben, wenn ich diese Stimme nicht mehr zu hören brauchte. Ich würde …
    Er beobachtete, wie sein Arm anschwoll und blaue und rote Flecken darauf erschienen. Der Arzt machte ihm eine Einspritzung.
    … Ich würde alles geben. Mein Leben. Mein Blut. Ich brauche nur mein Blut zu geben – und den Mund zu halten. Der Teller ist tatsächlich umgedreht worden. Nein, ich weiß es nicht. Es ist Sache des Arztes, sich darum zu kümmern … Ich kann jetzt nichts mehr sagen, er würde sich sonst wundern, warum ich nicht eher gesprochen habe … Autor opfert Blut, um Wohltäter zu retten … Rosen zu seiner Rechten, Rosen zu seiner Linken … Rosen, Rosen überall … Ich werde auf meinen Lorbeeren ausruhen …
    Jetzt der Einstich. Sein Blut floß, stieg in dem Glasbehälter. Jemand brachte eine Schale mit warmem Wasser, von der schwacher Dampf aufstieg.
    … Sein Leben für seinen Freund … nach ein, zwei Stunden alles wieder in Ordnung … Blutsbrüder … Blut bedeutet Leben … könnte ihm ebensogut Blausäure geben … Einen Mann mit Blut vergiften … mit dem eigenen Blut … ganz neue Mordmethode … Mord …
    »Zappeln Sie nicht so«, sagte der Arzt.
    … Und was für ein Motiv! Der Dichter mordet, um sein Künstlertum zu retten … Wer würde das glauben … Und dabei sogar Geld einbüßen … Dein Geld oder dein Leben … sein Leben für seinen Freund … seinen Freund für sein Leben … Leben oder Tod … Nicht zu wissen, wer der Spender war … nicht wirklich zu wissen … eigentlich überhaupt nicht zu wissen … Zu spät, um noch etwas zu sagen … Niemand hat gesehen, daß der Teller umgedreht wurde … Wer würde je denken …?
    »So, das genügt«, sagte der Arzt. Er lockerte den Gummistreifen, zog die Nadel heraus und tupfte die Punktur mit Watte ab – alles, wie es Scales schien, mit einer einzigen Bewegung. Dann stellte er das Gefäß mit dem Blut in einen kleinen Ständer über der Schale mit dem warmen Wasser und verband seinen Arm. »Wie fühlen Sie sich? Bißchen schwach? Gehen Sie hinüber ins andere Zimmer, und legen Sie sich eine Weile hin.«
    Scales öffnete seinen Mund, um zu sprechen, wurde aber plötzlich von einer merkwürdigen Übelkeit befallen. Er stürzte zur Tür und sah im Vorbeieilen, wie der Arzt das Blut hinter den Schirm trug.
    Der Kuckuck soll den Reporter holen! Der drückte sich immer noch hier herum. So etwas war für die Zeitungen gefundenes Fressen. »Heldenhaftes Opfer eines dankbaren Autors.« Gute Story. Eine noch bessere Story, wenn der heldenhafte Autor den Reporter beim Wickel nähme und ihm die unglaubliche Wahrheit ins Ohr flüsterte: »Ich habe ihn gehaßt aus tiefster Seele, das kann ich Ihnen versichern. Ich habe ihn vergiftet. Mein Blut ist Gift für ihn, Schlangenblut, Drachenblut

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