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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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steht die Sache also«, meinte Wimsey, nachdem er die Splitter ausgespuckt hatte. »Merkwürdig, daß einem diese Löcher immer so groß vorkommen. Mir ist, als könnte ich meinen Kopf hineinstecken. Aber du wirst ja wissen, was du tust. Und was ist nun mit Prendergasts Zähnen?«
    »Hatte noch keine Zeit, die Bücher durchzusehen; habe ihnen aber versprochen, nach Wimbledon zu fahren und die Sache an Ort und Stelle zu prüfen, sobald ich mit dir fertig bin. Es ist sowieso meine Mittagspause, und die nächste Patientin hat, Gott sei Dank, abgesagt. Etwas weiter aufmachen, wenn’s geht.« G-rr. »So ist’s recht. Nun können wir eine provisorische Füllung einlegen. Bitte spülen.«
    »Schön«, sagte Wimsey. »Aber nimm bloß nicht zuviel von diesem scheußlichen Nelkenöl. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schauderhaft mit Nelken gewürzter Kaviar schmeckt.«
    »Doch«, lachte Mr. Lamplough. »Bitte zusammenbeißen. Aufmachen. Gut. Jetzt bist du erlöst. Noch mal spülen? Bitte. Und wann kommst du wieder?«
    »Unsinn«, sagte Wimsey, »ich komme mit. Nach Wimbledon. Du bist zweimal so schnell da, wenn ich dich fahre. Eine Leiche in einer brennenden Garage habe ich noch nie gehabt und möchte etwas lernen.«
    Der Anblick verkohlter Leichen ist alles andere als erfreulich. Trotz seiner Kriegserfahrungen vermochte Wimsey sich nicht mit dem Objekt anzufreunden, das da in der Polizeiwache vor ihm lag. Vor diesem grausigen Etwas, das überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem menschlichen Wesen mehr hatte, erblaßte selbst der Polizeiarzt, während Mr. Lamplough so überwältigt war, daß er die mitgebrachten Bücher aus der Hand legen und sich ins Freie verziehen mußte. Unterdessen drehte Wimsey, der sich mit den Polizeibeamten bekannt gemacht hatte, nachdenklich den kleinen Haufen von geschwärzten Siebensachen um, der den Inhalt von Prendergasts Taschen darstellte. Es war nichts Bemerkenswertes darunter. Die lederne Brieftasche enthielt noch die Überreste eines ziemlich dicken Banknotenbündels – zweifellos Bargeld für die Ferien in Worthing. Die goldene Uhr war um sieben Minuten nach neun stehengeblieben. Wimsey machte eine Bemerkung über ihren guterhaltenen Zustand; er erklärte sich wohl aus ihrer geschützten Lage zwischen dem linken Arm und dem Körper.
    »Es hat den Anschein, als ob die erste plötzliche Glut ihn regelrecht übermannt hätte«, meinte der Polizeiinspektor. »Er hat offensichtlich keinen Versuch gemacht, ins Freie zu kommen, ist einfach über das Steuerrad gefallen und mit dem Kopf auf das Armaturenbrett geschlagen. Deshalb ist das Gesicht so entstellt. Ich werde Ihnen nachher die Überreste des Wagens zeigen, Mylord. Wenn der andere Herr sich besser fühlt, wollen wir erst einmal die Leiche vornehmen.«
    Die Leiche »vorzunehmen« erwies sich als eine ebenso langwierige wie unangenehme Aufgabe. Mr. Lamplough, der seine ganze Kraft zusammennahm, prüfte sorgfältig mit Zange und Sonde die Kiefer, welche durch die Hochofenhitze fast bis zur Knochenstruktur reduziert waren, während der Polizeiarzt den Befund mit den Eintragungen in den Büchern verglich. Mr. Prendergasts zahnärztliche Behandlung hatte sich über mehr als zehn Jahre erstreckt, und zwei oder drei Füllungen stammten noch aus einer früheren Periode, was bei seinem ersten Besuch bei Mr. Lamploughs Vorgänger vermerkt worden war.
    >Am Ende der langen Untersuchung blickte der Polizeiarzt von den Notizen, die er sich gemacht hatte, auf.
    »Wir wollen das noch einmal kontrollieren«, schlug er vor. »Wenn wir berücksichtigen, daß alte Arbeiten erneuert worden sind, haben wir wohl ein ziemlich genaues Bild von der jetzigen Verfassung seines Gebisses. Es sollten im ganzen neun Füllungen vorhanden sein. Kleine Amalgamfüllung im rechten unteren Weisheitszahn; große Amalgamfüllung rechts unten erster hinterer Backenzahn; Amalgamfüllungen rechts oben im ersten und zweiten vorderen Backenzahn am Berührungspunkt; rechter oberer Schneidezahn Stiftkrone. Stimmt’s?«
    »Ich denke ja«, erwiderte Mr. Lamplough. »Nur scheint der rechte obere Schneidezahn ganz zu fehlen. Aber vielleicht hatte sich die Krone gelockert und ist herausgefallen.« Er sondierte vorsichtig. »Der Kiefer ist sehr spröde – ich kann den Wurzelkanal nicht entdecken –, aber es spricht nichts dagegen.«
    »Die Krone finden wir vielleicht nachher in der Garage«, meinte der Inspektor.
    »Linke Seite«, fuhr der Polizeiarzt fort. »Gebrannte Porzellanfüllung

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