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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Füßen zugleich auf einem Felsen. Ärgerlich fauchte er, als eiskaltes Wasser über ihn hinwegsprühte, dann sah er Djin mehrere Meter bachabwärts für einen Moment auftauchen. Sofort sprang er, setzte geschmeidig über das Wasser hinweg, berührte scheinbar flüchtig einen anderen Felsen und hetzte weiter, bis er Djin überholte und ihn Sekunden später am Kragen zu fassen bekam. Er zog den halb ertrunkenen Jäger aus dem Bach und trat etwas langsamer den Rückweg an.
    »Gütiger Himmel«, stieß Lerana aus, als Breiskoll sich mit Djin in den Armen auf den Weg hinaufschnellte. »Wie machst du das bloß?«
    Jörg schüttelte sich, dass das Wasser nach allen Seiten sprühte. »Erzähl im Dorf besser nichts davon«, bat er. »Du weißt ja, wie die anderen sind.«
    »Wenn sie endlich begreifen wollten, was du kannst, würden sie aufhören, sich deinetwegen die Mäuler zu zerreißen«, sagte Lerana heftig.
    »Das ist nicht anzunehmen«, versicherte Jörg. »Sie mögen keine Außenseiter. Lass uns weitergehen. Djin macht mir Sorgen.«
    Als hätte er ein Stichwort gegeben, begann Dokkar zu toben. Er krallte sich an Breiskoll fest und schrie und heulte wie ein Tier. Jörg setzte sich wortlos mit ihm in Bewegung und rannte, so schnell er konnte, weiter. Es hatte keinen Sinn, wenn er mit dem schreienden Djin auf den Schultern in Leranas Nähe blieb. Sie konnte sich leichter schützen, wenn sie allein war und Djin nicht den halben Dschungel um sie herum in Aufruhr versetzte.
    Jörg Breiskoll näherte sich bereits dem Dschungelrand, als Chircools ihn angriffen. Er verstand nicht, woher die Tiere kamen. Nie zuvor hatte er so viele der Bestien innerhalb einer derart kurzen Zeitspanne gesehen. Da er mit Djin auf der Schulter schlecht kämpfen konnte, rannte er weiter. Er war zu schnell für die Chircools, hörte sie hinter ihm kreischen und verlor fast den Verstand vor Angst um Lerana.
    Hätte er Djin opfern sollen, um das Mädchen zu retten?
    Er legte Dokkar auf der Dorfstraße ab und hämmerte gegen die nächste Tür. Als er hörte, dass jemand im Haus war, wirbelte er herum und hetzte zurück in den Dschungel.
    Als er vor sich die nächste Rotte sah, wurde ihm bewusst, dass er zu spät kam. Im Blutrausch waren die Bestien blind und taub für ihre Umgebung. Jörg tötete in wilder Wut eine nach der anderen. Diesmal waren es zehn, und vier hatten schon tot am Boden gelegen. Lerana hatte sich tapfer zur Wehr gesetzt.
    Als die Chircools sich nicht mehr rührten, blieb Jörg Breiskoll stehen, den Bogen schussbereit in der Hand. So fanden ihn wenig später jene drei Jäger, die als Erste mit ihrer Beute zum Dorf zurückkehrten. In der Zwischenzeit war die Zahl der toten Chircools auf knapp dreißig angewachsen.
     
    Sie kamen von der südlichen Schlucht, wohin kein anderer sich bei dieser ersten Jagd gewagt hatte, und sie hatten damit die Chance, als Erste mit reicher Beute heimzukehren. Das Risiko einzugehen hatte sich für sie gelohnt. Surfo Mallagan trug einen »Hirsch«, dessen gelbes Fell metallisch schimmerte, Brether Faddon ein »Schwein«, und Scoutie schleppte sich mit zwei großen »Hühnern« ab. Die Vorfahren der Betschiden hatten sich vermutlich irgendwann einmal den Kopf darüber zerbrochen, warum so viele Tiere auf Chircool zehn Beine besaßen, aber die heutigen Jäger machten sich darüber keine Gedanken mehr.
    Das Dorf war kaum noch eine Viertelstunde entfernt, da blieb Mallagan urplötzlich stehen. »Da war für einen Augenblick ein merkwürdiges Summen«, sagte er leise. »Habt ihr es auch gehört?«
    »Vielleicht ein Scout«, bemerkte Faddon.
    »Scouts summen nicht.«
    »Manchmal schon, wenn sie in der Luft stehen bleiben.«
    Mallagan sah zu den Wipfeln auf. Die Scouts waren geflügelte Tiere von der Größe einer Männerfaust, die in hohlen Weißrindenbäumen hausten. Wenn sie genötigt waren, sich einen neuen Unterschlupf zu suchen, schickten sie Kundschafter aus.
    »Streitet euch im Dorf weiter«, empfahl Scoutie. »Etwas stimmt heute nicht im Dschungel.«
    Die beiden Jäger sahen einander betroffen an. Es kam nicht häufig vor, dass Scoutie derart ahnungsvolle Bemerkungen von sich gab.
    Sie rückte ihre beiden Hühner zurecht und ging weiter, passierte einige mächtige Zuckerbäume und blieb wie angewurzelt stehen.
    »Verdammt«, flüsterte Mallagan hinter ihr. »Das ist Jörg. Was sucht er ausgerechnet hier?«
    Surfo Mallagan vergaß die Frage sofort wieder. Von rechts schlich sich etwas an den Jungen

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