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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sagte er. »Der Ausgleich erfolgt früher oder später, wenn man selbst in einer Falle sitzt. Aber die Fremden sind keine Jäger. Wenn sie uns gegen die Chircools beistehen, dann mag das in ihrem eigenen Interesse liegen – sie werden erwarten, dass wir ihnen ebenfalls einen Gefallen tun.«
    Doc Ming nickte. »Ich habe keine Ahnung, was sie von uns erwarten, aber ich bin mir sicher, dass es uns in arge Schwierigkeiten bringen wird. Doch ihr solltet hier nicht länger herumstehen. Nehmt das mit, was ich zusammengepackt habe.«
    Surfo Mallagan nahm das Bündel an sich. An der Tür blieb er stehen und sah sich noch einmal um. »Was ist mit dir? Willst du nicht mitkommen?«
    »Ich habe hier noch zu tun. Bis vor wenigen Minuten glaubte ich, dass ich nichts gegen diese Krankheit unternehmen kann. Ob Djin nun beim Alten vom Berg ist oder nicht, ich bin für ihn nicht mehr zuständig. Aber Lars ist immer noch hier, und wenn es eine Möglichkeit gibt, ihn zu heilen, dann muss ich sie wahrnehmen. – Seid ihr immer noch nicht weg?«
     
    Der Raum war klein und niedrig. Die Wände bestanden aus roh behauenen Baumstämmen. Durch schmale Ritzen sickerte fahles Licht. Es gab keine Fenster, und die einzige größere Öffnung, die Tür, wurde durch schwarz gefärbte Häute abgedeckt.
    In der Mitte des Raumes ragten zwei Stämme auf, die das Dach stützten. An dem einen hingen noch die Reste der Fesseln, die Djin geschützt hatten, ehe Jörg Breiskoll sie durchgeschnitten hatte.
    Lars O'Marn war an den zweiten Pfeiler gefesselt. Doc Ming hatte ihn mehrmals betäubende Pollen einatmen lassen.
    Der Junge war so fest an den Pfeiler gebunden, dass er sich überhaupt nicht mehr rühren konnte. Momentan befand Lars sich in einer der teilnahmslosen Phasen, die dem Heiler große Rätsel aufgaben. Er hätte den Jungen losbinden und nach draußen führen können, ohne dabei ein Risiko einzugehen. Aber sobald Lars den Himmel über Chircool sah, würde er nur noch ein Ziel kennen: Er musste sich irgendwo festhalten. Dabei war völlig egal, ob er sich am Hals des Heilers verkrallte oder am Boden unter seinen Füßen – er würde entweder Doc Ming oder sich selbst umbringen.
    Die Krankheit ließ sich nicht leicht beschreiben. In ihrer einfachsten Form litten Betschiden nur unter Angstzuständen. Die schwerste und fast immer tödliche Ausprägung kulminierte in der Furcht, einfach davongetrieben zu werden. Jeder Erkrankte verlor das Gefühl für das Gewicht des eigenen Körpers und empfand grenzenlose Panik davor, vom Boden unter seinen Füßen abgestoßen zu werden. Besonders der Anblick des weiten und leeren Himmels schürte dieses Entsetzen. Lars O'Marn war gerade noch rechtzeitig aufgefunden worden. Er hatte sich auf der Suche nach einem festen Halt bereits so tief in den Schlamm hineingewühlt gehabt, dass er unweigerlich binnen weniger Sekunden erstickt wäre.
    Lars schien die Anwesenheit des Heilers gar nicht wahrzunehmen. Blicklos starrte er vor sich hin.
    »Wir werden jetzt etwas versuchen, was dir möglicherweise helfen wird.«
    Der Heiler ließ den Jungen erneut eine Dosis der betäubenden Pollen einatmen, ehe er die Fesseln löste. Schritt für Schritt führte er O'Marn dann aus der Hütte.
    Unsicher schaute er zu dem Schiff hinüber. Die rötlichen Strahlen der tief stehenden Sonne zauberten eigenwillige Lichtreflexe auf die weiße Hülle. Wie ein merkwürdig geformter Berg erhob sich das Schiff über dem Dorf und ließ die Hütten winzig aussehen.
    Doc Ming glaubte, in der offenen Schleuse eine Bewegung ausmachen zu können, aber die Rampe blieb leer. Hastig führte er Lars O'Marn in die entgegengesetzte Richtung.
    Er erreichte den Dschungel, kurz bevor hinter ihm die Hölle losbrach.
    Der Lärm kam von Süden, doch der Heiler konnte nicht sehr viel erkennen, weil ihm die Hütten im Weg standen. Er sah lediglich die fünf riesigen Wolfslöwen, die plötzlich auf der Dorfstraße standen, sehr nahe bei der Hütte, aus der Doc Ming erst vor wenigen Minuten den kranken Jungen herausgeholt hatte.
    Es war unmöglich, dass die Fremden die Entfernung vom Schiff bis zur Straße so schnell überwunden haben konnten. Ming vermutete, dass sie schon vorher da gewesen waren und sich versteckt hatten.
    Der Lärm kam näher, und einige Betschiden verloren die Nerven. Sie verließen ihre Hütten und liefen auf die Schlucht zu. Dabei rannten sie den Wolfslöwen direkt in die Arme. Die Fremden mussten über enorme Kräfte verfügen, denn sie fingen

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