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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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St. Vain zur Seite. Er zerrte Lars weiter und tauchte in das grelle Licht ein.
    »Komm zurück!«, schrie der Kapitän wütend. »Lass den Jungen hier!«
    Urplötzlich erklang eine Stimme, von der St. Vain gedacht hatte, dass er sie nie wieder hören würde.
    »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagte Lars O'Marn. Seine Stimme kam direkt aus der Quelle des grellen Lichtes.
    »Aber du bist krank. Du wirst sterben, wenn Doc Ming sich nicht um dich kümmern kann.«
    Das Gelächter des Jungen hallte durch den Dschungel. »Ich werde leben!«, rief Lars. »Doc Ming hat mir meinen Verstand gerettet, indem er mich ins Wasser legte. Aber meine Heilung wird der Alte vom Berg besorgen.«
    St. Vain starrte fassungslos in die Helligkeit, bis ein bohrender Schmerz seine Stirn durchzuckte. »Der Alte vom Berg!«, wiederholte er tonlos. »Ist es das Ding, das dich aus dem Teich geholt hat?«
    Er erhielt keine Antwort. Das Licht erlosch, und die Finsternis erschien dem Kapitän undurchdringlicher als zuvor. Er hörte das leise Summen, das vom Boden aufstieg und sich zwischen den Baumkronen verlor.
    »Kehrt in euer Dorf zurück!«, sagte eine Stimme, die auf unbestimmbare Weise künstlich klang. »Fürchtet euch nicht vor den Fremden. Sie werden euch nichts tun.«

20.
     
     
    Als Doc Ming sich dem Dorf näherte, verließ er sich allein auf jenen halb angeborenen, halb antrainierten Orientierungssinn, den alle Jäger besaßen. Erschrocken sah er die Lichter, die sich zwischen den Hütten bewegten. Sie rußten und flackerten nicht wie Fackeln, und sie tauchten Hütten und Straßenabschnitte in eine unnatürliche Heiligkeit.
    Ein Lichtstrahl irrte über den Heiler hinweg, als er kaum die Hälfte des Ackers überwunden hatte. Er duckte sich gerade noch rechtzeitig, und von da an kroch er nur mehr weiter. Der Boden war während der Regenzeit zu einem tiefen Morast aufgeweicht; die heiße Sonne hatte die Oberfläche mittlerweile zu steinharten Schollen getrocknet, deren aufgewölbte Ränder hart und scharfkantig waren. Doc Ming riss sich die Haut blutig, aber er spürte es kaum, denn mit jedem Meter wuchs seine Wut.
    Die Fremden bewegten sich so ungeniert im Dorf, als hätten sie schon immer dort gehaust. Sie gingen von einer Hütte zur nächsten, und sobald sie eine Tür öffneten, erklang ein leises Summen. Augenblicke später schleppten die seltsamen Wesen die Bewohner davon. Mitten auf der Dorfstraße standen ein paar riesengroße Gebilde, eckige Platten mit dünnen Beinen an der Unterseite, die aber den Boden nicht berührten. Dem Heiler war es ein Rätsel, was diese Platten in der Luft hielt. Auch das große Schiff stand nicht direkt auf dem Boden, aber das war etwas ganz anderes. Einem Raumschiff musste er die seltsamsten Fähigkeiten zugestehen. Die Platten wirkten jedenfalls unheimlich und drohend, wohl vor allem, weil die Fremden die Betschiden darauf stapelten.
    Doc Ming stellte fest, dass die Raumfahrer von Norden her das ganze Dorf durchsuchten. Er kroch an der Rückseite der Hütten entlang, bis er eine Platte entdeckte, in deren Nähe kein einziger Fremder war. Er schlich sich an die Platte heran, langte über deren Rand und schüttelte den erstbesten Betschiden, der ihm unter die Hände kam, kräftig durch.
    Der Mann wachte nicht auf. Ming untersuchte ihn hastig und stellte fest, dass der Betschide unnatürlich tief schlief. Er kam zu dem Schluss, dass alle betäubt worden waren, und das Summen musste damit zu tun haben.
    Stimmen kamen näher. Ming huschte unter die Treppe des Hauses, vor dem die Platte stand.
    Zwei Pelzwesen kamen aus der Dunkelheit. Sie waren höchstens eineinhalb Meter groß und hatten ein hellblaues Fell. Sie wirkten verspielt, und Doc Ming hätte sie sogar sympathisch finden können, wären sie nicht mit dem weißen Schiff nach Chircool gekommen.
    Die beiden Fremden schienen sich nicht einig zu sein. Sie stritten miteinander, bis einer der riesigen Wolfslöwen erschien und eine Entscheidung herbeiführte.
    Eines der Pelzwesen kletterte daraufhin auf die Platte, die kurz darauf ein wenig höher stieg und davonschwebte. Das zweite Pelzwesen nahm sich der nächsten Platte an.
    Doc Ming überlegte, ob er auf eine solche Platte steigen sollte. Er zweifelte nicht daran, dass er auf diese Weise ins Schiff gelangen und dort erfahren würde, was mit den Betschiden geschah. Die Gefahr, dass er hinterher nicht mehr imstande war, etwas zur Rettung seiner Artgenossen zu unternehmen, ließ ihn jedoch unter der Treppe

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