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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Hauptholo. Der Schirm bildete zwei Kurven ab, eine war durchgehend, die andere bestand aus Punkten.
    »Die kompakte Linie zeigt die Sensibilität der Raumfahrer für mentale Einflüsse«, erläuterte Fundiz. »Die Punkte markieren den jeweiligen Zeitkorridor, in dem die Raumfahrer von der Grenze beeinflusst wurden. Wie genau zu sehen ist, besteht kein auswertbarer Zusammenhang.«
    »Das war uns bereits bekannt«, bemerkte Tschubai.
    Fundiz sah den Teleporter herausfordernd an. »Mir lag nur daran, es noch einmal deutlich zu demonstrieren.«
    »Komm endlich zur Sache!«, drängte Rhodan.
    Fundiz reckte sich. »Es war eher ein Zufall, der uns auf die richtige Spur brachte. Wir überprüften die Psychogramme der Besatzung dieses Schiffes und stellten fest, dass die unterschiedlichen Zeitpunkte der Beeinflussung mit ihrer ethischen Grundeinstellung zu tun haben.«
    Er genoss es sichtlich, dass alle ihn verständnislos anschauten.
    »Was heißt das?«, fragte Rhodan.
    »Ein Psychogramm umfasst grundsätzlich eine Mentalitäts- und Charaktereinschätzung. Natürlich ist eine derartige Bewertung und Einstufung von Menschen umstritten und fragwürdig. Andererseits kommen Raumfahrer immer wieder in Extremsituationen, in denen ihr Leben oft davon abhängt, dass bekannt ist, wie sie handeln und fühlen.«
    »Was bedeutet das in unserem Fall?«
    »Ich gebrauche nun eine grobe Vereinfachung«, sagte Fundiz entschuldigend. »Aber ich bin ziemlich sicher, dass diejenigen, deren ethische Grundeinstellung in unserem Sinn besonders positiv zu sein scheint, als Erste von dem Psychoschirm betroffen wurden. Mit anderen Worten und wieder vereinfacht: Je negativer ein Mensch eingestellt ist, desto näher kommt er vermutlich an das Flugobjekt heran.«
    Gucky watschelte auf Rhodan zu und stieß ihn an. »Schreib dir das hinter die Ohren!«, rief er stolz. »Ich spürte die Beeinflussung vor dir, das bedeutet, dass ich ein viel besseres Wesen bin als du.«
    »So einfach kann man das nicht sehen«, widersprach Fundiz.
    »Aber es ist sinngemäß richtig«, bemerkte Rhodan.
    »Das Ding lässt also nur Personen an sich heran, die in unserem Sinn unmoralisch, böse oder gar kriminell sind«, sagte Waringer erschrocken.
    Faro wandte sich im Pilotensessel um. »Nun wissen wir, was wir brauchen«, stellte er fest. »Einfach nur einen Verbrecher.«
     
    Joanna Demy hatte die schwächste Wertung aller Besatzungsmitglieder der siebzehn Schiffe. Das bedeutete nicht, dass ihre ethische Grundeinstellung schlecht gewesen wäre, sie war lediglich nicht so positiv wie die aller anderen.
    Joanna Demy, das verriet ihr Psychogramm, war impulsiv und reagierte unter bestimmten Voraussetzungen hysterisch; in ihrem Fachgebiet Exobiologie hatte sie dennoch Ungewöhnliches geleistet. Sie war 48 Jahre alt, nur eineinhalb Meter groß und wirkte auf Männer sehr anziehend.
    Perry Rhodan hatte angeordnet, ihr den tatsächlichen Grund für ihren bevorstehenden Einsatz nicht zu nennen, denn er wollte jede mögliche Beeinflussung vermeiden.
    »Joanna«, sagte er über Funk, als die Wissenschaftlerin das für den Start vorgesehene Beiboot betrat. »Wir nehmen an, dass du dich dem Findling weiter nähern könntest als jeder vor dir.«
    »Warum nennst du nicht einfach den Grund für meine Ausnahmestellung?«
    »Das Ergebnis der Auswertungen ist zu vielfältig. Es sieht jedoch so aus, dass du in gewisser Hinsicht psychisch stabiler bist als jeder andere von uns.«
    »Stabiler?«, echote die Frau. »Ist das dein Ernst, Perry? Ich halte mich für leicht reizbar. Was ist es wirklich?«
    »Du bist vielleicht etwas weniger altruistisch.«
    »Sagtest du weniger? Logisch wären die umgekehrten Voraussetzungen. Wer lässt schon gern jemanden an sich heran, der nicht altruistisch denkt und handelt?«
    »Im Grunde genommen sind wir unserer Sache nicht sicher«, argumentierte Rhodan. »Wir müssen es einfach versuchen.«
    Minuten später startete Joanna Demy mit einem Einmannjäger.
    Sie kam nahe an den rätselhaften Flugkörper heran – aber trotzdem nicht nahe genug.
    Am späten Abend kehrte Carfesch in seine Wohnung zurück, und Alaska Saedelaere, der dort ungeduldig auf ihn wartete, registrierte eine tiefe Niedergeschlagenheit des Sorgoren.
    Carfesch war fast zwei Meter groß und wirkte schlank und zerbrechlich. Seine Schultern standen weit nach vorn. Seit er auf der Erde lebte, war der Sorgore wie ein Terraner gekleidet.
    »Ich hatte gehofft, dass du hier sein würdest«, begrüßte

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