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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie einem Neuankömmling auszuweichen versuchten. Ein heilloses Durcheinander entstand.
    Plaquet wusste plötzlich, wie er vorzugehen hatte.
     
    Valvul hatte seinen Sprung genau berechnet. Er materialisierte dicht neben einem der Mascinoten, die das Verbindungsschiff umschwärmten, und passte seine Geschwindigkeit der des anderen an. Er spürte das Unbehagen, das sein Nachbar deshalb empfand, und sah, wie sich dessen Augenstiele zur Seite drehten.
    »Ich verstehe dein Missvergnügen«, sagte er so sachlich wie möglich. »Aber ich muss meine Aufgabe erledigen. Ich bin ein Beauftragter des Beisitzers Eins. Er rät dir, sofort an Bord des Verbindungsschiffs zu gehen.«
    Vorübergehend wusste Valvul nicht, ob seine Vorgehensweise Erfolg haben würde. Doch jäh wich der Mascinote neben ihm zur Seite und strebte zu der großen Öffnung hinauf. Valvul triumphierte. Der Mascinote hatte ihm gehorcht. Was kümmerte es ihn, dass der andere nur den Weg des geringsten Widerstands eingeschlagen hatte. Es war ihm zuwider gewesen, sich in unmittelbarer Nähe seinesgleichen zu befinden, und er hatte Valvuls Entschlossenheit erkannt, so lange auf ihn einzureden, bis er sich entweder vollends verflüchtigte oder tat, was von ihm verlangt wurde. Dieser unangenehmen Situation hatte er sich dadurch entzogen, dass er der Aufforderung Folge leistete.
    Inzwischen war Valvul klar, dass die Mascinoten mit der Wartung des Fahrzeugs befasst waren. Die Maschinen, mit denen sie sich assoziierten, gehörten den untersten Kategorien an und waren auf der Schiffshülle montiert. Mit ihrer Hilfe konnten die Mascinoten bestimmen, wo ihre Tätigkeit gebraucht wurde und was sie zu tun hatten, um den mächtigen Koloss in raumtüchtigem Zustand zu erhalten.
    Es war eine Tätigkeit, um die Valvul seine Artgenossen nicht beneidete. Die Maschine, mit der ein Mascinote sich assoziierte, färbte auf den Verstand des Betreffenden ab. Wer nur mit Maschinen der untersten Kategorien zu tun hatte, wurde selbst zum primitiven Denker mit engem Horizont. Hinzu kam, dass diejenigen sich ständig in Sichtweite anderer Mascinoten befanden. Wahrscheinlich bedurfte es eines einfachen Geistes, um eine solche Situation auf Dauer ertragen zu können.
    Valvuls Vorgehensweise war derart erfolgreich, dass sich in Kürze ein steter Strom von Mascinoten auf die Schleuse des Verbindungsschiffs zubewegte. Valvul materialisierte kurz neben seinem Nachbruder. »Du siehst, es funktioniert«, sagte er. »Wenn du mir hilfst, haben wir bald alle an Bord.«
    Während Valvul sich von einem Mascinoten zum nächsten schwang, sah er sich hin und wieder entlang der Schleusenwände um. Der unablässige Strom an Bord gehender Mascinoten musste die Wissbegierde der Fremden anstacheln. Vielleicht gelang es ihm, sie zu beobachten, sobald sie aus ihrem Versteck hervorkamen.
    Aber soviel Mühe er sich auch gab, er fand keine Spur der Eindringlinge. Dagegen gewahrte er Porpol, der am selben Platz stand wie zuvor, den Körper auf zwei Greifbeine gestützt. Warum gehorchte ihm der Nachbruder nicht?
    »Es war zu anstrengend für dich?«, fragte Valvul bissig, als er wieder neben Porpol materialisierte. »Du ruhst dich aus?«
    Ein Blick aus den Augenstängeln des Nachbruders belehrte ihn, dass er einer falschen Befürchtung folgte. Porpol wirkte niedergedrückt. »Sie gehorchen mir nicht«, sagte er. »Sobald ich neben ihnen auftauche, gehen sie in Abwehrstellung. Ihr Widerwille ist so intensiv, dass ich kaum den Mut aufbringe, zu ihnen zu sprechen ...«
    Valvul war verblüfft. Warum gehorchten die Mascinoten ihm, aber nicht Porpol? Ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Der Strom der Mascinoten, die auf die Schiffsschleuse zuschwebten, war ins Stocken geraten. Valvul sah einen einzelnen Mascinoten, der aus der Schleusenöffnung kommend mitten unter die aufwärts Gleitenden fuhr, als wolle er sie angreifen.
    Valvul klappte die Raumfalte um sich herum zusammen und schoss nach oben.
    Die kreischende Stimme, die er als Erstes hörte, musste einem Wesen gehören, dem das Gleichgewicht des Bewusstseins abhandengekommen war. Das Keifen galt den Mascinoten, die das Verbindungsschiff hatten betreten wollen. Die Worte waren unzusammenhängend und zum Teil wohl Beschimpfungen, wie Valvul sie nie zu hören bekommen hatte.
    »Hebt euch hinfort, ihr nutzloses Gesindel! Wer hat euch aufgetragen, in mein Schiff zu kommen? Ja, dreh deine Augenstiele nur zur Seite. Meinst du, ich fühle mich in deiner Nähe wohl?

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