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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu werden.«
    Valvul ließ sich die Markierung der Energiestraße erklären und machte sich mit Porpol auf den Weg. Die beiden Mascinoten materialisierten in einer geräumigen Halle, an deren Wänden mächtige Aggregate standen. Valvul musterte die Maschinen der Reihe nach und fragte sich dabei, welche am ehesten nach Kategorie acht aussah. Schließlich gelangte er zu einer kleinen Konsole, vor der eine gepolsterte Rille in den Boden eingearbeitet war. Die Rille hatte gerade die richtige Breite, dass ein Mascinote es sich bequem machen konnte. Mehr aus Neugierde glitt Valvul hinein.
    Auf der Konsole erwachten Kontrollen. »Du kommst, um dir bei mir Rat zu holen?«, fragte eine angenehm klingende Stimme.
    »Du bist die Maschine der achten Kategorie?«
    »Lass dich durch mein bescheidenes Äußeres nicht täuschen«, sagte die Maschine mit freundlichem Spott. »Hinter mir steckt mehr, als sich den Sehorganen zeigt.«
    Valvul bewegte die Augenstiele in der klebrigen Flüssigkeit, die die Organblase im Mittelpunkt seines Vorderkörpers füllte. Es war ein Reflex der Überraschung.
    »Übrigens bist du angemeldet«, fügte die Maschine hinzu. »Kafxaq hat mich wissen lassen, dass du kommen würdest.«
    »Kafxaq?«, wiederholte Valvul verblüfft.
    »Du wusstest nicht, dass wir uns untereinander beim Namen nennen? Kafxaq ist die Maschine, mit der du bisher zusammengearbeitet hast. Mein Name ist Yapro.«
    Valvul wurde immer verwirrter. »Soll ich dich so nennen?«
    »Wie du willst. Sag mir aber vor allem, welchen Rat du brauchst.«
    Stockend zunächst, dann immer flüssiger erstattete Valvul Bericht. »Drei Fremde befinden sich in der Stadt«, schloss er. »Es ist meine Aufgabe, über die Sicherheit zu wachen. Soll ich die Eindringlinge angreifen und vertreiben? Ich allein? Oder erfülle ich meine Pflicht, indem ich den Beisitzer Eins benachrichtige?«
    Yapro antwortete nicht sofort. Die Situation erforderte offenbar sorgfältiges Nachdenken. Und als die Maschine schließlich reagierte, produzierte sie eine Feststellung, deren Sinn Valvul unklar blieb: »Die Weisheit des Beisitzers Eins fasziniert mich jedes Mal von Neuem.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr die Stimme fort: »Es muss verhindert werden, dass die Fremden den Lebenslauf innerhalb des Eigentlichen Bereichs beeinflussen. Das ist die grundlegende Forderung. Ob sie dadurch verwirklicht werden kann, dass man die Eindringlinge angreift und vertreibt, ergibt sich aus der jeweiligen Situation.«
    Valvul sehnte sich nach Kafxaq zurück, der stets in einfachen, leicht verständlichen Sätzen gesprochen hatte. Gleichzeitig kam ihm eine Idee. Vielleicht konnte er aus der Vergangenheit lernen. »Hat es solche Vorfälle früher schon gegeben?«, fragte er.
    »Im Durchschnitt alle siebentausend Jahre.«
    Valvul hatte gelernt, dass das Jahr einen Zeitbegriff mit festgelegtem Wert darstellte. Da aber die einzig greifbare Zeiteinheit im Eigentlichen Bereich der Tag war und das Jahr aus Hunderten von Tagen bestand, war seine Vorstellung von der Dauer eines Jahres vage. Siebentausend Jahre schienen ihm jedoch eine ungeheuer lange Zeitspanne zu sein.
    »Was wurde bei früheren Vorfällen dieser Art unternommen?«, erkundigte er sich.
    »Man hat die Eindringlinge vertrieben.«
    »Mit Gewalt?«
    »Ausnahmslos«, bestätigte Yapro.
    Die Antworten regten zum Nachdenken an. Valvul überlegte, ob es bessere Möglichkeiten gebe, mit den Fremden zu verfahren. Er fragte sich, ob jemals versucht worden war, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und ihnen friedlich beizubringen, dass die Mascinoten allein gelassen werden wollten. Er wandte sich mit der entsprechenden Frage an Yapro.
    »Niemand ist je auf eine solche Idee gekommen«, antwortete die Maschine.
    »Dann werde ich es versuchen. Wir wissen, wo die Fremden sind. Porpol hat sie beobachtet. Es wird nicht leicht sein, sich mit ihnen zu verständigen ...«
    »Sie sind nicht mehr dort, wo Porpol sie gesehen hat«, fiel ihm Yapro ins Wort. »Sie bewegen sich in Richtung der großen Schleuse.«
    Fast kam es Valvul so vor, als wolle die Maschine der Kategorie acht ihn herausfordern. Die knappen Antworten zielten darauf ab, seinen Verstand in Gang zu setzen. Er konzentrierte sich auf das Muster der Energiestraßen, das einen festen Bestandteil seines Bewusstseins bildete, und suchte den Weg, der ihn und Porpol mit der geringsten Anstrengung zur großen Schleuse bringen würde. Bevor er entmaterialisierte, erreichte ihn noch einmal Yapros Stimme: »Der

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