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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beisitzer Eins hat eine weise Wahl getroffen, Valvul.«
     
    Die künstliche Gravitation erlosch. Von einem Schritt zum nächsten verlor Plaquet den Boden unter den Füßen und trieb haltlos davon. Nur mit Mühe gelang es ihm, zur Oberfläche der Plattform zurückzukehren. Er war ärgerlich, denn er hätte damit rechnen müssen, dass nahe der Schleuse das Schwerefeld nicht mehr existierte. Das Manövrieren der Raumschiffe wäre durch die zusätzliche Gravitation unnötig erschwert worden.
    »Schließt die Helme!«, befahl er Vjuga und Preleddi. »Wir müssen damit rechnen, dass uns sonst die Luft ausgeht.«
    Der Rand der Plattform zeichnete sich düster gegen den hellen Sternhintergrund ab. Plaquet glitt auf diesen Rand zu, verschaffte sich einen Halt und spähte in die Tiefe. Der Blick aus dieser Perspektive war verwirrend. Er sah eine Kette greller Sonnenlampen, die den Umriss der Schleusenöffnung markierten. Das geblendete Auge hatte keine Möglichkeit, die Höhe der Öffnung abzuschätzen. Die Breite betrug sicherlich mehr als zwei Kilometer.
    Plaquet besprach sein Vorhaben mit dem Ai und dem Prodheimer-Fenken, die Helmfunkgeräte auf geringste Intensität geschaltet. Dann stemmte er sich in die Höhe. Der Impuls, den er dabei seinem Körper mitgab, trug ihn über den Rand der Plattform hinaus. Erst nach einigen Sekunden, als er sicher war, dass sich ihm kein unerwartetes Hindernis in den Weg stellte, schaltete er den Gravitationsprojektor ein. Wie ein Stein sackte er in die Tiefe.
    Sein Fall endete nur wenige Meter unterhalb der Sonnenlampen. Der Techniker schwebte zehn Meter vor dem oberen Rand der riesigen Schleusenöffnung, deren Höhe, wie er jetzt erkannte, mehr als einen Kilometer betrug. Ein riesiges Kastenschiff füllte die Schleusenkammer fast zur Hälfte aus.
    Plaquet glitt unter der Kante in die Kammer. Die Wände waren uneben. Es gab Rampen, Leisten und Rundgänge, auf denen er mühelos Halt finden konnte. Er suchte sich einen Platz, der ihm sicher erschien, und schaltete den Gravoprojektor ab.
    In der Schleuse herrschte Betriebsamkeit. Plaquet sah Hunderte winziger, nicht zu definierender Gestalten, die den mächtigen Leib des Kastenschiffs umschwirrten. Sie befanden sich tief unter ihm.
    Sein Blick wanderte wieder zur Schleusenöffnung. Ein winziger Leuchtfleck schob sich von oben herab und trieb langsam in die erleuchtete Kammer herein. Es war Vjuga. Volle fünf Minuten verstrichen, bis auch Preleddi endlich den Mut aufbrachte, sich in die Tiefe zu stürzen. Trotzdem verging geraume Zeit, bis beide endlich zu Plaquet aufschlossen.
    »Es hat keinen Sinn, ein unnötiges Risiko einzugehen«, sagte der Techniker. »Ihr seht, was dort unten los ist. Wenn wir mehr über die Fremden erfahren wollen, gibt es nur ein denkbares Ziel: Wir müssen an Bord des Kastenschiffs.«
     
    Valvul materialisierte am stadtseitigen Eingang der Schleuse. Benommen blickte er auf die hektische Szene. Hunderte Mascinoten waren rings um das Raumschiff beschäftigt, das für die Fahrt zu einer der benachbarten Städte vorbereitet wurde.
    Ein Gedanke ging Valvul durch den Sinn. Niemand war bisher auf die Idee gekommen, dass es nützlicher sein mochte, mit zudringlichen Fremden zunächst Verbindung aufzunehmen, als sie kurzerhand zu vertreiben. Das war sein Beitrag zur Lösung des Problems. Aber gewiss hätten die Maschinen, besonders die der höheren Kategorie, einen ähnlichen Plan entwickeln können.
    »Jetzt weißt du nicht, wie es weitergeht«, sagte Porpol.
    Valvul schrak aus seiner Grübelei auf. Der Nachbruder stand neben ihm, den Körper schräg gelehnt und auf zwei der flexiblen Beine gestützt, die aus dem rückwärtigen Körperbereich wuchsen. Valvul wollte aufbrausen, da wurde ihm klar, dass Porpols Worte keineswegs spöttisch geklungen hatten. Eher drückten sie Verwirrung und Angst aus.
    Valvul schüttelte sich ab. Später würde er über eine Menge verschiedener Dinge nachdenken müssen. Jetzt war nicht die Zeit dafür.
    Seine Augenstiele wanderten im Kreis. Er versuchte, sich auszumalen, wie viele Verstecke es in der Schleuse gab, in denen die Eindringlinge sich verbergen konnten.
    »Drei Fremde, sagtest du?«, wandte er sich an Porpol.
    »Drei habe ich gesehen.«
    »Gesetzt den Fall, sie hielten sich hier versteckt – wo würdest du nach ihnen suchen?«
    Porpol hatte sich offenbar schon umgesehen. »Völlig aussichtslos«, antwortete er. »In dieser Halle könnten sich tausend Eindringlinge verstecken, aber

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