Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
neugierig«, sagte Tanwalzen.
    »Wir sind Solaner«, antwortete Scoutie. Tanwalzen lachte.
    Ein Mann mittleren Alters kam an den Tisch. An den Betschiden vorbei redete er den High Sideryt an: »Tanwalzen, Tomason möchte dich sprechen. Es scheint wichtig zu sein.«
    Tanwalzen seufzte leise. »Das hat man von seiner Stellung«, sagte er. »Ärger, Verdruss, ununterbrochene Mühsal ... Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt noch für alles zur Verfügung stehe.«
    »Vielleicht, weil es dir Spaß macht?«, fragte Zia Brandström.
    Tanwalzen zuckte mit den Schultern, machte ein schicksalsergebenes Gesicht und verschwand lachend.
    »Ein seltsamer Bursche«, sagte Scoutie und sah dem High Sideryt hinterher.
    »Das stimmt«, bestätigte Zedder gelassen. »Seltsam, aber gut. Gehen wir, Zia?«
    »Es wird Zeit für uns.« Die junge Frau nickte. »Ihr könnt euch ja in Ruhe umsehen. Aber ich gebe euch einen guten Rat: Kümmert euch nicht um Dinge, die euch nichts angehen.«
    »Und was geht uns nichts an?«, fragte Scoutie. »Nur, damit wir bestimmt nichts falsch machen.«
    »Lasst die Erntemannschaft in Ruhe!«, sagte Zia mit Nachdruck in der Stimme. »Und versucht nicht, in den Mittelteil der SOL zu kommen – in eurem eigenen Interesse rate ich davon ab.«
    Sie war kaum außer Sichtweite, da grinste Scoutie breit. »Nett von Zia, nicht?«, sagte sie. »Nun wissen wir auch, wo wir diese sagenumwobene Erntemannschaft finden. Im Mittelteil der SOL nämlich. Und wir kennen auch den Zusammenhang mit diesem Schiff auf Kranenfalle – ursprünglich muss die SOL aus zwei Riesenkugelraumern und einem Mittelteil bestanden haben.«
    »... eine der beiden Kugelzellen ist das Wrack auf Kranenfalle«, ergänzte Faddon. »Wir haben erstaunlich viel in Erfahrung gebracht.«
    »Längst nicht genug«, erwiderte Scoutie. »Ich werde erst Ruhe geben, wenn ich so viel weiß wie nur irgend möglich.«
    »Du hast gehört, was Tanwalzen und Zia gesagt haben«, widersprach Faddon. »Wir werden Ärger bekommen, wenn wir uns allzu neugierig zeigen.«
    »Ich will wissen, was mit der SOL los ist! Wenn sie uns erwischen, wird es nicht gleich den Kopf kosten.«
    »Bist du dir da so sicher?«, fragte Faddon trocken.
    Scoutie setzte gerade zu einer Antwort an, als sie unterbrochen wurde. Der Alarm schrillte.

25.
    Yarskin schob den Karren langsam vor sich her. Seine Dienstzeit war bald beendet, und er freute sich schon auf die Erholung danach.
    Yarskins Dienst war nicht leicht. Wie die meisten Ais verstand er es hervorragend, mit Energieträgern umzugehen, selbst mit Systemen, die im Herzogtum von Krandhor nicht gebräuchlich waren. Das war auch der Grund, weshalb Ais an Bord der SOL lebten. Die Zahl der technisch versierten Orakeldiener war gering, daher brauchten sie Hilfskräfte.
    Dabei war es alles andere als einfach, mit den Ais auszukommen. Sie waren unglaublich schlanke und zerbrechlich wirkende Geschöpfe, dabei fast ohne Ausnahme über zwei Meter groß. Die Bewohner des Planeten Forgan VII hatten eine gallertartige, haarlose Haut, die zum Teil so transparent war, dass sie Teile der inneren Struktur erkennen ließ: Adern, Muskeln und Knochen. Der Kopf war dunkler getönt und wirkte im Gegensatz zum Körper fast schwarz. Über einer flachen und sehr breiten Nase saßen an Stielen zwei eng beieinanderliegende Augen.
    Der Kopf eines Ai wirkte an den Stellen eingedellt, die wegen ihrer Hautveränderungen optische Informationen in Form von Helligkeitsschwankungen übertrugen. Es gab wenige Kranenkommandanten, die es nach einem mühevollen Lernprozess fertigbrachten, diese organische Kommunikation zu verstehen.
    Yarskin entdeckte einen weiteren Schadensfall, beendete die Reparatur jedoch in kurzer Zeit. Er packte das benötigte Werkzeug in den Karren zurück und machte sich erneut auf den Weg zu den Unterkünften.
    Dieser Bezirk der SOL war meistens verlassen. Eine offene Tür war demzufolge ungewöhnlich. Yarskin raffte sich auf, die Tür zu schließen. Das ging zwar über seine Dienstpflicht hinaus, war aber unter Umständen ratsam.
    Eher zufällig entdeckte Yarskin den Techniker, der in dem Raum arbeitete. Es war interessant, was der Mann dort machte, stellte Yarskin fest. Sehr interessant sogar. Der Mann war damit beschäftigt, einen hochwertigen Energieträger an eine hoch belastete Energieleitung anzuschließen. Der Energiespeicher, den er an einem der Hauptverteiler befestigte, enthielt in sehr kompakter Form eine große Menge

Weitere Kostenlose Bücher