SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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geklärt, wie er die Tür öffnen konnte?«
    »Er hat Mikrostrahler benutzt, aber die haben wir noch nicht gefunden. Dazu müssten wir ihn direkt untersuchen. Wahrscheinlich hat er sie unter seinem Kampfanzug versteckt.«
    »Hast du eine Idee, was wir tun können?«
    »Wir haben mit zwei Halutern gesprochen, die zurzeit auf der Erde sind«, sagte der Telepath. »Sie glauben, dass Tolotos ihren Beistand benötigt. Eine Erklärung für seinen Zustand haben wir trotzdem nicht.«
    Rhodan überlegte kurz. Dann gab er die Besuchserlaubnis für die beiden Haluter. Dem Freund zu helfen war ihm wichtiger, als zu ermitteln, wer Seth-Apophis war. Bislang wusste man nur, dass eine feindliche Superintelligenz ES bedrohte.
    Nachdem Fellmer Lloyd die Zustimmung weitergegeben hatte, öffnete Rhodan die Holos wieder. »Die Hyperinpotronik hat eure Aussagen ausgewertet.«
    »Und?«, fragte der Mutant. »Konnte sie etwas damit anfangen?«
    »Es klingt unglaublich. NATHAN hat ermittelt, dass sich dieses Depot, von dem Tolotos sprach, mit kosmischen Koordinaten vergleichen lässt, die zu einem Zwillingsquasar gehören. Es sind 0957+561 A und 0957+561 B.«
    Lloyd runzelte die Stirn. Er blickte auf die Sternkarte, die einen Großteil der rückwärtigen Wand einnahm. »Wenn ich das recht eruiere, dann ist dieser Zwillingsquasar ungefähr vierzehn Milliarden Lichtjahre von Sol entfernt.«
    »Das ist richtig.« Perry Rhodan erhob sich, ging um seinen Arbeitstisch herum und lehnte sich dagegen. Nachdenklich blickte er auf die holografische Sternkarte. »Du bist nicht der Einzige, den das überrascht, Fellmer. Ich habe diese Information schon an unsere Wissenschaftler weitergegeben.«
    »Was sagen sie?«
    »Sie sind nicht weniger durcheinander als wir. Überall herrscht helle Aufregung. Mir liegen inzwischen etliche Deutungen vor. Einig sind die Wissenschaftler sich nicht geworden.«
    »Aber es gibt eine Meinung, die überwiegt?«, vermutete der Telepath.
    »Allerdings. Die Mehrzahl aller Kapazitäten ist der Ansicht, dass Seth-Apophis den Zwillingsquasar als kosmisches Leuchtfeuer benutzt, auf welche Weise auch immer.«
    »Das Depot, von dem Tolot gesprochen hat, ist also mit einem Zwillingsquasar identisch.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Identisch möchte ich nicht sagen«, widersprach er. »Richtig ist, dass die Hinweise, die Bruke Tosen und Tolot uns unwissentlich gegeben haben, sich zusammenfassen lassen zu kosmischen Daten, die auf den Zwillingsquasar hinweisen. Das könnte bedeuten, dass dieser Zwillingsquasar identisch ist mit dem Depot, kann aber auch lediglich auf Zusammenhänge hinweisen, die für uns noch nicht erkennbar sind.«
    Nachdenklich taxierte er das eigentlich unüberschaubare Gewimmel der Galaxien.
    Endlich hatten sie einen Hinweis auf Seth-Apophis erhalten. Die Superintelligenz musste in irgendeinem Zusammenhang mit dem Zwillingsquasar stehen, denn zufällig hatten sich die Daten bestimmt nicht ergeben.
    Die Astrophysiker waren sich darüber einig, dass Quasare Urgalaxien mit überaus energiereichen Zentren waren. Rhodan hatte von einem Zwillingsquasar gesprochen, aber er wusste, dass diese Bezeichnung nicht richtig war. Bei 0957+561 A und 0957+561 B handelte es sich tatsächlich nur um einen Quasar. Im allgemeinen Sprachgebrauch hatte sich der Begriff des Zwillingsquasars ergeben, der noch aus der Zeit seiner Entdeckung stammte. Obwohl jeder wusste, dass es sich nur um einen Quasar handelte, war der Begriff geblieben. Das Doppelbild entstand durch die Wirkung einer Gravitationslinse – eine massive Galaxie, die zwischen der Erde und dem Quasar stand.
    »Seltsam, dass Tolot und Tosen diesen Zwillingsquasar zitiert haben«, sagte der Terraner. »Wir sehen sie so, wie sie vor vierzehn Milliarden Jahren gewesen sind. Wer weiß, was heute dort ist, wo damals die Quasare standen? Vielleicht sind sie noch da, möglicherweise hat sich etwas ganz anderes aus ihnen gebildet.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ein riesiges Black Hole. Aber das ist Spekulation.«
    »Und was nun?«, fragte der Mutant.
    »Wir kümmern uns erst einmal um Tolotos. Wir müssen ihm helfen, seine Schwierigkeiten zu überwinden. Er darf nicht daran scheitern.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber wir wollen auch, dass er uns zum Depot führt – oder?«

    Der Haluter bot ein Bild des Jammers. Zusammengesunken saß er in einer Ecke des Panzerraumes und reagierte auf keine Frage. Gucky bemühte sich vergeblich um ihn. Tolot schien sich noch nicht einmal bewusst zu