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Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Titel: Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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Farbe.
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Tic starrte ihn nur an, ohne eine Antwort zu geben. Gleich darauf stob er in die Luft und flog zu Mats’ Bett, um sich auf dem Kopfkissen einzurollen. »Wir reden später weiter, ich bin jetzt müde«, erklärte er gähnend. »Kein Wunder nach dem ganzen Ärger. Und auf euch wartet Arbeit!« Er drehte den beiden den Rücken zu. 
    In Mats stieg die dunkle Ahnung auf, dass das, was Tic nicht hatte sehen sollen, etwas mit seinem Freund zu tun hatte. Etwas, das ihm sehr, sehr naheging und über das er deshalb nicht reden wollte. Plötzlich hatte Mats Mitleid mit ihm. »Tic hat recht«, sagte er zu Lucy. »Wir sollten meine Mum nicht länger warten lassen. Ich will den Job nicht verlieren.« 
    Mats bekam zwar nicht gerade wenig Taschengeld, aber er konnte die zusätzliche Kohle gut gebrauchen, weil er Unsummen für seine Comic-Sucht ausgab. Und Lucy sparte für einen iPod Touch, weil sie diese Dinger einfach nur cool fand.
    Die beiden schlüpften in die grünen Hoteluniformen, die ihnen Frau Greifenhall dagelassen hatte, und flitzten los. Lucy fuhr mit dem Aufzug ins Erdgeschoss, wo die Schoßhündchen älterer Damen darauf warteten, dass sie mit ihnen Gassi ging. Mats nahm die Treppe, um in den ersten Stock hinabzusteigen. Der Gast aus Nummer dreizehn hatte sein Mittagessen auf dem Zimmer eingenommen und wollte nun, dass jemand das dreckige Geschirr holte. »Er nennt sich Mr Myrddin und ist ein exzentrischer Geschäftsmann aus England«, hatte Mats’ Mutter vorhin noch erklärt. »Behandle ihn bitte mit äußerster Höflichkeit!« Für Mats hätte es gar nicht besser laufen können. Endlich bekam er eine Gelegenheit, Nummer dreizehn zur Rede zu stellen. Mehr denn je war er davon überzeugt, dass der alte Kauz irgendetwas mit ihm angestellt hatte. 
    Mats betrat den mäßig erhellten Korridor und war noch nicht weit gekommen, als wieder die kleine graue Gestalt hinter einer Zierpalme hervorschoss und auf zwei kurzen Beinen auf die Tür am Ende des Ganges zuraste. Das war keiner dieser kleinen Kläffer. Auch keine Ratte. Kurz bevor dieses Etwas in die Tür krachen konnte, öffnete sie sich einen Spalt breit und ließ es hinein. Danach wurde sie sofort wieder geschlossen.
    Mats marschierte schnurstracks auf die Tür zu. Nun sah er, dass das Tablett mit den Resten vom Mittagessen davor auf dem Boden stand. Anscheinend wollte dieser Mr Myrddin niemanden sehen, was Mats jedoch nicht davon abhielt, zu klopfen. Mittlerweile vermutete er, dass Nummer dreizehn ebenfalls ein Schattengänger war. Der Schlapphut und die Sonnenbrille, die er bei seiner Ankunft getragen hatte, waren ein eindeutiges Indiz. Die Frage war nur, zu welcher Sorte er gehörte. Und ob er ein Feind oder ein Freund war? Immerhin hatte er dafür gesorgt, dass Mats im wahrsten Sinne des Wortes die Augen aufgegangen waren. Demnach konnte er kein Anhänger von Vlads Plänen sein. Nur warum hatte er Mats ausgewählt? Warum nicht den Bürgermeister oder den Polizeipräsidenten? In ihren Positionen konnten sie wenigstens etwas gegen die Nightscreamer unternehmen. 
    »Mr Myrddin?«, rief Mats, weil dieser nicht auf sein Klopfen reagiert hatte. »Hat es Ihnen geschmeckt?«
    Keine Antwort. 
    »Kann ich Ihnen noch etwas bringen?«
    Wieder blieb es hinter der Tür still. 
    Mats fluchte. »Hören Sie, ich muss unbedingt mit Ihnen reden!«
    Wieder blieb alles ruhig, dabei gab es nicht den geringsten Zweifel, dass Mr Myrddin in seinem Zimmer war. Schließlich hatte er dieses graue Etwas hineingelassen. Das war einfach nicht fair bei all den Fragen, die Mats auf der Zunge brannten. Wütend stampfte er mit dem Fuß auf, schnappte sich das Tablett und stapfte davon. Wenn Nummer dreizehn jedoch glaubte, es wäre so leicht, ihn loszuwerden, täuschte er sich gewaltig. Mats warf einen Blick zurück über die Schulter. Er würde wiederkommen. Notfalls auch ein drittes, viertes oder ... He, was war denn das?
    Ein Zettel schaute unter dem Suppenteller hervor. Mats zog ihn heraus und stellte fest, dass sein Name daraufstand. Er faltete ihn auf. 
     
    Ihr seid auf der richtigen Fährte. Nur nicht lockerlassen.
    Der Feary ist der Schlüssel.
     
    Mats erstarrte. Woher wusste Mr Myrddin von Tic? Oder worüber sie gesprochen hatten? Plötzlich zitterte seine Hand. Die Schrift auf dem Zettel verblasste und neue Buchstaben erschienen an ihrer Stelle. 
     
    Ich sehe, was war, was ist und was kommen wird.
    Das ist meine Gabe – und mein

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