Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2
Berlin befand sich eine geheime Stadt, die Schattenschlund genannt wurde und in die sich die verschiedenen Fabelwesen zurückgezogen hatten, nachdem sie von den Menschen des Mittelalters von der Oberfläche verjagt worden waren.
Geschafft, dachte Mats und atmete erleichtert auf, als sie endlich den Wartungsschacht erreichten, über den sie die Abwasserkanäle Stunden zuvor betreten hatten.
Ãber eine rostige Trittleiter kletterten Mats und Lucy zur Oberfläche und kamen auf dem Hinterhof eines geschlossenen Supermarktes heraus, wo ein Taxi auf sie wartete. Der Fahrer stammte aus Indien, trug einen meerblauen Turban und einen vornehm gestutzten Bart, der ihn wie einen Maharadscha aussehen lieÃ. Er war ein guter Freund der drei und wusste ebenfalls über die Fabelwesen Bescheid. Woher sein Wissen stammte, hatte er bisher nicht verraten. Mats zählte ihn dennoch zu ihren Verbündeten. Das einzig Gewöhnungsbedürftige an Farid war sein Fahrstil.
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Besuch bei einem Poltergeist
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»Hey, Farid«, grüÃte Mats und rutschte auf die Rückbank, wo es seiner Meinung nach gemütlicher war. Und vor allem sicherer.
»Nimm mal.« Lucy warf ihm den Rucksack zu.
Mats fing ihn auf und verzog das Gesicht. Shit. Sein linker Arm war immer noch ein wenig empfindlich, nachdem ihm der Arzt erst vorgestern den Gips abgenommen hatte.
»Uh, sorry, hatte ich ganz vergessen.« Lucy reichte ihm auch noch das Schwert und stieg dann selbst ins Taxi.
Als Letzter folgte Tic, der sich auf dem Rucksack ausstreckte, der neben Mats auf der Rückbank lag.
»Ihr seht ziemlich platt aus, Leute.« Farid, der sie im Rückspiegel beobachtet hatte, drehte sich zu ihnen um. »AuÃerdem riecht ihr ein wenig streng. Aber egal, jetzt will ich erst mal wissen, was überhaupt passiert ist!«
»Wir sind über ein paar mordsmäÃig schlecht gelaunte Nightscreamer gestolpert«, antwortete Mats. »Aber wir haben bekommen, was wir wollten.«
Farid nickte. »Soll ich euch jetzt zum Buchladen bringen?«
»Klar.«
»Dann schnallt euch mal an, Leute!« Farid trat das Gaspedal durch. Das Taxi schoss aus der Seitengasse und landete mitten auf einer dicht befahrenen HauptstraÃe. Mehrere Fahrer hupten wütend, was Farid nicht die Bohne interessierte. Er riss das Lenkrad rum, schaltete den Gang hoch und jagte im Slalom durch den Nachmittagsverkehr der Berliner Innenstadt. Im rasenden Tempo jagten sie über die StraÃe des 17. Juni auf die Siegessäule zu.
Mats schloss stöhnend die Augen. Dass Farid noch keinen Unfall gebaut hatte, grenzte an ein Wunder. Aber vielleicht war ja auch Magie im Spiel. Seitdem Mats vor einigen Wochen zum ersten Mal einem Feary begegnet war, hielt er nichts mehr für unmöglich.
»Alles in Ordnung?«, fragte Lucy und kniff die Augen zusammen. »Du hast da was.« Sie rieb mit dem Daumen über seine Stirn. »So ist es besser.«
»Danke, und ja, alles okay. Bin nur etwas müde.« Mats schloss wieder die Lider. Seine Kehle fühlte sich immer noch leicht wund an und seine Schuhe waren von dem Marsch durch die Abwasserkanäle durchgeweicht. Aber bei den Temperaturen, die zurzeit in Berlin vorherrschten, würden sie in null Komma nichts getrocknet sein. Es war schon verrückt, wie sehr sich sein Leben in den vergangenen Wochen verändert hatte. Es war ganz sicher spannender und aufregender geworden, aber auch erschreckender, sodass er in der letzten Zeit gelegentlich unter Albträumen litt. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie Lucy, Tic und er verhindern sollten, dass schon bald die Hölle auf Erden losbrach. Denn genau das erwartete die Menschheit, wenn es Vlad gelang, vier geheimnisvolle Gefangene zu befreien. Mats wusste nicht so richtig, was es mit ihnen auf sich hatte oder wo sie festgehalten wurden. Er wusste nur, dass die vier der Menschheit den Untergang bringen konnten. Und einer von ihnen war bereits frei. Eine Bestie, die aussah wie der leibhaftige Tod.
Mats flog ein Stück nach vorne, als Farid in die Bremsen stieg. Er richtete sich auf und blickte aus dem Fenster. Wow. Innerhalb weniger Minuten hatten sie die Sackgasse erreicht, in der der Buchladen des alten Konrads lag.
»Hast du einen geheimen Raketenantrieb?«, fragte er begeistert. »Gerade waren wir doch noch auf der anderen Seite der Stadt.«
Farid lächelte geheimnisvoll. »Ihr müsst jetzt aussteigen. Es
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