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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Potthoff
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können es eben nicht lassen. Komm, wir gehen rauf. Mit dem Lärm haben sie
Mami bestimmt wieder erschreckt.“
    Als die beiden oben ankamen, lehnte
die Mutter mit schneeweißem Gesicht an der Wand, und der Vater tätschelte ihr
den Arm.
    „Sie müssen sich ein wenig hinsetzen“,
sagte Herr Kuller beruhigend. „Warten Sie, ich hole einen Stuhl.“ Kaum hatte er
ausgesprochen, da schwebte auch schon ein Sessel herein.
    „Das ist zuviel!“ stöhnte die Mutter
und schloß die Augen. Als sie die Augen wieder aufschlug, standen Nik und Uli
hinter dem Sessel. „Habt ihr den hereingebracht?“ fragte sie erstaunt.
    „Ja, wir wollten ihn dir zeigen“,
antwortete Nik rasch. „Guck mal, die Lehnen sehen aus wie geschnitzte
Elefantenköpfe.“
    Sekundenlang war es ganz still im
Zimmer. Dann holte die Mutter tief Luft und sagte energisch: „Ihr könnt mir
alle erzählen, was ihr wollt: Hier spukt’s!“
    „Aber Mami!“ riefen Nik und Uli
vorwurfsvoll, und der Vater meinte kopfschüttelnd: „Du siehst Gespenster.“
    „Spuk! Gespenster! Hahaha!“ Herr
Kuller lachte dröhnend auf. „Wer glaubt denn heute noch an so etwas!“
    Da bekam er einen heftigen Stoß und
taumelte gegen einen Schrank. Rumms! machte es, und Herr Kuller schrie: „Auuu!
Mein Kopf!“
    „Haut ab!“ zischte Nik böse, während
seine Eltern sich um Herrn Kuller bemühten, der hüstelnd erklärte:
„Entschuldigung! Mir wurde plötzlich — ähem — schwindlig. Die schlechte Luft
hier und die Hitze — ähem! Sie haben jetzt auch alles gesehen. Ich schlage vor,
wir unterhalten uns draußen weiter.“
    Die kleine Schar verließ nun das Haus,
und Nik paßte scharf auf, um nötigenfalls das Schlimmste zu verhindern, wenn
die Gespenster noch etwas anstellen sollten. Aber die zwei rührten sich nicht
mehr.
    Die Eltern tuschelten die ganze Zeit
über miteinander. Nik und Uli horchten, konnten aber nichts verstehen. Als sie
dann alle im Garten standen, sagte der Vater: „Tja, Herr Kuller, wir können uns
nicht entschließen, das Haus zu mieten. Es müßten viele Reparaturen gemacht
werden, und wahrscheinlich wird die Miete auch zu hoch sein für uns.“
    „Ich würde die Villa Sofia
selbstverständlich in Ordnung bringen lassen. Und was den Preis betrifft — Sie
brauchen für das Haus mit Garten nicht mehr zu bezahlen als für die
Neubauwohnung drüben.“
    Da starrte die ganze Familie Lehmann
Herrn Kuller erstaunt an.
    „Hm!“ meinte der Vater dann langsam.
„Das ist allerdings ein verlockendes Angebot. Wo ist denn der Haken dabei?“
    „Ach, es ist schwer, in Ballheim ein
Haus zu vermieten oder gar zu verkaufen“, erklärte Herr Kuller. „Ich bin schon
zufrieden, wenn ich überhaupt mal etwas dafür bekomme.“ Der Vater nickte und
wandte sich an die Mutter. „Du hast schon so oft darüber geklagt, daß die
Kinder zuwenig Platz zum Spielen haben in den Wohnungen. Hier könnten sie sich
austoben. Was meinst du?“
    „Sag ja, Mami! Bitte, bitte!“ — „Hier
könnten wir herrlich spielen!“ flehten Nik und Uli. „Und du wolltest doch schon
immer einen Garten haben.“
    Nachdenklich betrachtete die Mutter
das verwinkelte Haus, das im hellen Sonnenlicht kein bißchen unheimlich wirkte.
Bis auf die nebelhaften Spukgestalten natürlich, die um eines der Türmchen
schwebten. Aber die bemerkte ja nur Nik.
    „Na gut!“ seufzte die Mutter
schließlich. „Ich bin einverstanden.“
    „Juchhuuu!“ schrien die Jungen und
umarmten sie stürmisch.
    Von irgendwoher kam ein schwaches Echo
des Jubelgeschreis. Nik grinste. Die Gespenster freuen sich auch, dachte er.
Jetzt aber schnell weg hier, sonst stellen sie vor lauter Begeisterung noch was
an, und Mami überlegt es sich wieder.
    Herr Kuller schien ähnliche Gedanken
zu haben, denn er drängte die Familie Lehmann nun förmlich auf die Straße. „Ich
lasse die Reparaturen so schnell wie möglich ausführen und das Gerümpel
fortbringen“, sagte er.
    „Ach!“ rief Nik. „Auf dem Dachboden
stehen auch viele alte Sachen. Wir haben da vorhin mal reingeguckt. Schenken
Sie uns die zum Spielen?“
    „Aber gern!“ Herr Kuller zwinkerte den
Jungen zu.
    „Die Möbel können Sie ebenfalls stehen
lassen“, sagte der Vater. „Meine Frau und ich werden noch einige Male herkommen
vor unserem Umzug. Dann reden wir darüber. Wir wollen jetzt rasch den
Mietvertrag abschließen. Ich möchte nach Hause fahren. Oh! Dem Makler muß ich
auch noch Bescheid geben.“
    „Ich bliebe am liebsten gleich

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