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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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Inhalt
     
    Hinter der Turnhalle 9
     
    Jill wird eine Aufgabe erteilt 22
     
    Die Abfahrt des Königs 35
     
    Das Eulenparlament 50
     
    Trauerpfützler 64
     
    Das wilde Ödland im Norden 78
     
    Der Hügel der seltsamen Gräben 93
     
    Das Haus Harfang 107
     
    Etwas Wichtiges wird entdeckt 122
     
    Reise ohne Sonnenlicht 135
     
    Im dunklen Schloss 150
     
    Die Königin vom Unterland 163
     
    Unterland ohne die Königin 163
     
    Der tiefste Punkt der Welt 163
     
    Jill verschwindet 163
     
    Alle Wunden werden geheilt 163
     

    Hinter der Turnhalle
     
    Es war ein trüber Herbsttag und Jill weinte hinter der Turnhalle.
    Sie weinte, weil man sie tyrannisiert hatte. Dies soll keine Schulgeschichte werden und deshalb will ich über Jills Schule – die kein sehr schönes Thema abgibt – nicht viel sagen. Es war ein gemischtes Internat, das also sowohl Jungen als auch Mädchen beherbergte, und manche sagten, es sei längst nicht so »gemischt« wie die Köpfe der Leute, die es leiteten. Diese Leute meinten nämlich, man müsse die Jungen und Mädchen alles tun lassen, was ihnen Spaß machte. Und zehn oder fünfzehn der älteren Jungen und Mädchen machte es leider am meisten Spaß, die anderen zu tyranni sieren. So spielten sich dort schreckliche Sachen ab, die man an jeder normalen Schule schon bald entdeckt und verboten hätte. Doch hier geschah das nicht. Und selbst wenn etwas herauskam, warf man die Beteiligten nicht etwa hinaus oder bestrafte sie. Die Schulleiterin sagte dann nur, es wären psychologisch interessante Fälle. Sie ließ die Missetäter holen und unterhielt sich stundenlang mit ihnen. Und wenn man wusste, wie man mit ihr reden musste, war man hinterher sogar noch beliebter bei ihr als zuvor.
    Und deshalb stand Jill an diesem trüben Herbsttag auf dem feuchten kleinen Pfad, der zwischen der Rüc k seite der Turnhalle und dem angrenzenden Gebüsch verlief, und weinte. Sie hatte sich noch nicht ausg e weint, als ein Junge pfeifend und mit den Händen in den Hosentaschen um die Ecke der Turnhalle kam und um ein Haar mit ihr zusammenprallte.
    »Kannst du nicht aufpassen?«, fragte Jill.
    »Schon gut«, meinte der Junge. »Du brauchst dich nicht …« Dann sah er ihr Gesicht. »Oje, Jill«, sagte er. »Was ist denn los?« Jill verzog das Gesicht, als wollte sie gleich wieder anfangen zu weinen.
    »Es waren vermutlich wieder die – wie immer«, b e merkte der Junge grimmig und versenkte die Hände noch tiefer in den Taschen.
    Jill nickte. Es bedurfte keiner weiteren Erklärung. Sie wussten beide Bescheid.
    »Hör mal«, sagte der Junge. »Es hat keinen Zweck, wenn wir …«
    Er meinte es gut, aber es sah ganz danach aus, als wollte er ihr eine Predigt halten. Jill wurde plötzlich wütend (was ganz verständlich ist, wenn man mitten im Weinen unterbrochen wird).
    »Ach, lass mich in Ruhe und kümmere dich um de i ne eigenen Angelegenheiten!«, sagte sie. »Keiner hat dich hergebeten, oder? Es ist wirklich ganz reizend von dir, mir zu erklären, was wir tun sollen! Vermut lich meinst du, wir sollten denen in den Hintern krie chen, ihnen Gefallen tun und um sie herum schwän zeln, so wie du das machst!«
    »Ach Gott!«, seufzte der Junge, setzte sich auf die grasbewachsene Böschung vor das Gebüsch und stand rasch wieder auf, weil der Boden klitschnass war. Er hatte das Pech, Eustachius Knilch zu heißen, aber a n sonsten war er ganz nett.
    »Jill!«, sagte er. »Das ist nicht fair! Habe ich in di e sem Quartal irgendetwas Derartiges getan? Habe ich mich nicht wegen des Kaninchens gegen Carter g e stellt? Und habe ich nicht in der Sache mit Spi vv ins dichtgehalten – sogar als man mich gefoltert hat? Und habe ich nicht …«
    »Ich w-weiß nicht und es ist mir auch egal«, schluchzte Jill.
    Eustachius sah, dass sie noch völlig außer sich war, und so bot er ihr vernünftigerweise ein Pfefferminz bonbon an. Er nahm auch eines. Kurz darauf sah Jill schon um einiges klarer.
    »Tut mir Leid, Eustachius«, sagte sie. »Das war nicht fair. Du hast ja wirklich all diese Dinge getan – in diesem Schulquartal.«
    »Dann vergiss die Zeit davor«, bat Eustachius. »Damals war ich noch ganz anders. Ich war – puh! Was war ich doch für ein Scheusal!«
    »Ehrlich, das warst du«, bestätigte Jill.
    »Du glaubst also, dass ich mich geändert habe?«, fragte Eustachius.
    »Nicht nur ich«, antwortete Jill. »Das sagen alle. Selbst sie haben es gemerkt. Eleanor hat gestern in u n serem Umkleidesaal gehört, wie

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