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Schachfigur im Zeitspiel

Schachfigur im Zeitspiel

Titel: Schachfigur im Zeitspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Stimme heraus. »Sie Perverser! Sie Wahnsinniger!«
    Als genieße er diese Situation, sagte Stenog mit freundlicher, unbekümmerter Stimme: »Parsons, sie waren so unverfroren, das Mädchen zu heilen. Ist das etwa keine Tatsache? Das, was Sie dort haben, sind therapeutische Gerätschaften. Ich bin erstaunt.« Er sah aus, als würde er gleich lachen. »Nun, natürlich stehen Sie unter Arrest. Das ist Ihnen wohl klar.« Energisch drängte er den Euthanisten zurück, dessen Gesicht vor Zorn glühte. »Ich werde mich darum kümmern«, sagte er. »Dies ist mein Job, nicht der Ihre. Sie können gehen. Wenn Sie als Zeuge gebraucht werden, setzt sich mein Büro mit Ihnen in Verbindung.«
    Als der Euthanist zögernd ging, fand sich Parsons Stenog allein gegenüber. Gemächlich holte dieser etwas hervor, das für Parsons wie ein Schneebesen aussah. Stenog berührte eine Wölbung am Griff, und dies versetzte die Klingen in Drehbewegungen. Die Klingen verschwanden, und nun war nur noch ein hohes Jaulen zu hören. Offensichtlich war es eine Waffe.
    »Sie stehen unter Arrest«, erklärte Stenog. »Wegen eines Kapitalverbrechens gegen die Vereinigten Stämme. Das Volk.« Diese Worte hatten einen formellen Klang, nicht jedoch der Tonfall des Mannes. Er sprach sie aus, als hätten sie für ihn keine Bedeutung – es war lediglich ein Ritual. »Folgen Sie mir – bitte.«
    Parsons sagte: »Sie meinen das ernst?«
    Der jüngere Mann hob eine dunkle Braue. Er winkte mit dem Schneebesen. Er meinte es ernst. »Sie haben Glück«, sagte er zu Parsons, als sie sich auf den Hoteleingang zubewegten. »Wenn Sie sie dort geheilt hätten, bei diesen Stammesleuten …« Wieder betrachtete er Parsons voller Neugier. »Sie hätten Sie in Stücke gerissen. Aber natürlich wußten Sie das.«
    Diese Gesellschaft ist verrückt, dachte Parsons. Dieser Mann und diese Gesellschaft – alle.
    Ich habe wirklich Angst!
    In dem schwach erhellten Raum betrachteten die beiden Gestalten gierig die leuchtende Folge von Worten, wobei sie sich, die kräftigen Körper angespannt, auf den Stühlen nach vorn lehnten.
    »Zu spät!« fluchte der Mann mit dem knochigen Gesicht bitter. »Alles ist phasenverschoben. Er hat keine exakte Verbindung mehr mit dem Netz und steckt jetzt in einem Bereich zwischen den Stammesgebieten fest.« Er drückte einen Kontrollknopf und beschleunigte den Strom der Worte. »Und jetzt hat er auch noch jemanden von der Regierung auf sich aufmerksam gemacht.«
    »Was ist mit dem Notfall-Team?« flüsterte die Frau neben ihm. »Warum haben sie nicht eingegriffen? Sie hätten ihn auf der Straße erwischen können. Die erste Blitzmeldung ist in dem Augenblick hinausgegangen, als …«
    »Es braucht seine Zeit.« Der Mann mit dem knochigen Gesicht stapfte hin und her, die Füße in dem Teppich versunken, der den Boden bedeckte. »Wenn wir nur im Freien hätten herauskommen können.«
    »Sie werden nicht rechtzeitig genug dort ankommen.« Die sitzende Frau schlug wild zu, und der Strom erleuchteter Worte verblaßte. »Bis sie dort ankommen, ist er tot – oder sie haben etwas noch Schlimmeres mit ihm angestellt. Bisher haben wir total versagt, Helmar. Es ist schiefgegangen.«
     
    Geräusche. Lichter und Bewegung um ihn herum. Für einen kurzen Moment öffnete er die Augen. Schmerzende, weiße Lichtbündel ergossen sich unbarmherzig von allen Seiten auf ihn herab. Er schloß die Augen wieder. Es hatte sich nichts geändert.
    »Noch einmal Ihren Namen!« sagte eine Stimme. »Ihr Name bitte.«
    Er antwortete nicht.
    »James Parsons«, sagte eine andere Stimme. Eine bekannte Stimme. Als er sie hörte, fragte er sich benommen, wessen Stimme das war. Fast konnte er sie einordnen. Fast, aber nicht ganz.
    »Alter?«
    »Zweiunddreißig«, sagte die Stimme nach einer Pause. Und dieses Mal erkannte er sie: Es war seine eigene Stimme, und er beantwortete ihre Fragen, ohne dies zu wollen. Irgendwo in der Ferne summten Maschinen.
    »Geboren?« fragte die Stimme.
    Wieder bemühte er sich, die Augen aufzubekommen. Seine Hand tastete hoch, um die Augen gegen das grelle Licht abzuschirmen, und für einen Sekundenbruchteil sah er den verschwommenen Umriß von Gegenständen und Leuten. Ein Angestellter, gelangweilt, mit ausdruckslosem Gesicht, saß an einem Aufzeichnungsgerät und schrieb die Antworten nieder, die gegeben wurden. Ein Bürokrat. Kein Zwang, keine Gewalt. Die Antworten kamen trotzdem. Warum gebe ich sie ihnen?
    »Chikago, Illinois«, antwortete seine

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