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Schadensersatz

Schadensersatz

Titel: Schadensersatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Auftragsdienstes. Jawohl, vernahm ich von dieser überstrapazierten Einrichtung, jemand hatte angerufen und als Nachricht nur »Ja« hinterlassen. Ein Name sei nicht genannt worden. Ich wisse schon, was das zu bedeuten habe. Ich gab Anweisung, meine Dienstgespräche wieder in meine eigene Wohnung durchzustellen. In der Hektik der letzten Tage hatte ich glatt vergessen, mir ein Kelly-Mädchen zum Aufräumen ins Büro kommen zu lassen, aber wenigstens war die Tür sicher mit Brettern vernagelt. Die Sache hatte auch noch bis morgen Zeit.
    Ich versuchte, Ralph zu erreichen, aber leider erfolglos. Im Büro war er auch nicht. Ob er eine Verabredung zum Abendessen hatte? War ich etwa eifersüchtig? »So, Lotty, das war's. Danke, dass ich ein paar Tage lang dein Leben durcheinander bringen durfte. Du hast auf Jill ungeheuren Eindruck gemacht. Sie hat mir erzählt, dass ihr Hausmädchen versucht hat, ihr Vorschriften zu machen, doch sie hat sich einfach vorgestellt, sie sei Lotty, und hat sie abblitzen lassen.«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das eine so gute Idee ist - sich an mir zu orientieren, meine ich. Ein überaus reizendes Mädchen; erstaunlich, dass es ihr bisher gelungen ist, sich diesem ganzen kleinkarierten Provinzlertum zu entziehen.« Sie hatte sich auf die Couch gesetzt, um mir beim Packen Gesellschaft zu leisten. »Und was jetzt? Kannst du den Mörder überführen?«
    »Ich weiß, wer es war«, sagte ich. »Zwar nicht, wer nun tatsächlich den Schuss abgefeuert hat - das war vermutlich ein Kerl namens Bronsky, aber es könnte auch irgendein anderer von Smeissens Leuten gewesen sein sondern wem daran gelegen war, dass es dazu kam. Ich kenne ihn, kann ihm jedoch nichts beweisen. Ich weiß auch über seine kriminellen Machenschaften Bescheid und wie er die Sache aufgezogen hat.« Ich zog den Reißverschluss meiner Segeltuchtasche zu. »Das Einzige, was mir noch fehlt, ist ein Hebel, den ich an der richtigen Stelle ansetzen kann - oder besser gesagt, ein massiver Keil.« Ich redete mehr mit mir selbst als mit Lotty. »Ich müsste diesen Kerl dazu bringen, dass er ein bisschen aus sich herausgeht. Wenn es mir glückt, Beweise dafür zu finden, dass das Spielchen ohne ihn nicht gespielt werden konnte, dann gibt er sich vielleicht eine Blöße.«
    Während meiner Überlegungen hatte ich einen Fuß auf die Couch gesetzt und trommelte geistesabwesend mit den Fingern auf meine Reisetasche. Lotty bemerkte: »Wenn ich Bildhauerin wäre, würde ich dich modellieren - als leibhaftige Nemesis. Dir wird bestimmt etwas einfallen - ich sehe es deinem Gesicht an.« Sie hob sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen Kuss. »Ich bringe dich noch runter. Falls jemand auf dich schießt, kann ich dich schnell zusammenflicken, bevor der Blutverlust zu groß ist.«
    Lachend sagte ich: »Lotty, du bist einmalig! Also gut, dann gib mir Geleitschutz.«
    Sie begleitete mich bis zur Ecke Seminary Avenue, aber die Luft war rein. »Das ist das Verdienst deines Sergeant McSowieso. Ich glaube, er fährt immer wieder hier vorbei. Trotz allem, Vic: Pass auf dich auf, du mutterloses Geschöpf und Tochter meiner Seele. Ich wäre untröstlich, wenn dir etwas passierte.«
    »Lotty, werde nicht melodramatisch!«, protestierte ich.
    »Ich weiß, wer es war«, sagte ich. »Zwar nicht, wer nun tatsächlich den Schuss abgefeuert hat - das war vermutlich ein Kerl namens Bronsky, aber es könnte auch irgendein anderer von Smeissens Leuten gewesen sein sondern wem daran gelegen war, dass es dazu kam. Ich kenne ihn, kann ihm jedoch nichts beweisen. Ich weiß auch über seine kriminellen Machenschaften Bescheid und wie er die Sache aufgezogen hat.« Ich zog den Reißverschluss meiner Segeltuchtasche zu. »Das Einzige, was mir noch fehlt, ist ein Hebel, den ich an der richtigen Stelle ansetzen kann - oder besser gesagt, ein massiver Keil.« Ich redete mehr mit mir selbst als mit Lotty. »Ich müsste diesen Kerl dazu bringen, dass er ein bisschen aus sich herausgeht. Wenn es mir glückt, Beweise dafür zu finden, dass das Spielchen ohne ihn nicht gespielt werden konnte, dann gibt er sich vielleicht eine Blöße.«
    Während meiner Überlegungen hatte ich einen Fuß auf die Couch gesetzt und trommelte geistesabwesend mit den Fingern auf meine Reisetasche. Lotty bemerkte: »Wenn ich Bildhauerin wäre, würde ich dich modellieren - als leibhaftige Nemesis. Dir wird bestimmt etwas einfallen - ich sehe es deinem Gesicht an.« Sie hob sich auf die Zehenspitzen

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