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Schadensersatz

Schadensersatz

Titel: Schadensersatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Bar und ging hinein - froh darüber, der Hitze entronnen zu sein. The High Corral, wie das Lokal sich nannte, war klein und sauber und erfüllt von herrlichen Essensdüften; das war etwas anderes als der Geruch von saurem Bier. Etwa zwei Drittel der Tische waren besetzt. Eine rundliche Frau mittleren Alters kam mit der Speisekarte auf mich zu und führte mich zu einem Ecktisch. Allmählich fühlte ich mich wohler.
    Ich bestellte ein kleines Hüftsteak, nichtangemachten Salat und einen großen Gin-Fizz. Beim Essen ließ ich mir Zeit. Kein Mensch würde je im Chicago-Magazin ein Wort darüber verlieren, aber es war eine einfache, liebevoll zubereitete Mahlzeit, die meine Stimmung beträchtlich hob. Ich bestellte noch Kaffee und ließ mir auch damit Zeit. Um 13 Uhr 45 kam mir zu Bewusstsein, dass ich herumtrödelte. »>Wenn deine Pflicht dich ruft: Auf, auf, du musst!, ist es die Jugend, die dem Alter sagt: Ich kann<«, murmelte ich vor mich hin, um mir Mut zu machen. Ich legte zwei Dollar auf den Tisch und ging mit meiner Rechnung zur Kasse. Die rundliche Geschäftsführerin kam geschäftig aus dem Hintergrund des Lokals herbei, um zu kassieren.
    »Ein wirklich gutes Essen«, sagte ich.
    »Freut mich, dass es Ihnen geschmeckt hat. Sind Sie neu in dieser Gegend?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin draußen vorbeigegangen und sah Ihr einladendes Schild.« Einem Impuls folgend, zog ich meine Mappe hervor, die nun schon etwas schmuddelig und abgegriffen aussah. »Ich hätte gern gewusst, ob diese beiden Männer jemals zusammen hier waren.«
    Sie nahm die Bilder in die Hand und betrachtete sie. »O ja.«
    Ich konnte es nicht fassen. »Sind Sie sicher?«
    »Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Außer, ich müsste deswegen vor Gericht erscheinen.« Ihr freundliches Gesicht verschloss sich ein wenig. »Sollte es sich um eine Rechtssache handeln ...« Sie schob mir die Bilder wieder zu.
    »Keineswegs«, sagte ich hastig. »Zumindest nichts, in das Sie hineingezogen würden.« Mir fiel aus dem Stegreif keine plausible Geschichte ein.
    »Sollte ich eine Vorladung erhalten, dann habe ich keinen von beiden je zu Gesicht bekommen«, wiederholte sie.
    »Aber ganz inoffiziell, nur für meine Ohren bestimmt: Seit wann verkehren sie hier?«, fragte ich, wie ich hoffte, in aufrichtigem und gewinnendem Ton.
    »Worum geht's denn?« Sie war noch immer misstrauisch.
    »Vaterschaftsklage«, entgegnete ich prompt - das Erstbeste, was mir in den Sinn kam. Es hörte sich etwas lächerlich an, selbst für mich, aber sie schien beruhigt.
    »Na, das scheint ja nicht allzu schlimm zu sein. Ich schätze, seit ungefähr fünf Jahren. Das Restaurant gehört meinem Mann. Wir führen es seit achtzehn Jahren gemeinsam. Ich kann mich an die meisten meiner Stammgäste erinnern.«
    »Kommen die beiden oft hierher?«
    »Na, vielleicht dreimal im Jahr. Aber nach einer gewissen Zeit kennt man einfach seine Stammgäste. Dieser Mann hier«, sie tippte auf McGraws Bild, »kommt übrigens häufig. Ich glaube, er ist bei der großen Gewerkschaft am anderen Ende der Straße beschäftigt.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte ich höflich. Ich zog Thayers Foto hervor. »Und was ist mit dem hier?«
    Sie studierte es. »Kommt mir bekannt vor«, sagte sie dann, »aber er war nie hier im Restaurant.«
    »Also, ich werde Ihren Namen bestimmt nicht verwenden. Und vielen Dank für das hervorragende Essen.«
    Mir war schwindlig, als ich in die sengende Hitze hinaustrat. Ich konnte mein Glück noch nicht fassen. Hier und da hast du eben als Detektiv solchen Dusel, und dann beginnst du zu glauben, dass du schließlich und endlich doch auf der Seite der Gerechtigkeit stehst und die gütige Vorsehung deine Schritte lenkt. Verflixt und zugenäht! dachte ich. Die Verbindung zwischen Masters und McGraw ist erwiesen. Und McGraw kennt Smeissen. Und der Zweig sitzt am Ast und der Ast am Baum, und der Baum steht auf dem Berg. Vic, du bist ein Genie, lobte ich mich. Die Frage ist nur, welcher Art ist die Verbindung zwischen den beiden? Sie musste mit der wunderschönen Zahlungsanweisung zusammenhängen, die ich in Peter Thayers Wohnung entdeckt hatte - aber wie hing sie damit zusammen?
    Ich sah eine Telefonzelle und rief Ralph an, um zu erfahren, ob er die Akte Gielczowski aufgespürt hatte. Er war in einer Konferenz. Nein, ich wollte keine Nachricht hinterlassen, ich würde mich später wieder melden.
    Es gab noch eine weitere Frage zu beantworten: Worin bestand die Verbindung zwischen Thayer,

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