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016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

Titel: 016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Unter der krumigen Erde lag der Torso eines Menschen. Würmer und Maden
bohrten sich in das verwesende Fleisch. An der Stelle, wo einmal der rechte Arm
gesessen hatte, befand sich ein hässliches, großes Loch, angefüllt mit
Bakterien und Wurmeiern. Der Torso lag unter einer nur etwa zwei Zentimeter
dicken Erdschicht. Verfaultes Blattwerk und feuchtes Laub verbargen das
furchtbare Geheimnis. Das Pärchen, das an jenem Spätnachmittag in den Wald kam,
ahnte nicht, dass es ihnen vorbehalten sein sollte, dem Grauen zu begegnen.
»Stuart !« rief Nancy Ball über die Schulter zurück,
während der junge Mann, der den Austin Mini bis an das Ende des holprigen
Pfades gefahren hatte, stehenblieb. »Was ist ?«
    »Bring
den Plastikbehälter mit! Ich habe ihn vergessen ...« Nancy richtete das
Picknick. Sie breitete die Decke aus, stellte die beiden Spankörbe hin und
setzte sich.
    Die
hübsche Brünette mit dem Pagenkopf legte sich zurück. Ein leiser Seufzer kam
über ihre halbgeöffneten Lippen. Sie
hörte Stuart drüben am Wagen hantieren.
Sonst war die Luft um sie herum
still.
    Sie waren erst jung verheiratet und hatten nicht das Geld, einen
größeren und längeren Urlaub zu machen. Doch sie hatten herausgefunden, dass
die Umgebung landschaftlich reizvoll war und man mit eisgekühlten Getränken und
belegten Broten außerhalb Londons ebenfalls sehr glücklich sein konnte.
    Nancy Ball richtete sich wieder auf, warf den Kopf in den Nacken
und stützte sich mit beiden Händen ab. Sie saß soweit am Deckenrand, dass ihre
rechte Hand auf den feuchten Waldboden zu liegen kam. Das Laub gab nach. Sie
spürte die kühle, krumige Erde - und noch etwas, das feucht und klebrig war.
Etwas, das sich bewegte - und stank!
    Nancy fuhr wie elektrisiert zusammen. Sie zog ihre Hand in die
Höhe und sah die Maden an ihrer Fingerspitze. Eine Gänsehaut lief über ihren
Rücken. Sie griff nach einem Stöckchen, nachdem sie angewidert die Maden von
der Fingerkuppe gestreift hatte.
    Die junge Frau schluckte und presste die Lippen zusammen, als sie
mit dem Stock das faulige Laub beseitigte. Dann gellte ein markerschütternder
Aufschrei durch die Stille . . .
     
    ●
     
    Sie wusste später nicht mehr zu sagen, was sie alles unternommen
hatten.
    Die Stunde, die seit der Entdeckung des grausigen Fundes
verstrichen war, kam ihr vor wie ein Traum. Ein Alptraum!
    Nach dem Schrei war Stuart rasch gekommen. Sie wusste nicht mehr,
was sie alles erzählt hatte. Dann war sie mit Stuart im Auto zur nächsten
Telefonzelle gefahren, und sie hatten die Polizei benachrichtigt.
    Dort hatte sie noch mal alles erzählt. Es war schrecklich.
    Ein Arzt kümmerte sich um Nancy. Er sprach von einem Schock. Aber
nun ging es ihr schon wieder besser. Sie wusste, dass sie nie den Platz und den
Tag vergessen würde, an dem sie die grausige Entdeckung machten.
    Scotland Yard interessierte sich für den Fund.
    Ein gewisser Chiefinspektor Higgins sprach mit ihr. Er bewies
großes Einfühlungsvermögen und quälte sie nicht unnötig. Sie konnte sich noch
gut an die letzten Worte von Higgins erinnern, als er zu ihr sagte, dass sie am
besten jetzt nach Hause ginge, um zu schlafen.
    »Morgen wird alles wieder gut sein. Vergessen Sie das Ganze !«
    Wie ein Echo hallte die Stimme des Chiefinspektors in ihr nach,
aber sie konnte den Vorfall nicht vergessen, so sehr sie sich auch bemühte.
    Stuart Ball musste schließlich den Hausarzt konsultieren. Stöhnend
und ächzend warf sich Nancy an seiner Seite hin und her. Sie kam erst zur Ruhe,
als man ihr ein Sedativ gegeben hatte.
    Das Erlebnis war auch zu schrecklich.
    Stuart Ball war ein robuster Kerl, aber die Sache von heute
Nachmittag war ihm doch nicht in den Kleidern steckengeblieben. Einen menschlichen Torso fand man schließlich nicht alle Tage.
    Vor seinem geistigen Auge stand ständig das Bild, als er wie von
Furien gehetzt nach Nancys Schrei zu der betreffenden Stelle gelaufen war.
    Ein flaches Loch im Boden. Zwischen verfaulendem Laub und
verschimmelten Ästen ein verwesender Körper.
    Nur noch der Rumpf eines Menschen.
    Arme, Beine und der Kopf fehlten.
     
    ●
     
    Chiefinspektor Higgins hielt sich immer ungewöhnlich lange an
einem Tatort auf. Wenn das Team schon gegangen war, dann rauchte er meistens
seine Pfeife zu Ende und sah sich gerne an Ort und Stelle noch mal um.
    Diesmal aber war Higgins nicht allein zurückgeblieben.
    Inspektor Morley leistete ihm Gesellschaft.
    Nachdenklich blickten Higgins und Morley dem

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