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Schalck-Golodkowski: Der Mann, der die DDR retten wollte (German Edition)

Schalck-Golodkowski: Der Mann, der die DDR retten wollte (German Edition)

Titel: Schalck-Golodkowski: Der Mann, der die DDR retten wollte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schumann , Heinz Wuschech
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Devisenbeschaffung/Häftlingsfreikauf und -austausch
    1963
    Teilnahme am VI. Parteitag der SED, der das Neue Ökonomische System der Planung und Leitung (NÖSPL) beschließt, das Reformkonzept für das sowjetische Sozialismusmodell
    1964
    Geburt der Tochter Petra
    1965
    Vorschläge zur Erwirtschaftung von Devisen durch den Einsatz von Staatsreserven an den internationalen Warenterminbörsen, erste erfolgreiche Spekulationen mit Kupfer. Beginn der sogenannten Kirchengeschäfte, um Embargobestimmungen zu unterlaufen und den Kirchen im Westen Transferleistungen an die Schwesternkirchen im Osten zu erlauben: Es werden Waren aus der BRD geliefert, die in DDR-Mark bei den DDR-Kirchen bezahlt wurden. So erfolgen auch »Häftlingsfreikäufe«. Die BRD zahlt die Ausbildung der Ausreisenden
    1966
    Leiter des am 1. April gegründeten Bereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo) im Ministerium für Außenhandel, der u. a. die ökonomische Seite der sogenannten Kirchengeschäfte abwickelt und Parteifirmen im Westen als Kapitalgesellschaften aufbaut, um Devisen für die DDR zu erwirtschaften. Die Initiative zur Bildung von KoKo geht vom Ministerrat aus, das MfS steht Pate. Schalck-Golodkowski wird auf Vorschlag von Fruck und Volpert als Offizier im besonderen Einsatz (OibE) im Range eines Oberstleutnants ins MfS eingebunden, das heißt, Schalck hat fortan ein doppeltes Arbeitsverhältnis. Am 7. Dezember Berufung zum Stellvertretenden Minister für Außenhandel
    1967
    Im Mai Beginn der Tätigkeit als deutsch-deutscher Unterhändler. Die intensiven inoffiziellen Gespräche mit dem Westberliner Wirtschaftssenator Dr. Karl König – von denen nur wenige auf beiden Seiten wissen und die etwa über sechs Jahre geführt werden – legen mit der Formel »Politische Zugeständnisse der DDR gegen finanzielle Leitungen der BRD« die Basis für alle deutsch-deutschen Verhandlungen bis 1989
    1969
    Abschluss der Aufbauphase von KoKo, eines mit kapitalistischen Prinzipien arbeitenden Unternehmens. Die rund 3.000 Mitarbeiter erwirtschafteten von 1966 und 1989 mindestens 25 Milliarden D-Mark. Mit der Eröffnung des Hotels Neptun in Warnemünde erfolgt der Einstieg von KoKo ins internationale Tourismusgeschäft
.
    Ehrung mit Vaterländischem Verdienstorden (VVO) in Gold
    1970
    Promotion (gemeinsam mit Heinz Volpert) an der Juristischen Hochschule in Potsdam-Eiche zum Thema »Vermeidung ökonomischer Verluste und Erwirtschaftung zusätzlicher Devisen«
    1972
    Übertragung der Verantwortung für die Versorgung der Waldsiedlung Wandlitz an KoKo, die über die 1965 gebildete MfS-Firma Letex realisiert wird. Der Etat pro Jahr liegt bei rund sieben Millionen D-Mark. Verantwortlich ist eine fünfköpfige Arbeitsgruppe unter Leitung von Sigrid Gutmann, später Schalck-Golodkowski
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    In Berlin stirbt Mutter Agnes
    1974
    Am 29. März richtete Schalcks Stellvertreter Manfred Seidel bei der Deutschen Bank das Konto mit der Nummer 0628 ein, auf das künftig die Gelder für sogenannte Häftlingsfreikäufe fließen. Zeichnungsberechtigt sind ausschließlich Schalck und Seidel, Honecker entscheidet einzig über die Verwendung dieser Guthaben
.
    Auf diesem »Honecker-Konto« befinden sich Ende 1989 etwa 2,2 Milliarden D-Mark, von denen lediglich 100 Millionen kurzfristig verfügbar sind, das Gros ist über DDR-Banken langfristig bei ausländischen Geldhäusern angelegt, um die Kreditwürdigkeit der DDR zu bezeugen
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    Im Juli verhandelt Schalck erstmals im Auftrag Honeckers mit Staatssekretär Karl Otto Pöhl, der das Mandat von Bundeskanzler Schmidt hat, über »humanitäre Leistungen«. Verleihung des Karl-Marx-Ordens
    1975
    Ernennung zum Staatssekretär im Ministerium für Außenhandel und Beförderung zum Oberst des MfS
.
    Scheidung von Margareta Schalck-Golodkowski
    1976
    Unterstellung des Bereichs Kommerzielle Koordinierung im Ministerium für Außenhandel unter die direkte Leitung des ZK-Sekretärs Günter Mittag
.
    Schalck wird Sekretär der Arbeitsgruppe BRD/Westberlin. Geleitet wird sie von ZK-Sekretär Günter Mittag
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    Ehe mit Sigrid Gutmann, einer Diplomfinanzwirtschaftlerin, Leiterin der Arbeitsgruppe Spezialimporte bei KoKo und OibE im Rang eines Oberst
    1977
    Beginn des Aufkaufs von Parteibetrieben im Westen, Zusammenführung in Holdings mit Sitz in der Schweiz, die mit der DDR Geschäfte abwickeln
    Schalck-Golodkowski wird für die Handelsbeziehungen der DDR zu Äthiopien, Angola, Mocambique sowie Sao Tome und Principe verantwortlich

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