Schalck-Golodkowski: Der Mann, der die DDR retten wollte (German Edition)
gemacht
1981
Beginn des Waffenexporte, die später vom Schalck-Untersuchungsausschuss des Bundestages als »international unbedeutend« eingestuft werden. Der Gesamterlös aus dem Verkauf von Handfeuerwaffen, Munition, Handgranaten, Minen und Panzerabwehrwaffen beläuft sich laut Untersuchungsausschuss auf weniger als 600 Millionen D-Mark
1982
Bezug des Wohnhauses in der Manetstraße 16 in Berlin-Hohenschönhausen zur Miete
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Verleihung des zweiten Karl-Marx-Ordens
1983
Befehl Mielkes zur »politisch-operativen Sicherung des Bereichs Kommerzielle Koordinierung im Ministerium für Außenhandel«, der fälschlich als Eingliederung von KoKo in das MfS interpretiert wird. KoKo bleibt unverändert dem ZK-Wirtschaftssekretär Mittag direkt unterstellt, für die Tätigkeit des Bereichs sind weiterhin die »Beschlüsse, Aufträge und Weisungen des Politbüros des ZK der SED« verbindlich. Schalck wird mit diesem Befehl lediglich in allen sicherheitsrelevanten Fragen Mielke persönlich rechenschaftspflichtig gemacht
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Auszeichnung mit dem Titel »Held der Arbeit«
Am 5. Mai erstes Treffen mit Franz Josef Strauß und Beginn intensiver Gespräche, die Freundschaft endet mit dem Tod von Strauß 1988
1984
Ehrung mit dem »Großen Stern der Völkerfreundschaft«
1986
Auf dem XI. Parteitag der SED Wahl ins Zentralkomitee
1987
Erste Prostata-Krebsoperation
1989
30. Oktober: Erster Live-Auftritt im DDR-Fernsehen
20. November: Der Bericht im
Spiegel
»Fanatiker der Verschwiegenheit. Die einträglichen Devisengeschäfte des Alexander Schalck-Golodkowski« bildet den Auftakt zur Jagd. Wie später bekannt wird, wurde der Beitrag absichtsvoll lanciert, er soll auf Informationen des Regierungsdirektors Klaus Ahrend vom Bundesamt für Verfassungsschutz fußen
27. November: Entlassung als Offizier im besonderen Einsatz (OibE) des MfS/Amt für Nationale Sicherheit
2. Dezember: In Stuttgart Gespräch mit dem Präsidenten des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Karl-Heinz Neukamm. Nach Rückkehr in Berlin Niederlegung aller Funktionen, Mitteilung an Ministerpräsident Modrow
3. Dezember: 0.40 Uhr Flucht nach Westberlin. Die DDR erlässt einen internationalen Haftbefehl
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Letztes Telefonat (bis heute) mit seinem langjährigen Verhandlungspartner Wolfgang Schäuble. Rechtsanwalt Peter Danckert (SPD) übernimmt Schalcks Mandat
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Ausschluss aus der SED
5. Dezember: Schalck-Golodkowski veranlasst die Löschung aller Bankvollmachten, über die er als Leiter von KoKo verfügt
6. Dezember: Beginn der Zulieferungshaft in der JVA Berlin-Moabit
7. Dezember: Vorführung beim Haftrichter. Antrag auf BRD-Staatsbürgerschaft
1990
5. Januar: Letzte von mehreren Vernehmungen durch die Berliner Staatsanwaltschaft
9. Januar: Haftentlassung, Flug nach München
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Vom 22. Januar bis 16. März 31 Gespräche mit dem BND. Einleitung von etwa einem halben Hundert Ermittlungsverfahren, u. a. wegen Veruntreuung, Betrug und Spionage
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Bezug einer Doppelhaushälfte zur Miete in Rottach-Egern am Südufer des Tegernsees. Da ohne Rücklagen und Einkommen Kreditaufnahme von 600.000 DM bei Josef und Willi März
20. März: Sigrid und Alexander Schalck-Golodkowski bekommen Pässe als Bundesbürger ausgehändigt
1991
Am 6. Mai Titelgeschichte im
Spiegel
»Auf der Suche nach 22 Milliarden Mark. Der Schalck-Skandal«. Auf Anraten des Anwalts geht Schalck in die publizistische Offensive, u. a. Auftritt in Boulevardsendungen wie »Der heiße Stuhl« und »Explosiv«
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Am 25. September erste Vernehmung durch den Schalck-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Bonn
1992
Im März Einstellung des Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts, KoKo-Vermögenswerte nach der Flucht übernommen oder deren Rückführung veranlasst zu haben
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14. August: Eintrag der GUSIMEX Handelsgesellschaft mbH in Bad Wiessee, das Handel mit GUS-Staaten betreibt. Sigrid Schalck-Golodkowski übernimmt am 2. März 1993 Geschäftsführung und alle Gesellschafteranteile. Die Finanzierung erfolgt aus dem März-Darlehen. Verlegung des Firmensitzes nach Rottach-Egern
1994
Im Juni Vorlage des Abschlussberichts des Schalck-Untersuchungsausschusses des Bundestages sowie eines Minderheiten-votums der PDS/Linke Liste und der Abgeordneten Ingrid Köppe von Bündnis 90/Die Grünen
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Im Juli beendet nach dreijähriger Tätigkeit ein Schalck-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtages seine Nachforschungen. Im Ergebnis erhob der Freistaat
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