Schalck-Golodkowski: Der Mann, der die DDR retten wollte (German Edition)
erfüllen suchte, sollte ihm hier auch der angemessene Beifall gezollt werden.
Zeittafel
1889
Agnes Eue, die Mutter, in Hamburg geboren
1895
Peter Golodkowski, der Vater, in Gomel geboren
1919
Geburt von Bruder Slawa. Der Vater ist Leonid K., Sohn eines zaristischen Finanzbeamten, der während der Interventionskriege als Kommandeur eines Kanonenbootes der Roten Armee kämpft. Trennung von Agnes und Leonid
1932
Alexander Golodkowski, Kind des staatenlosen Ehepaares Agnes und Peter G., in Berlin geboren
1936
Zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft lassen sich Agnes, Peter und Alexander Golodkowski vom kinderlosen Ehepaar Anna und Friedrich Schalck adoptieren. Seither trägt Alexander den Doppelnamen Schalck-Golodkowski
1939
Hochzeit von Bruder Slawa in Berlin. Nach Kriegsbeginn Erteilung der deutschen Staatsbürgerschaft, Musterung und Einzug zur Wehrmacht
1941
Vater Peter Schalck-Golodkowski, im Ersten Weltkrieg in der zaristischen Armee Ordonnanzoffizier im russischen Armeestab an der österreichischen Front, wird nach dem Überfall auf die Sowjetunion Leiter eine Dolmetscher-Schule der Wehrmacht in Berlin
1945
Hauptmann Peter Schalck-Golodkowski gerät in Berlin im Frühjahr in sowjetische Kriegsgefangenschaft und gilt seit Juli als verschollen
1947
Alexander Schalck-Golodkowski (»Schura«) beendet die Schule, Beginn einer Bäckerlehre in Berlin, seit September Feinmechaniker-Lehre in Kreuzberg auf Vermittlung des Bruders Slawa, der seit seiner Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft in den Kinospezialwerkstätten Hopstock & Co. tätig ist
1948
Wegen Betriebsauflösung im Herbst Wechsel zu den Elektro-Apparate-Werken Treptow (EAW), einer sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG), Anschluss an die Betriebssportgemeinschaft, zunächst als Boxer, später als Ringer
1949
Agnes Schalck-Golodkowski lässt ihren Mann Peter für tot erklären. Es heißt, er sei standrechtlich erschossen worden
1950
Abschluss der Lehre und Tätigkeit als Sachbearbeiter für Messgeräte und Relaisproduktion
1951
Eintritt in die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Am 1. Mai erstmals als Aktivist ausgezeichnet. Im Herbst Wechsel zum VEB Rundfunk-und Fernmeldetechnik (RFT)
1952
Im Frühjahr Bewerbung beim Außenhandelsbetrieb (AHB) Deutscher Innen-und Außenhandel Elektrotechnik als Sachbearbeiter für Werbung und Messen. Nach einem halben Jahr Kadergespräch im Ministerium für Außen-und Innerdeutschen Handel und Beginn einer Tätigkeit in der dortigen Hauptabteilung Maschinenbau
1953
Antrag auf Aufnahme in die SED an Stalins Sterbetag, Beginn der zweijährigen Kandidatenzeit. Sekretär einer FDJ-Grundorganisation mit rund 80 Mitgliedern
.
Nach dem 17. Juni Eintritt in die neu gebildeten Kampfgruppen der Arbeiterklasse
.
Im September Übernahme der Leitung des Bereichs Werkzeugmaschinen, Werkzeuge und Metallwaren in der Hauptabteilung Maschinenbau im Ministerium für Außen-und Innerdeutschen Handel. Teilnahme an der Messe in Utrecht, erste vierwöchige Auslandsreise
1954
Im Frühjahr Teilnahme an der Messe in Paris. Ab Herbst Beginn des Studiums an der neugegründeten Hochschule für Außenhandel in Staaken, zuvor Abitur an der Arbeiter-und Bauern-Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
1955
Im Dezember Trauung mit Margareta Becker, einer Schneiderin. Aufnahme in die SED als Mitglied
1956
Rückkehr ins Ministerium nach vier Semestern Direktstudium in Staaken, Abschluss als Diplomaußenhändler im Fernstudium. Im November Geburt des Sohnes Thomas
1957
Abteilungsleiter für den Export von DDR-Industrieanlagen
1959
Leiter der Hauptverwaltung Schwermaschinen-und Anlagenbau im Ministerium. In der zweiten Hälfte der 50er Jahre wiederholte Dienstreisen nach Ägypten, die UdSSR und andere Staaten sowohl im Westen als auch im Osten
1961
Teilnahme an den Grenzsicherungsmaßnahmen am 13. August als Stellvertretender Kommandeur einer Kampfgruppen-Hundertschaft
1962
Berufung zum hauptamtlichen 1. Sekretär der SED-Kreisleitung im Ministerium für Außenhandel, zuständig für rund 5.000 Parteimitglieder. Diese Funktion übt er bis 1966 aus. Beginn der Freundschaft mit Generalmajor Hans Fruck (1911-1990), Vizechef der Hauptververwaltung Aufklärung (HV A) und Stellvertretender Minister für Staatssicherheit, sowie Heinz Volpert (1932-1986), Abteilungsleiter in der HV A, seit 1971 im Range eines Oberst und im Sekretariat des Ministers zuständig für den Sonderbereich
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