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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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noch was zu tun.«
    Sein Onkel knurrte, und Blayne löste sich aus seinen Armen. »Und was soll das sein?«
    Er zog die Liste aus seinen Eishockey-Shorts und faltete sie auf. »Lass mich mal sehen …«
    Bevor er den ersten Eintrag vorlesen konnte, machte Blayne einen Satz und schnappte ihm das Blatt Papier weg. Grigori und Marci lachten schallend.
    Bo starrte einen Moment lang schockiert auf seine leere Hand, bevor er seinen Blick auf Blayne richtete. Sie hielt das Blatt mit beiden Händen fest, und er konnte die böse Absicht in ihrem Blick erkennen.
    »Blayne Thorpe, wage es ja nicht …«
    Zu spät. Sie riss das Papier in kleine Fetzen und warf sie in die Luft. »Es schneit!«, freute sie sich.
    Im Gegensatz zum letzten Mal, als ihm dasselbe mit seinem Onkel passiert war, hatte Bo diesmal keine Zeit gehabt, eine Kopie anzufertigen. Seine wundervolle, detaillierte, zeitlich perfekt durchorganisierte Liste! Wie konnte sie nur?
    Bo skatete auf sie zu, und Blayne quietschte und taumelte rückwärts.
    »Du wirst doch jetzt nichts Verrücktes tun, oder?«, fragte sie.
    »Das war meine Liste.«
    »Sie hat dich viel zu sehr eingeengt!«, verteidigte sie sich. »Du musst lernen, im Moment zu leben.«
    »Und du musst mal ordentlich im Small Bear River gebadet werden.« Er grabschte nach ihr, aber Raymond Chestnut schnappte sie sich, hob sie auf seine Arme und rannte mir ihr in Richtung Stadt davon, dicht gefolgt vom Rest der beiden Mannschaften und begleitet vom Jubel der ganzen Stadt.
    »Wenn du deine Wolfshündin zurückwillst, Bold Novikov, dann wirst du wohl kommen und sie holen müssen, schätze ich!«, triumphierte Raymond, und alle applaudierten zustimmend.
    Grigori stellte sich neben Bo. »Die Jungs scheinen deine Blayne ins Herz geschlossen zu haben.«
    »Ich renne Frauen nicht hinterher«, erwiderte er, noch immer stinksauer wegen seiner Liste.
    »Du solltest ihnen auch nicht hinterherrennen. Das ist keine von ihnen wert.«
    »Ganz genau.«
    »Aber natürlich wissen alle in der Stadt, dass Blayne auf deine Rechnung setzen kann, was immer sie will. Und wenn du jetzt gemächlich in die Stadt trottest, dann haben diese Jungs Chestnuts verfluchte Bar wahrscheinlich schon so gut wie geleert, wenn du dort ankommst.«
    »Und«, fügte Dr.   Luntz sicherheitshalber hinzu, »Blayne Thorpe hat doch irgendetwas an sich, das förmlich ›Drinks für alle!‹ schreit, meinst du nicht auch, Bold Novikov?«
    Mit einem kurzen, wütenden Brüllen rannte Bo davon, bevor dieses verdammte Weib ihn ins Armenhaus bringen konnte.

Kapitel 26
    Josh Bergman konnte nicht glauben, dass er vier Jahre an der Penn State studiert hatte, um als Wachmann zu enden. Aber er konnte auch die Tatsache nicht ignorieren, dass das Geld jede verdammte Sekunde wert war, die er Nacht für Nacht auf diesem Stuhl saß und auf die Bildschirme starrte. Besonders seit sein alter Herr ihm den Geldhahn zugedreht hatte, nachdem er vor seinen Abschlussprüfungen rausgeflogen war. Seine eigenen Verbindungsbrüder hatten sich nur aufgrund der Anschuldigungen eines einzigen Mädchens gegen ihn gewandt. Wo war die Loyalität geblieben?
    Wie auch immer. Inzwischen sah alles schon wieder viel besser aus. Vor ein paar Tagen hatten sie ein komplettes Team verloren, und er hatte läuten hören, dass sie ihn zum Training schicken und einem Team zuteilen würden. Was die Teammitglieder verdienten, war einfach phänomenal. Er hatte sich das Auto einschließlich Felgen schon ausgesucht – nun wartete er nur noch auf den Gehaltsscheck. Aber bevor das Training begann, musste er mindestens noch eine Woche hinter sich bringen. Erst dann konnte er diesen beschissenen Job endlich an den Nagel hängen.
    Josh fasste hinter sich, um sich eine neue Flasche Wasser aus dem kleinen Kühlschrank unter dem Schreibtisch zu nehmen, als etwas auf einem der Bildschirme seine Aufmerksamkeit erregte. Er vergaß das Wasser, beugte sich nach vorn und betrachtete den Bildschirm genau. Einen Moment später tauchte ein Mädchen im Sichtfeld der Kamera auf. Josh tippte auf die Tastatur und zoomte heran. Sie war süß, das musste er ihr lassen, aber sie hatte irgendetwas an sich …
    Sie drehte sich um, und ihre Augen leuchteten im Licht der einzigen Straßenlaterne auf der anderen Straßenseite auf. Sie leuchteten wie die Augen eines Hundes.
    Josh drückte auf das Funkgerät an seinem Ohr. »Ich habe einen Alarm an Tür sechs. Ich wiederhole, Alarm an Tür sechs.« Er wartete auf eine Antwort und

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