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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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und traf ihn mit ihren winzigen Wolfsfäusten am Arm und auf der Brust. Sein Lachen war alles andere als hilfreich.
    Die Wahrheit sah nun einmal so aus, dass Bo es noch nie jemandem freiwillig erlaubt hatte, ihm seinen Puck wegzunehmen. Trotzdem hatte Blayne nicht unrecht. Er hatte nichts zu verlieren. Allerdings ging es dabei noch um etwas viel Wichtigeres.
    »Würde es dich glücklich machen, wenn ich das tue?«, wollte er wissen.
    »Ja«, fauchte sie frustriert. »Es würde mich glücklich machen.«
    »Dann mache ich es.«
    Blayne blinzelte und löste ihre Fäuste. »Einfach so?«
    »Yup. Es gefällt mir, dich glücklich zu machen.«
    Auch wenn er dafür gegen alles verstoßen musste, woran er glaubte – ihr Strahlen war es absolut wert.
    »Aber versuch das ja nicht bei einem richtigen Spiel, bei dem man mir mehrere Millionen Dollar bezahlt, damit ich gewinne«, fügte er hinzu, nur um die Grenzen klar abzustecken.
    Sie lachte und kehrte wieder zu ihrem Platz zurück. »Als ob es mich interessiert, was du bei dieser Zirkusshow im Stadion anstellst.«
    Nein. Er verstand sie kein bisschen. Aber, verflixt noch mal, er mochte sie wirklich.
    Blayne setzte sich wieder auf ihren Platz, und Marci beobachtete sie genau.
    »Worum ging’s?«, fragte sie.
    »Nur ein kleines Pläuschchen. Nichts, worüber Sie sich Gedanken machen müssten.«
    »Scheint mir so, als meintet ihr beide es richtig ernst.«
    »Ernst womit?«
    Die Bärin winkte ab. »Vergiss, dass ich was gesagt habe.«
    »Das werde ich.« Kerry-Ann, die aufgetaucht war, als das Spiel begonnen hatte, hielt Blayne eine Tüte Popcorn hin.
    »Das läuft doch richtig gut, oder?«
    »Sie wollten mir doch mehr Zeit geben«, erinnerte Blayne sie, den Mund voller Popcorn.
    »Ich hatte absolutes Vertrauen in deine Fähigkeiten, Blayne Thorpe.«
    »Mhm.« Allein für diese Bemerkung gönnte sich Blayne eine weitere Handvoll Popcorn. »Ich hätte da eine Frage.«
    »Und die wäre, Liebes?«
    »Die ganzen Streuner, die mir nachlaufen – woher kommen die?«
    Kerry-Ann und Marci zuckten mit den Schultern.
    »Keine Ahnung«, gab Kerry-Ann zu. »Die tauchen hier ständig auf. Ich schätze, die kommen aus einer Vollmenschen-Stadt hier in der Gegend. Ein paar Ladenbesitzer wollten, dass wir ein Team zusammenstellen, sie einfangen und … äh …« Sie betrachtete Blayne einen Moment lang, bevor sie ihren Satz beendete. »… sie irgendwo hinbringen, wo sie bis ans Ende ihrer Tage glücklich leben können.«
    Obwohl es Marci gelungen war, ihre Sprite nicht wieder auszuspucken, glaubte Blayne Kerry-Ann kein Wort.
    »Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, Kerry-Ann, sind Hunde nicht dumm. Wir wissen , wenn man uns zum Tierarzt bringt.«
    »Na, wir haben es ja nicht getan, oder?«, blaffte Kerry-Ann sie an. »Es war sowieso nur ein Vorschlag.«
    »Aha.« Blayne nahm sich erneut etwas Popcorn. Inzwischen fand sie, dass ihr eigentlich die komplette Tüte zustand. »Und was ist mit der Farm?«
    »Welche Farm?«
    »Die am Strand. Man muss durch Antarctic Minor, um sie zu erreichen.«
    Marci kicherte. »Sie spricht von der alten Benson-Farm, Kerry-Ann.«
    »Gott. Dort lebt seit Jahren niemand mehr. Von hier aus kommt man wegen der Sturmwand sowieso nicht hin.«
    »Was hat es damit eigentlich auf sich?«
    »Sie ist der Grund dafür, dass in Ursus County keine Hexenzirkel mehr aktiv sind«, murmelte Marci.
    »Sie wollten, dass sich die Eisbären hier wohler fühlen, und haben dafür gesorgt, dass ein paar Gegenden das ganze Jahr über kalt bleiben. Ich muss nicht extra erwähnen, dass das gründlich schiefgelaufen ist.«
    »Nicht mal die Eisbären halten sich gerne in diesem eiskalten Wetter auf. Das ist die Hölle für ihren Pelz.«
    »Die Bensons hatten keine Kinder, deshalb steht das Haus jetzt leer.«
    »Aber das ist ein Strandgrundstück, oder nicht? Das könntet ihr doch verkaufen.«
    »An wen denn? Falls du es vergessen hast, Blayne, sie wissen nicht, dass wir hier sind, und wir möchten, dass das auch so bleibt.«
    »Aber diese Hunde müssen irgendwo herkommen, und das kann so nicht weitergehen.«
    »Ich hab Freunde in der Humangesellschaft, die der Sache nachgehen könnten«, sagte Marci. »Ich rufe sie an und frage nach.«
    Blayne drückte ihre Schulter gegen Marcis. »Danke, Dr.   Luntz.«
    »Oh, hör auf mit dem Unsinn, Blayne Thorpe. Und duck dich.«
    »Was …?«
    Der Puck knallte gegen Blaynes Kopf, und sie kippte auf den Schoß von Marcis Tochter.
    »Meine Schuld!«,

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