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Scharfe Schuesse

Scharfe Schuesse

Titel: Scharfe Schuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Le Bierre
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langen nackten Schwanz, und
als er merkte, dass er doch lieber das Maul halten
sollte, ging sein Mund wieder zu. Er stellte sich hin
und sah den Schwarzen an. Es war Ramirez aus dem
zweiten Zug. Dieser lächelte mich an und sagte zu
Rolf: „Bauhmann, richtig? Ganz vorsichtig. Du willst
doch nicht, dass ich dir wehtue?“ Da hätte ich fast in
die Dusche gepisst, vor Lachen. Ramirez legte seine
Hand auf meine Schulter und sagte:
„Lass´ dich von dem Penner nicht anmachen. Ich
werde es ihm austreiben. Versprochen!“ Da war Rolf
doch mal für zehn Sekunden richtig baff, um dann
wieder seine vorlaute Fresse aufzureißen. „Genau!“,
sagte er. „Heute Abend 1900 Zulu! Königreich 69. Ich
warte auf dich, Bleichgesicht!“ Ramirez grinste. Rene
zog es leicht die Farbe aus dem Gesicht. Er zischte:
„Rolf, das ist glatter Selbstmord! Ich gehe davon aus,
dass er dir ziemlich wehtun wird. Hast du den
Schwanz gesehen?“ Ich konnte mich vor Lachen
kaum noch halten. Plötzlich packte Rolf mich am Hals
und kam ganz dicht heran. „Und wenn ich mit
Hightower fertig bin, geht es dir an den Kragen,
Süße!“, knurrte er und ließ mich wieder los.
    Da musste ich doch mal kräftig schlucken. Rolf
verließ die Dusche. Rene kam auf mich zu und
schüttelte den Kopf. „Dirk, du solltest ihn nicht
immer provozieren!“; „Mach´ dir um mich keine
Sorgen. Solange ich brav sein Zimmermädchen spiele,
wird er mir nichts tun!“; „Bist du dir da sicher?“; „Ja,
aber ich mache mir Sorgen um dich. Wenn er dich
irgendwann packt. Du hast keine Chance!“; „Er wird
auch mir nichts tun. Vielleicht sollten wir aufeinander
aufpassen?“; „Ja, vielleicht. Aber erst mal genießen
wir heute Abend den Wettkampf, oder?“ Rene
lächelte und ging sich umziehen. Wir hatten einen
vollen Tag.
    0700 Frühstück,
0900 Einkleidung,
1100 Musterung,
1200 Mittag,
1300 Unterricht.
A
    ls ich zum Frühstück kam, wollte ich gerade
an Rene vorbei und an die Essensausgabe. Er
zog mich am Handgelenk zurück und sagte:
    „Setz' dich!“ Ich setzte mich gegenüber auf den Stuhl
und starrte auf den Tisch. Es stand ein Teller vor mir,
eine Tasse Kaffee und Besteck. Rene hatte sich
erlaubt, mir das Frühstück hinzustellen. „Bist du
verrückt?“, zischte ich. „Wenn das jemand mit
bekommt. Er grinste nur. „Wieso?“, meinte er. „Du
bist mir sympathisch! Stimmt irgendwas mit dem
Essen nicht?“ Es war alles da. Kaffee mit Milch, ein
Glas Milch, zwei Brötchen, Käse, Fleischsalat und ein
gekochtes Ei, sogar Senf für meine Salami lag auf dem
Teller.
    Es war perfekt. Besser hätte es selbst meine Mutter
nicht servieren können. Ich nahm das Angebot an
und frühstückte mit ihm ausgiebig. Dann sah ich, wie
er mich mit seinen blauen Augen beobachtete.
„Was?“, sagte ich genervt. „Das scheint dir ja alles zu
schmecken!“, lachte er. Ich schwieg und erwiderte
sein Lächeln. Auf dem Weg zur Kleiderkammer
hatten wir wieder Rolf an den Hacken. Der kaute mir
so dermaßen das Ohr ab, dass ich wirklich langsam
sauer wurde. Dass er nicht einmal für fünf Minuten
seine exorbitante Scheiße für sich behalten konnte,
ging einfach nicht in meinen Kopf. Ich war vor Rene
dran. Der musterte mich natürlich bei jeder
Bewegung, die ich machte. Wir mussten uns natürlich
fast entblättern auf dem Weg durch die
Ausgabestellen, da alles anprobiert werden musste.
Ich konnte seine Blicke auf meiner Haut spüren. Er
sah sich meine Größen genau an.
Nach einer Weile riskierte auch ich einen Blick nach
links und da stand er genau neben mir. Er hatte einen
schlanken, aber relativ gebräunten Körper. Eine
leichte Behaarung zog sich über seine glänzende
Haut. Ein kleines Silberkettchen schmückte seinen
Hals. An der Leiste hatte auch er ein kleines Tattoo.
Es guckte unter seiner Schießer-Feinripp mit Eingriff
heraus. „Dirk?“, sprach er mich an. „Deine
Ausrüstung!“ Ich hatte mich mit meinem Blick an
seinem Körper fest gesaugt. Er flüsterte mir ins Ohr.
    „Kannst du dir heute Abend unter der Dusche noch
mal ansehen! Ist ein chinesisches Schriftzeichen für
Liebe.“ Ich sah ihn an. „Was?“, fragte ich. „Na, das
Tattoo!“ Wir hatten einen zweistündigen
Anzugsmarathon durchlaufen und kamen mit einem
kaum tragbaren Seesack plus Ausrüstung, wie
Pickgeschirr, ABC-Maske, Schlafsack und Poncho
zurück in die Inspektion. Wir packten die Spinde voll
und zogen uns in Oliv um. Die Bekleidung war
reichlich. Eine Ausgehuniform, wo Rolf nur

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