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Scharfe Schuesse

Scharfe Schuesse

Titel: Scharfe Schuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Le Bierre
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Kasernenanlage, die noch als
Außenstelle für die SAR-Hubschrauber diente.
Ansonsten waren dort drei Inspektionen und ein
Wirtschaftsgebäude.
Wir fuhren durch das Tor und die Busse hielten. Das
große Haupttor wurde zu gemacht und verriegelt.
Der Vorgesetzte im Bus hielt eine kurze Ansprache:
„Guten Abend Ladys. Willkommen in Westerland, ihr
Zuhause für die nächsten sechs Wochen ...“
Angekommen vor der Inspektion, mussten wir die
Koffer abstellen und uns nebeneinander aufstellen.
Wir mussten ganz ruhig sein und dann sahen wir das
erste Mal, wie der Zugführer Meldung an den
Inspektionschef machte. Der Zugführer, Obermaat
Thomas Schmierol, meldete die Rekruten vollzählig
angetreten. Dann kamen die Willkommensworte von
Inspektionschef Hauptbootsmann Rosso-Fargel.
„Guten Abend, erste Inspektion!“
    Ein leises Guten-Abend-Gemurmel schlich sich durch
die Reihen. „Okay! Das üben wir ab morgen. Ich
heiße sie herzlich willkommen, um in der 1.
Inspektion der Marinefliegerlehrgruppe in
Westerland auf Sylt ihren Grundwehrdienst zu
durchlaufen. Folgender Zeitplan. Essen fassen um
1900, davor Belegung der Stuben durch die
Gruppenführer und Abgabe der Personalien an das
abgestellte Personal. Morgen früh Essen um 700,
Einkleidung um 900, Morgenmusterung verlegt auf
1100. Dann machen wir aus ihnen richtige Männer.
Ich wünsche ihnen eine angenehme Nachtruhe.
Wegtreten!“
    Das war ja mal eine Ansage. Rolf zog an mir vorbei
und flüsterte mir über die Schulter: „Schätzchen, ich
habe schon mal unser Feriendomizil vorbestellt!“ Was
das bedeuten sollte, wusste ich bis dato noch nicht.
Als wir unsere Personalausweise, Impfpässe und
sonstige wichtige Sachen abgegeben hatten, lief der
Zugführer in Reihe mit uns über das obere Deck. Das
war bei der Marine das obere Stockwerk. Er zählte
namentlich die Stubenbelegung ab. Das ging so
schnell, dass unsere Namen gleich fielen. „Bauhmann,
Welling, Schiewas, die 69!“. Schon wurden wir von
dem Rest der Männer in die Stube gedrängelt. Ich rief
noch hinterher:
    „Herr Obermaat? Kann ich nicht …?“Der leicht
cholerische Obermaat Schmierol kam auf mich zu
und brüllte mich an. „Seemann, haben sie irgendein
Problem mit meiner Stubenverteilung?“ Ich sah ihn
still an und schüttelte den Kopf. Dann kam gleich ein
lautes „Wegtreten!“ von ihm und die Tür wurde zu
gemacht. Rolf lachte. „Na, mein Hase. Hast du
Probleme mit der Stube? Die ist doch ganz knuffig!“
Ich drehte mich um und war sauer. Lediglich Rene
schob mir ein kleines Lächeln zu. Kurz vor sieben, wir
liefen zum Essen. Die Kombüse bzw. Truppenküche
war nicht sehr abwechslungsreich, aber es war
auszuhalten.
    Ich schlug mir den Wanz voll und wir kehrten nach
dem Essen in die Stube zurück. Wir hatten
angefangen, die Sachen in den Spind zu räumen, als
Rolf plötzlich laut rief: „Achtung!“ Er kannte schon
ein paar der Befehle und kündigte so die
Anwesenheit des Zugführers an. „Rühren!“, sagte
dieser und sah sich unsere angewurzelt stehenden
Körper etwas genauer an. Er ging zu Rolf und zeigte
auf seinen Hals. „Seemann, was ist das denn? Eine
Landkarte?“
Er meinte das Tribaltattoo, welches sich hinten über
Rolfs Hals hinweg zog. Rolf brüllte: „Ein Tattoo, Sir!“
Da wurde der Obermaat aber mächtig sauer. „Rekrut!
Sie reden mit einem deutschen Unteroffizier. Wir sind
hier nicht bei der US Marine. Bei uns heißt das,
"Jawoll Herr Obermaat." Und nun hört mir gut zu. Ich
kenne solche schwulen Nattern, wie euch zu genüge.
Herr Bauhmann war ja so nett und hatte um die
Zusammenlegung von euch Ratten gebeten. Ich kann
Homosexuelle nicht ausstehen. Sollte ich euch
Schwuchteln beim Kuscheln erwischen oder merken,
dass ihr mir Unruhe in den Zug bringt, reiße ich
jedem von euch persönlich den Arsch so weit auf,
dass ihr denkt, ein Elefant hätte euch gefickt.
    Habt ihr das verstanden?“ Rene und Rolf nickten. Ich
sagte vorsichtig: „Ich gehöre da eigentlich nicht zu,
Herr Obermaat! Und ganz ehrlich würde ich auch
gerne in eine andere Stube verlegt werden!“ Er kam
zu mir und sah auf seine Liste. „Herr Schiewas! Was
meinen sie denn, wer sie sind? Mit ihrer Raverhose
sehen sie aus, als hätten sie keinen Arsch. Wer keinen
Arsch hat, wird wohl auch nicht in den selbigen
gefickt. Dann seien sie glücklich, dass sie nicht schwul
sind. Sonst würde ich sie … Lassen wir das. Und sie
Herr …?“Er sah wieder auf seine Liste. Dann ging er
zu Rene. „Herr Welling! Sie sehen aus,

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