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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Serviette ab.
    Boones Zunge fuhr hektisch über seine Lippen. Nun zuckten auch seine ziemlich großen Ohren. Seine Blicke huschten flink durch den Raum. »Sie sind gut, Mann«, sagte er grinsend, was allerdings mehr wie Zähnefletschen aussah. Seine Zähne waren äußerst groß und weiß. Er schüttelte den Kopf und kratzte sich heftig hinter dem Ohr.
    Esther und John Jason waren beide deutlich indigniert.
    »Sagen Sie«, begann Esther süffisant, »hat Ihr Herrchen Sie denn absichtlich von der Leine gelassen, oder sind Sie ausgebüxt?«
    »Hähä«, lachte Boone. Er schien es der Dame nicht übel zu nehmen. »Wo kommt ihr beide denn her?«
    »Manchester«, antwortete John Jason, bevor Esther ihn anstoßen konnte.
    »Mancunians, sosooo«, stieß der seltsame Mann gedehnt hervor. »Na, mir soll’s recht sein.« Er klatschte die Hände flach auf den Tisch und leckte sich erwartungsvoll die Lippen. Fehlte nur noch, dass er sabberte. »Was wollen wir trinken?«
    »Nichts, Mister Boone«, antwortete John Jason kühl. »Wir haben keine Einladung ausgesprochen.«
    »Aber ich!« Boone hielt einen Kellner auf. »He, du, Champagner, aber ein bisschen plötzlich!«
    Der Kellner sah ihn misstrauisch an. »Und wer übernimmt die Rechnung, Sir?«
    »Na, ich!« Boone kreischte fast vor Vergnügen, zog ein Bündel 20- und 50-Pfund-Noten aus der speckigen Hosentasche und wedelte damit vor dem Kellner herum. »Reicht das?«
    Der Kellner nahm zwei 50-Pfund-Noten und nickte. Fast ein Kopfneigen. »Sie werden sofort bedient, Sir, und zwar zu Ihrer Zufriedenheit.«
    »Drei Gläser!«, schrie Boone hinterher und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Wuu-huu, das nenne ich mal einen freudigen Anlass. Wann treffe ich schon auf zwei gediegene Engländer aus Manchester!«
    »Ist heute Vollmond?«, wandte Esther sich an ihren Mann.
    »Ich glaube, wir sollten …«, setzte der an, verstummte jedoch erschrocken, als Boone erneut und diesmal heftig auf die Tischplatte schlug.
    »Sitzen bleiben! Das dürft ihr nicht versäumen.«
    Die beiden machten keine Anstalten mehr, aufzustehen.
    Boone beugte sich zu Esther hinüber und grinste sie gleichermaßen schelmisch wie anzüglich an. »So einer bin ich nicht, Süße«, raunte er ihr zu. »Ich hab viel mehr drauf.« Er hob ihre Hand und führte sie an seine Lippen, allerdings ohne sie zu berühren.
    »Finger weg!«, drohte John Jason, dessen Gesicht schmal und bleich wurde.
    »Sonst …? Willst du mir den Fehdehandschuh hinwerfen?« Boone winkte ab und fläzte sich in den Stuhl. »Den hab ich schon so oft gekriegt, Mann, das kann ich gar nicht mehr zählen. Aber unsereiner geht nicht so schnell kaputt.«
    Das englische Paar wirkte nun deutlich verunsichert, aber nicht verängstigt.
    »Ah! Der Champagner!« Überschwänglich empfing Boone den Kellner. Ringsum herrschte immer noch lebhafter Betrieb, sodass sich niemand um die seltsame Gesellschaft kümmerte.
    »Sagen Sie …«, versuchte John Jason es erneut. Boone unterbrach ihn mit heftig wedelnden Händen.
    »Mein lieber Freund, ich habe Sie eingeladen, und nun stoßen Sie mit mir an! Lass nur,
waiter
, ich mach das schon.« Damit nahm er dem Kellner die soeben geöffnete Flasche weg und goss großzügig ein. Das edle Getränk schäumte in den Gläsern, was bei Esther einen missbilligenden Seufzer auslöste. »Was denn, mach ich was falsch?«, fragte Boone sie gut gelaunt.
    »Allerdings, Sie Prolet«, antwortete sie scharf.
    »
Reicher
Prolet«, korrigierte er.
    »Wer’s glaubt.«
    Boone ging nicht darauf ein, sondern stieß klirrend an die klebrigen Gläser. Den beiden blieb nichts anderes übrig, als mitzumachen. »Sie haben sich mir noch gar nicht vorgestellt«, sagte ihr Wohltäter tadelnd und drohte mit dem erhobenen Zeigefinger. »Das ist sehr unhöflich, Mister John Jason Miller-Billingham der Dritte.«
    Esther verschluckte sich und hustete in die vorgehaltene Hand. John Jason war zwischen Schock und Faszination hin- und hergerissen. »Wer sind Sie?«, fragte er düster. »Woher wissen Sie über uns Bescheid?«
    »Aber hören Sie, das ist doch wirklich nicht allzu schwer.« Boone zeigte seinem Gegenüber breit grinsend die lederne Brieftasche mit den Initialen MB III. »Ihr Führerschein …«
    John Jasons Nasenrücken wurde weiß vor Zorn. Er riss Boone die Brieftasche aus der Hand und stellte fest, dass nicht ein Schein mehr darin war. »Sie … verdammter Dieb!«
    Boone hob die Schultern. »Was soll’s? Die liebreizende Esther hat

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