Schatten der Liebe
Kosmetikabteilung stand, stieß ihre Freundin an: »Das sind doch Meredith Bancroft und Matthew Farrell?«
»Das kann nicht sein«, widersprach eine andere Kundin. Meredith versteckte ihren Kopf an Matts Schulter, und ihre Schultern bebten vor verlegenem Lachen, als die Frau fortfuhr: »Im Tattler stand, daß sie sich scheiden lassen! Sie will Kevin Costner heiraten, und Matt Farrell ist mit irgendeiner Filmschönheit in Griechenland.«
Am Lift angekommen, hob Meredith ihren lachenden Blick zu Matt. »Du solltest dich schämen«, neckte sie, »schon wieder ein Filmstar!«
»Kevin Costner?« konterte er, die Brauen herausfordernd hochgezogen. »Ich wußte nicht einmal, daß du Kevin Costner magst!«
In Merediths Büro stellte er sie wieder auf die Füße, damit sie auf eigenen Beinen in den Sitzungssaal humpeln konnte.
»Lisa und Parker haben gesagt, daß sie mit dem Baby hierherkommen. Nachher gehen wir dann zusammen Mittag essen«, sagte sie und blickte ein wenig besorgt auf den leeren Flur hinaus.
»Ich warte hier auf sie«, versprach Matt und gab ihr den Aktenkoffer.
Wenige Minuten später stand Lisa in der Tür, ein Baby auf dem Arm. »Parker hat uns unten abgesetzt«, sagte sie. »Er parkt noch den Wagen und kommt in wenigen Minuten nach.«
»Du siehst ausgesprochen schwanger aus, Mrs. Reynolds«, zog Matt sie grinsend auf, aber sein Blick ruhte auf dem sechs Monate alten Baby, das sie in den Armen trug. Er nahm es ihr ab und hielt es hoch.
»Ich sehe nach, wo Parker bleibt«, sagte Lisa.
Nachdem sie gegangen war, blickte Matt auf das kleine Mädchen, das in die Welt zu setzen Meredith ihr Leben riskiert hatte.
In diesem Augenblick machte Marissa die Augen auf und begann zu weinen. Mit einem zärtlichen Lächeln streichelte Matt sanft ihre zarte Wange. »Schschsch, Liebling«, flüsterte er. »Zukünftige Präsidenten bedeutender Unternehmen weinen nicht - das ist schlecht für das Firmenimage. Frag deine Mami«, riet er ihr.
Sie wurde ruhig, und einen Augenblick später lächelte sie ihn an und gurgelte etwas, das ausgesprochen tiefsinnig klang. »Ich wußte es!« sagte er und grinste zurück. »Tante Lisa hat dir zusammen mit Onkel Parker Italienisch beigebracht!«
Da er noch etwas Zeit hatte, bevor die Vorstandssitzung vorüber war, ging Matt mit seiner Tochter in den elften Stock, um ihr seine Lieblingsabteilung zu zeigen. Es war eine neue Abteilung, die Meredith in allen Filialen von Bancroft's eingerichtet hatte: Hier standen alle möglichen Waren aus aller Welt zum Verkauf - von edlem Schmuck bis zu handgefertigtem Spielzeug. Nur eines hatten die hier angebotenen Artikel gemeinsam: Sie mußten Merediths Ansprüchen genügen - mußten selten und auserwählt schön und wertvoll sein -, um das neue Logo tragen zu dürfen, das sich bereits einen Namen gemacht hatte, weil es für Qualität und Perfektion stand.
Marissa auf dem Arm, blickte Matt auf das Warenzeichen, das auch den Eingang zu dieser besonderen Abteilung zierte, und wie jedesmal, wenn er davorstand, schlug ihm das Herz höher. Das Logo zeigte zwei Hände: die eines Mannes, der nach der Hand einer Frau griff; ihre Finger berührten sich bereits.
Meredith hatte der Abteilung den Namen Paradies gegeben.
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