Schatten des Imperiums
nicht so hoch wie die erste, deshalb werden wir Sie am Leben lassen, bis wir sie kassieren können.«
»Hier ist eine dritte Möglichkeit«, sagte Luke. »Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen noch mehr Geld biete, damit Sie mich laufenlassen?«
Skahtul lachte, ein metallischer Laut, der von den massiven Wänden widerhallte. »Oh, wir - meine Kollegen und ich -würden ein derartiges Angebot sicherlich annehmen.«
Das war seine Chance. Er konnte sich die Kredits von Leia borgen. »Von welcher Summe reden wir?«
Skahtul nannte eine Zahl.
»Mann! Mit so vielen Kredits könnte man eine halbe Stadt kaufen!«
»Und es würde immer noch genug für Sie und sechs oder acht Ihrer Freunde übrigbleiben, um bis an Ihr Ende glücklich und sorglos zu leben«, erwiderte die Kopfgeldjägerin. »Haben wir bei unserer Suche etwas übersehen? Haben Sie vielleicht einen Kreditchip in dieser Höhe in Ihrer Tasche?«
»Ich wünschte, es wäre so.« Falls Leia überhaupt so viel Geld hatte, würde er nicht lange genug leben, um es ihr zurückzuzahlen, selbst wenn er es bis zum General brachte. Seine einzige Hoffnung wäre, zufällig über einen Berg aus Platin zu stolpern, der niemandem gehörte. Die Chancen dafür standen nicht besonders gut.
Skahtul lachte. »Es ist schön, daß Sie Ihren Sinn für Humor nicht verloren haben.« Ihr Tonfall wurde wieder ernst. »Aber seien Sie gewarnt. Jeder Fluchtversuch wird auf maximalen Widerstand stoßen. Wir wissen, wie erfinderisch Jedi-Ritter sind. Lebend sind Sie ein paar Tausender mehr wert als tot; aber es ist besser, das kleinere Kopfgeld zu kassieren, als das Risiko einzugehen, alles zu verlieren. Haben Sie mich verstanden?«
»Ja, ich hab's kapiert.«
»Gut. Es ist nichts Persönliches, wissen Sie. Einige von uns bewundern sogar, was Sie gegen das Imperium ausgerichtet haben. Einige haben Sympathien in dieser Richtung, aber Geschäft ist Geschäft. Verhalten Sie sich ruhig, und wir werden Sie gut behandeln. Sie werden hierbleiben müssen, aber Sie werden ernährt und nicht mißhandelt, bis unser Wohltäter das Kopfgeld zahlt und Sie abholt.«
»Wollen Sie mir nicht verraten, wer dieser ›Wohltäter‹ ist?«
»Keine Sorge, Sie werden es schon früh genug erfahren.«
Mit diesen Worten glitt Skahtul durch die Tür und schloß sie hinter sich.
Luke sah ihr nach. Nun, das war einfach großartig. Eine Bande von Kopfgeldjägern hatte ihn entführt, um ihn an den Meistbietenden zu verkaufen. Ein Glück, daß derjenige, der ihn toten sehen wollte wer mochte das wohl sein? , nicht so großzügig war wie der, der ihn lebend haben wollte. Wenn er die Höhe des Kopfgelds bedachte, konnte er sich gut vorstellen, um wen es sich bei dem letzteren handelte.
Falls die Geschichten stimmten, die er gehört hatte, konnte Darth Vader eine derartige Summe aus dem Fenster werfen, ohne sie zu vermissen. Wenn man Vaders Privatvermögen in Kreditmünzen umtauschte und zu einem Berg häufte, konnte man den Rest seines Lebens mit einer Schaufel graben, ohne je den Boden zu erreichen.
Leia hatte ganz bestimmt nicht so viel Geld. Wahrscheinlich hatte nicht einmal die gesamte Allianz so viel Geld.
Er mußte sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell. Er hatte das Gefühl, daß er keine großen Überlebenschancen hatte, wenn er Vader unbewaffnet gegenübertrat.
Gute Idee, Luke. Laß dir etwas einfallen.
Aber was?
Die Droidenfrau hatte ihr Schiff auf einer kleinen Lichtung im Zentrum eines riesigen Regenwalds zweihundert Kilometer von Avaros Casino entfernt versteckt. Die Fahrt mit dem Gleiter dauerte nicht sehr lange, und sie waren nur zu dritt: Guri, Chewie und Leia.
Als sie ankamen, ballten sich am Himmel purpurne und graue Sturmwolken zusammen. Die ersten grellen Blitze zuckten, gefolgt von grollenden Donnerschlägen. Die Luft hatte diesen feuchten, wilden Geruch, wie er typisch war vor einem Wolkenbruch.
Leia und Chewie starrten das Schiff an.
Es war ein schlankes, irgendwie fast feminin wirkendes Schiff, vage an eine liegende Acht erinnernd, vorn und mittschiffs vor Waffen starrend, mit einem leistungsstark wirkenden Vierlingstriebwerk am Heck.
»Mein Schiff, die Stachel«, sagte Guri.
»Sehr hübsch.«
»Mein Master hat es getauft«, erklärte sie. »Ein passender Name.«
»Wir sollten besser an Bord gehen, bevor uns der Sturm erreicht«, schlug Leia vor.
Das Trio näherte sich dem Schiff. Dash und Lando waren nicht besonders glücklich gewesen, zurückbleiben zu müssen, aber Leia
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