Schatten über dem Paradies (German Edition)
Aussage zu machen.“
„Verstehe. Das muss schwer für sie sein.“
„Nein.“ Cliff tat es mit einem Schulterzucken ab. „Es ist zehn Jahre her. Es liegt hinter ihr. Es liegt hinter uns allen“, fügte er ruhig hinzu. „Einen ausgenommen.“
Maggie schloss schaudernd die Augen. Sie wollte jetzt nicht daran denken. „Tanz mit mir“, bat sie, als die Musiker ihre Instrumente zu stimmen begannen. „Es sind noch Stunden bis zur Morgendämmerung.“
Sie wurde nicht müde, auch nicht, als der Mond unterging. Die Musik und die Bewegung boten ihr ein Ventil für ihre Nervosität. Manche Tänzer verschwanden, andere wurden ausgelassener, je länger die Nacht dauerte. Und die Musik hörte nie auf.
Als sich der Himmel erhellte, waren nur noch etwa hundert Tänzer auf den Beinen. Es lag etwas Mystisches, Machtvolles darin zu beobachten, wie die Sonne hinter den Bergen aufging, während die Musik durch die Luft schwebte. Als das Licht des neuen Tages sich rosig färbte, erklang der letzte Walzer.
Cliff nahm Maggie in die Arme und drehte sich mit ihr auf der Tanzfläche. Er fühlte, wie das Leben in ihr vibrierte, erregend, stark. Wenn sie erst aufhört, dachte er, während er sie näher an sich zog, wird sie stundenlang schlafen.
Sie bewegte sich mit ihm, eng an ihn geschmiegt. Ihr Herzschlag war gleichmäßig, ihr Haar weich. Er sah zu, wie sich die Farben über den östlichen Bergen ausbreiteten. Dann neigte Maggie ihren Kopf nach hinten und lächelte ihn an.
Und als er erkannte, dass er sie liebte, war Cliff verwirrt und sprachlos.
12. KAPITEL
M aggie hätte Cliffs abrupten Rückzug bemerkt, wäre sie nicht so von der Nacht und der Musik erfüllt gewesen. „Ich könnte noch stundenlang tanzen.“
„Du wirst schon schlafen, noch bevor wir heimkommen“, erwiderte Cliff und achtete darauf, sie nicht zu berühren. Er musste verrückt sein, sich in eine Frau wie sie zu verlieben. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie tapezieren oder kacheln wollte. Sie erteilte Befehle. Sie trug Seide unter ihrer Jeans. Er musste verrückt sein.
Jetzt stieg sie neben ihm in seinen Pick-up und schmiegte den Kopf an seine Schulter, als würde er dorthin gehören. Und er gehörte dorthin. Obwohl es ihm nicht leicht fiel, es zu akzeptieren, legte Cliff den Arm um sie und zog sie näher an sich heran. Sie gehörte hierher.
„Ich weiß gar nicht, wann ich mich je so gut unterhalten habe.“ Nur mit bloßer Willenskraft hielt Maggie die Augen offen. Sie gähnte ausgiebig. „Es hat Spaß gemacht, heute zu spielen. Normalerweise spiele ich nie selbst, aber ich werde C.J.’s Rat befolgen und selbst den Titelsong für ,Heat Dance‘ machen. Es ist ein Kompromiss, eine Aufnahme und kein Auftritt.“ Während ihr Kopf schwer wurde, bemerkte sie, dass sie auf ihre Straße einbogen. „Ich muss für die Aufnahme für ein paar Tage nach L.A. fliegen, was C.J. begeistern wird.“ Sie lachte schläfrig. „Er wird jeden Trick einsetzen, um mich an einer Rückkehr zu hindern.“
Cliff verspürte Panik. Er hielt am Ende der Zufahrt und zog die Handbremse an. „Ich will, dass du mich heiratest!“
„Was?“ Im Halbschlaf schüttelte Maggie den Kopf, weil sie sicher war, falsch verstanden zu haben.
„Ich will, dass du mich heiratest“, wiederholte Cliff und ergriff sie an den Schultern. „Es ist mir egal, ob du ein Dutzend Songs aufnimmst. Du wirst mich heiraten, bevor du nach Kalifornien fliegst.“
Zu sagen, dass sie verblüfft war, wäre eine ungeheure Untertreibung gewesen. Maggie starrte ihn an, als hätte einer von ihnen den Verstand verloren. „Ich bin im Moment wohl ein wenig benebelt“, murmelte sie. „Hast du gesagt, dass du mich heiraten willst?“
„Du weißt verdammt genau, was ich gesagt habe.“ Die Angst, sie zu verlieren, nachdem er gerade erst erkannt hatte, dass er ohne sie nicht leben konnte, war zu viel. Er konnte nicht ruhig sein. Er konnte nicht vernünftig sein. Er konnte sie nicht ohne einen Schwur, dass sie wiederkommen würde, gehen lassen. „Du fliegst nicht nach Kalifornien, wenn du mich nicht heiratest.“
Maggie zog sich zurück. „Sprichst du davon, dass ich eine Aufnahme mache, oder sprechen wir von Heirat? Das eine hat mit dem Geschäft, das andere mit meinem Leben zu tun.“
Frustriert zog Cliff sie wieder an sich. „Von jetzt an ist dein Leben meine Sache.“
„Nein.“ Das klang zu vertraut. „Nein, ich will niemanden, der auf mich aufpasst, wenn du das meinst. Ich werde diese
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