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Schatten über Sanssouci

Schatten über Sanssouci

Titel: Schatten über Sanssouci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O Buslau
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gedruckten Schrift »L’Homme machine« (»Der Mensch als Maschine«)
war. Davor hatte La Mettrie 1742 in Frankreich seine Familie verlassen, war
nach Paris gegangen und wurde Leibarzt eines gewissen Duc de Grammont sowie
Feldarzt in dessen Regiment. In dieser Position nahm La Mettrie an mehreren
Schlachten im österreichischen Erbfolgekrieg teil. In Preußen nahm er weitere
Bücher in Angriff – unter anderem »Discours sur le bonheur« (»Über das Glück«),
das im Herbst 1748, raffiniert versteckt im Nachwort einer Übersetzung einer
Schrift des antiken Autors Seneca, abgedruckt wurde und dessen Thesen selbst
dem toleranten König zu weit gingen. La Mettrie war offenbar opiumsüchtig und
den leiblichen Genüssen sehr zugetan. Einer Legende zufolge starb er nach einer
ausgiebigen Mahlzeit, in deren Verlauf er allein eine ganze Fleischpastete
verzehrt haben soll.
    Anna Rosina Carolina Quantz, verwitwete Schindler, geborene Hölze
(Lebensdaten unbekannt)
    Seit 1737
Ehefrau von Johann Joachim Quantz. Die wahrscheinlich unglückliche Ehe blieb
kinderlos.
    Sophie Dorothea von Preußen (1687–1757)
    Die Mutter
von Friedrich II. Seit 1742 residierte sie im Sommer im Berliner Schloss
Monbijou. 1747 wurde anlässlich ihres Geburtstages die Serenata (kleine Oper)
»Il Ré pastore« aufgeführt. Die Ouvertüre dieses Stückes besteht aus einer
dreisätzigen Sinfonie aus der Feder von Friedrich II. Der langsame
Mittelsatz mit seinen beiden Soloflöten dürfte als konzertantes Duo für den
König und Quantz gedacht gewesen sein.
    Anna Amalia von Preußen (1723–1787)
    Die
jüngste Schwester des preußischen Königs war wie Friedrich musikalisch begabt
und entwickelte ein besonderes Interesse an der Kunst des Kontrapunkts, den sie
eingehend studierte und auch beherrschte. In ihrer Bibliothek fand sich das von
Johann Sebastian Bach an den preußischen König geschickte Exemplar des
»Musikalischen Opfers«. Anna Amalia von Preußen komponierte neben vielen
anderen Werken auch einige Militärmärsche.
    Friedrich Rudolf Graf von Rothenburg (1710–1751)
    General im
Dienste Friedrichs II., der an einer Reihe der Schlachten in den
Schlesischen Kriegen beteiligt war. Er gehörte zu den engsten Freunden des
Königs, der ihm in Sanssouci ein eigenes Domizil am Ende des Gästeflügels
überließ (das sogenannte »Rothenburgzimmer«). Graf Rothenburg soll Friedrich
den Hund Biche geschenkt haben.
    Karl Ludwig von Pöllnitz (1692–1775)
    Schriftsteller
und Kammerherr des Königs.
    Francesco Graf von Algarotti (1712–1764)
    Kammerherr
des Königs seit April 1748. Er war unter anderem an den Libretti einiger in
Berlin uraufgeführter Opern von Carl Heinrich Graun beteiligt – auch an der
1755 uraufgeführten, in Südamerika spielenden Oper »Montezuma«, an deren
Textbuch auch der König mitwirkte.
    Johann Theodor Eller (1689–1760)
    Der
königliche Leibarzt war Mediziner und Chemiker. Er leitete die 1727 eröffnete
Berliner Charité. In Experimenten versuchte er, die Wirkung von Medikamenten zu
verbessern, indem er sie mit Blut mischte.
    Barbara Campanini, genannt »Barberina« oder »Barbarina« (1721–1799)
    Tänzerin
an der königlichen Oper in Berlin. Friedrich ließ die in Parma geborene
Italienerin durch einen Agenten entführen und zwang sie – freilich mit einem
jährlichen Spitzengehalt von angeblich bis zu zwölftausend Talern – in den
preußischen Dienst. Sie gab im Mai 1744 ihr Debüt in Berlin. 1748 hatte sie ein
Verhältnis mit dem Sohn des Großkanzlers Samuel von Cocceji, das nicht bekannt
werden durfte, da ihr der König die Heirat verbot. Im Juli 1748 floh sie aus
Preußen und ging nach London. Bis heute hält sich das Gerücht, sie sei die
Geliebte des nach anderen Quellen homoerotisch veranlagten Königs gewesen.
    Carl Heinrich Graun (1703 oder 1704–1759)
    Der Bruder
des Geigers Johann Gottlieb Graun war vor allem Opernkomponist. Im Mai 1748
stand Berlin im Zeichen seiner Oper »Cinna«, die am 1. Januar des Jahres
uraufgeführt worden war. Heute noch bekannt ist seine Oper »Montezuma« über den
südamerikanischen Eingeborenenkönig, an deren Entstehung auch Friedrich II.
großen Anteil hatte.
    Hermann Carl von Keyserlingk (1696–1764)
    Der Graf
war von 1745 bis 1749 russischer Gesandter in Preußen. Berühmtheit erlangte
sein Kammermusiker und Cembalist Johann Gottlieb Goldberg, für den Johann
Sebastian Bach die berühmten »Goldberg-Variationen« komponierte. Keyserlingk
war der Familie Bach

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