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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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den Kampf geworfen hätte. Fast wäre sie selbst dabei umgekommen, doch sie benutzte ihren magischen Smaragd, um uns an den Ort zurückzubringen, wo sie ihre größere Kraft entfalten konnte, nach Andur’Blough Inninness, unmittelbar außerhalb der Grenzen Caer’alfars. Dort konnte Lady Dasslerond den Dämon vertreiben, allerdings erst, nachdem Bestesbulzibar unser schönes Land mit seinem unauslöschbaren Mal besudelt hatte, einem dauerhaften Schandfleck, der zudem ständig größer wird.
    Ich bin der festen Überzeugung, hätte Lady Dasslerond damals den Preis gekannt, sie hätte keinen von uns in das Tal zurückgeführt, und wir wären an jenem Tag beide auf dem Schlachtfeld umgekommen.
    Zwar gäbe es uns dann nicht mehr, aber Andur’Blough Inninness würde weiter in Frieden existieren.
    Das faulige Schandmal hat weit mehr bewirkt als nur eine Veränderung des Charakters unseres schönen Tals, es hat Lady Dassleronds Sicht der Dinge verschoben. Bisher war es stets die Haltung der Touel’alfar gewesen, sich aus allem herauszuhalten; wir waren passive Beobachter in einer Welt, die nach unserem Geschmack viel zu sehr einem Tollhaus glich. Wir mischten uns nicht in die Belange der Menschen ein wie oft habe ich mir von Lady Dasslerond und meinesgleichen meine Freundschaft zu Elbryan und Jilseponie vorwerfen lassen müssen?
    Mittlerweile aber hat Lady Dasslerond außerhalb der Grenzen von Andur’Blough Inninness eine weit aktivere Rolle übernommen. Sie schickt Brynn in den Süden, um To-gai von den Behrenesern zu befreien, hauptsächlich, weil sich die Nomaden To-gais gegenüber unserem Volk erheblich entgegenkommender und freundlicher zeigen werden, sollte uns der Schandfleck des Dämons jemals zwingen, unsere Heimat zu verlassen. In diesem Falle würden wir durch den Großen Gürtel und To-gai Richtung Süden ziehen, in ein anderes unserer angestammten Heimatländer, nach Caer’Towellan, wo vielleicht noch immer unsere Brüder und Schwestern leben.
    Dennoch überrascht es mich – trotz aller möglichen Vorteile, die eine solche Entwicklung mit sich brächte –, dass Lady Dasslerond Brynn Dharielle losgeschickt hat, um einen Krieg unter den Menschen vom Zaun zu brechen. Sollten wir tatsächlich gezwungen sein, nach Süden zu ziehen, so könnten wir das gewiss tun, ganz gleich, ob nun die To-gai-ru oder der Chezru-Häuptling der Yatols über das Steppengebiet herrschen. Lady Dasslerond hat jedoch mit einer Hartnäckigkeit darauf bestanden, wie ich sie bei ihr noch nie erlebt habe. Das Schandmal das Dämons jagt ihr wahrhaftig große Angst ein.
    Weshalb sie wohl auch ihren zweiten ungewöhnlichen Schritt unternahm, der mich noch weit mehr erschreckt hat als die Reise, die sie für Brynn beschloss: Sie entführte Jilseponies Kind, von dem nicht einmal die Mutter etwas wusste. Sie hat das Kind von Elbryan und Jilseponie geradewegs aus dem Mutterleib gestohlen! Gewiss, mit ihrer Tat rettete sie in jener düsteren Nacht auf dem Feld vor Palmaris sowohl Jilseponie als auch Aydrian das Leben, denn wäre Dasslerond nicht eingeschritten, um den vom Dämon besessenen Markwart zu vertreiben, hätten die beiden Menschenwesen bestimmt nicht überlebt.
    Trotzdem – das Kind als ihr, als unser eigenes großzuziehen …
    Zumal die Art ihres Vorgehens mir noch viel größeres Unbehagen bereitet – vielleicht sogar ebenso großes wie der Grund für die Aufzucht. Mit Brynn hatte Lady Dasslerond große Pläne, aber all diese Pläne verblassen im Vergleich mit ihren Zielen für den jungen Aydrian. Er ist es, der Andur’Blough Inninness vom Schandmal des Dämons befreien soll – und der dafür sein Blut und Leben lassen muss. Er wird zum Inbegriff dessen werden, was es heißt, ein Hüter zu sein, und ist das erst erreicht, wird Dasslerond ihn der Erde opfern, um so das Schandmal des Dämons zu tilgen.
    Meine Herrscherin hat dies vorhergesehen, wie sie mir in unmissverständlichen Worten zu verstehen gab. Sie weiß um die Möglichkeiten ihres Plans. Sie braucht nichts weiter zu tun, als Aydrian das erforderliche Maß an Stärke und Verständnis beizubringen.
    Aber ich fürchte, genau da liegt der Haken. Denn Aydrian Wyndon, aufgewachsen ohne die zarte Hand seiner Mutter und die Liebe seines Vaters, noch dazu in beinahe völliger Abgeschiedenheit, wird weder als Mensch noch als Hüter vollkommen sein. Bestimmte Charakterzüge Elbryans, des Nachtvogels, sind bei Aydrian kaum erkennbar. Nachtvogels größte Begabung, die größte

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