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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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und das Schwert an Säabans Seite unterstrich die Ähnlichkeit zusätzlich. Das Heft war vom langen Gebrauch abgenutzt, die Scheide zerschrammt und vom Wetter gezeichnet.
    »Ich wollte Euch etwas fragen«, begann Alec, als sie zu Fuß durch das Gelände streiften. »Töten ist verboten und Mord selten unter den Faie, trotzdem weist Euer Schwert deutliche Gebrauchsspuren auf.«
    »Wie das Eure«, erwiderte Säaban mit einem erfahrenen Blick auf Alecs Schwertscheide. »Die meisten Kämpfe gibt es mit Zengati-Räubern. Diese Sklavenhändler werden mit jeder Dekade dreister.«
    »Ich dachte, Seregils Vater hätte mit ihnen Frieden geschlossen.«
    »Mit einigen, aber nicht mit allen. Die Zengati teilen sich in Sippschaften auf, sie unterliegen nicht dem Urteil eines einzigen Herrschers. Ähnlich wie die Aurënfaie, nehme ich an«, fügte er mit einem flüchtigen Lächeln hinzu.
    »Außerdem gibt es im Gebirge Banditen«, erzählte Kheeta, dessen Scheide weit weniger abgenutzt war. »Im Norden Bôkthersas treibt sich eine lästige Bande von ihnen herum, echte Bastarde: größtenteils Teth’brimash, außerdem einige Zengati und Dravnier. Sie klauen und versklaven, was sie kriegen können.« Stolz zupfte er an einer Locke weißen Haares. »So bin ich hierzu gekommen. Als ich das erste Mal ausgeritten bin, um gegen sie zu kämpfen, hat einer dieser ehrlosen Bastarde versucht, mir den Kopf abzuschlagen. Ich konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen und ihm kurz darauf die gleiche Gunst erweisen, nur ein bisschen tiefer.«
    »Wir mögen den Kampf verabscheuen, aber jene unter uns, die an den Küsten leben, sind gezwungen, ihre Kinder im Umgang mit Schwert und Bogen zu schulen, sobald sie fähig sind, eine Waffe zu halten«, erzählte Säaban.
    »Dann ist Seregil nicht allein wegen seiner Zeit in Skala so gut?«
    Kheeta schnaubte. »Nein, er entstammt einem alten Schwertkämpfergeschlecht: sein Vater, sein Onkel und deren Väter.«
    »So verhält es sich auch mit den unseren«, setzte Feldwebel Braknil hinzu, der das Gespräch verfolgt hatte.
    »Ich habe Euch Skalanern bei Euren Übungen zugesehen«, sagte Kheeta. »Ich würde bestimmt lieber an Eurer Seite als gegen Euch kämpfen.«
    »Wir sollten dem Iia’sidra eine Demonstration liefern«, scherzte Alec. »Vielleicht kann das den Rat überzeugen, uns zu unterstützen.«
    »Das Ergebnis der Abstimmung wird mit Skala nicht mehr viel zu tun haben«, erklärte Säaban.
    »Was ist mit dem, was Klia und Torsin zugestoßen ist? Ich dachte, einen Gast anzugreifen wäre ein schweres Verbrechen, umso mehr in Sarikali«, gab Alec zu bedenken.
    »Es ist ein schreckliches Vergehen, aber es ist auch eine Sache des Atui, ähnlich dem, was geschehen ist, nachdem Seregil seine unglückselige Tat eingestanden hatte. Bôkthersa wurde aus dem Iia’sidra ausgeschlossen, bis ein Urteil gesprochen und dem Teth’sag Genüge getan wurde, und genauso wird es jetzt den Haman ergehen.«
    »Die Geschichte damals wurde nur aus Respekt vor den Rhui’auros auf diese Weise beigelegt«, erzählte Kheeta.
    »Die Rhui’auros?« Überrascht blickte Alec die beiden Männer an.
    Säaban und Kheeta wechselten einen raschen Blick. »Dann ist es also wahr. Seregil hat Euch nicht erzählt, was damals geschehen ist?«
    »Nicht ausführlich«, gab Alec unbehaglich zu. »Nur, dass der Iia’sidra sein Leben verschont hat, nachdem er von den Rhui’auros befragt wurde.«
    »Die Rhui’auros haben Seregil vor dem Tode bewahrt, nicht der Iia’sidra«, entgegnete Säaban. »Seine Schuld stand außer Frage, und die Haman verlangten trotz seiner Jugend nach den zwei Schalen. Korit í Solun hat das Urteil nicht angefochten. Doch ehe es ausgeführt werden konnte, haben sich die Rhui’auros eingemischt und gefordert, dass Seregil nach Sarikali gebracht würde. Drei Tage war er im Nha’mahat. Am Ende ordneten die Rhui’auros seine Verbannung an. Seregil wurde auf direktem Wege nach Virésse gebracht und nach Skala geschickt.«
    »Drei Tage?« Alec erinnerte sich, wie unwohl sich Seregil in jener Nacht im Tempel gefühlt hatte. »Was haben sie mit ihm gemacht?«
    »Das weiß niemand genau, aber ich war dabei, als er wieder herauskam«, erwiderte Kheeta erbittert. »Er wollte keinen von uns ansehen, und er hat auf dem ganzen langen Weg kaum ein Wort gesprochen. Als es mir einmal gelungen ist, ihm nahe genug zu sein, um mit ihm zu sprechen, hat er gesagt, er wünschte, sie hätten ihn einfach umgebracht.«
    »Manche

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